Sternstunde der Liebe (German Edition)
Mutter zu deinem Geburtstag gekommen ist«, sagte Zeb, sich aus seinen Gedanken reißend.
»Ja«, pflichtete Michael ihm bei, der neben Quinn saß.
»Es war mir peinlich, meine Julia vor einer so berühmten Schauspielerin zu lesen«, gestand Quinn.
»Du warst besser«, erklärte Michael.
»Nein. Sie«, widersprach Quinn.
»Glaubst du, dass sie abgefahren ist, weil wir heiraten wollen?«, fragte Michael, und Zeb blickte Rumer an.
Auf der einen Seite hätte er seinem Sohn gerne seinen Segen zu allem gegeben – Sonne, Mond und Sterne vom Himmel holen zu wollen –, damit er mit Quinn glücklich werden konnte, wollte ihnen die langen Jahre ersparen, die Rumer und er vergeudet hatten. Wenn zwei Liebende eine Zeit lang getrennt waren, baute sich jeder sein eigenes Leben auf – manchmal an entgegengesetzten Küsten. Aber dass ihre Herzen endlich zueinander gefunden hatten, bedeutete nicht, dass praktische Erwägungen ein Zusammenleben gestatteten.
Auf der anderen Seite hätte er sich gewünscht, dass Michael sich nicht zu früh band – was war, wenn er sich für ein Studium entschied, das eine räumliche Trennung von Quinn erforderte? Oder wenn er zu der Erkenntnis gelangte – nächste Woche, nächstes Jahr –, dass er noch nicht bereit war, einen Hausstand zu gründen, sondern zuerst etwas von der Welt sehen und andere Erfahrungen sammeln wollte?
Oder wenn Quinn dieses Bedürfnis verspürte?
Während er sich räusperte und zu entscheiden versuchte, was er auf Michaels Frage antworten sollte, durchquerte Rumer den Raum und nahm zwischen den beiden Platz. Sie sah lächelnd von einem zum anderen, dann blickte sie zu Zeb hinüber. Ihr Anblick brachte sein Blut in Wallung. Er wollte sie nie wieder verlieren, die große Liebe seines Lebens. Und das war sie, für ihn und für Rumer Larkin. Ob es ihr bewusst war oder nicht, sie gehörte zu ihm, von diesem Tag an.
»Ich bin deine Tante«, sagte sie zu Michael, »und deine Freundin«, an Quinn gewandt.
»Für immer und ewig«, bestätigte Quinn.
»Versuchst du, uns das Vorhaben auszureden?«, fragte Michael. »Das wird dir nicht gelingen.«
»Habt ihr schon mit Dana und Sam gesprochen?«, erkundigte sich Rumer.
»Noch nicht«, entgegnete Michael trotzig. »Aber ich werde sie um Quinns Hand bitten.«
»Und was glaubst du, was sie sagen werden?«, meinte Zeb.
»Sie werden Ja sagen, ob ihr es glaubt oder nicht«, antwortete Quinn mit fester Stimme.
»Bist du sicher?« Lächelnd nahm Rumer Quinns Hand.
Quinn nickte. Ihre Stirn war gerunzelt, ihr Blick umwölkt. Tränen traten in ihre Augen, und sie blinzelte, um sie zurückzuhalten.
»Sie wollen, dass ich glücklich werde«, flüsterte sie heiser.
»Ich möchte, dass sie wissen, wie sehr ich sie liebe«, sagte Michael.
Zeb versuchte, tief durchzuatmen. Manchmal konnte er kaum fassen, dass dieser junge Mann sein Sohn sein sollte. Wie unerschütterlich er an sich selbst glaubte, an seine Liebe zu dieser jungen Frau! Woher nahm er das Vertrauen und den Mut?
Zeb dachte an das letzte Jahr zurück, an die Monate, die Ereignisse im Weltraum. Er dachte an die explodierenden Sterne, deren zerstörerische Energie so groß war, dass am Schluss nur noch ein riesiger Krater, ein Schwarzes Loch, übrig blieb. Ein Spiralnebel, ein riesiger kosmischer Strudel, der alles mit sich riss, ins Nichts. So hatte Zeb sein Leben empfunden. Seine Ehe mit Elizabeth war ein gewaltiger Fehler gewesen, von so apokalyptischen Ausmaßen, dass sein Leben ihm vorkam wie ein Schwarzes Loch. Ohne Rumer gab es kaum etwas, was zählte.
Er würde nie wieder ins All zurückkehren. Kein Aufbruch mehr zu irgendwelchen Missionen – für nichts und niemanden. Er war ein erwachsener Mann, der erst jetzt erkannt hatte, was er sich vom Leben wünschte und dass alles, was wirklich zählte, in seiner unmittelbaren Nähe war – Rumer und Michael. Seine Himmelsträume waren noch da, würden ihn immer begleiten. Aber er würde sie nur hier finden, in Rumers Nähe.
»Darf ich dir eine Geschichte erzählen?«, fragte Rumer.
»Solange du nicht versuchst, uns unsere Pläne auszureden«, sagte Michael herausfordernd.
»Als ich jung war, jünger als ihr, verliebte ich mich in einen Jungen aus Hubbard’s Point.«
Zeb lehnte sich gegen den Pfosten der Tür, die zur Veranda hinausführte. Der blaue Bildschirm des Laptop piepste dann und wann, zeigte an, dass Sixtus stetig näher kam – vorbei an Napatree Point auf dem Watch Hill, Fishers Island, Ledge
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