Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
Vom Netzwerk:
militärischen Bereich am Astronaut Candidate Program teilgenommen. Die erste Ausbildungsphase am Johnson Space Center schloss Kenntnisse der Shuttlesysteme, der grundlegenden wissenschaftlichen und technologischen Disziplinen, wie Mathematik, Geologie und Meteorologie, sowie die Beherrschung der Flugausrüstung und Navigation, Ozeanographie, Orbitaldynamik, Physik, Überlebenstraining auf See, Tauchen, Bewegungstraining im Weltraumanzug und seine heiß geliebte Astronomie ein.
    Mit dem Abschluss des militärischen Überlebenstrainings in Gewässern und den Tauchgängen hatte er sich für den nächsten Trainingsabschnitt, die Vorbereitung auf Außenbordeinsätze qualifiziert. Im Zuge weiterer Tests musste er in Fliegermontur und Tennisschuhen dreimal die Länge eines Fünfundzwanzig-Meter-Wassertanks durchschwimmen. In der Druckkammer wurde er Belastungen in Zusammenhang mit extrem hohem und niedrigem atmosphärischem Druck – Überdruck und Unterdruck – ausgesetzt. Im Simulator, einem umgerüsteten KC-135-Transportflugzeug, erlebte er Momente der Schwerelosigkeit und sammelte Erfahrungen mit der Mikrogravitation des Raumflugs.
    Danach kam die formale Ausbildung im SST – dem Single Systems Trainer . Sie beinhaltete Kenntnisse der Computersysteme, die den Zugriff auf Daten ermöglichten, um ein Shuttle in allen Phasen der Operation steuern zu können: Tests während des Count-down, Start, Umlaufbahn, Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, Landung. Er wurde geschult in Nutzlast-Missionen, den verschiedenen Manövern des Ent- und Beladens bei Rendezvous. Zeb Mayhew verwirklichte seine Träume. Er schaffte die langwierige Ausbildung und wurde Astronaut. Er schilderte Sixtus seinen gesamten Werdegang, und es machte ihm immer noch Spaß, die Geschichte zu erzählen. Er hatte den Weltraum geliebt; früher hatte er auch seine Arbeit geliebt. Als er fertig war, lehnte er sich zurück und blickte Sixtus in die Augen.
    »Schöne Geschichte«, meinte Sixtus. »Du hast eine gründliche Ausbildung genossen.«
    »Mag sein, dass sie dir nicht viel bedeutet, aber mir.«
    »Und? Du willst mir also erzählen, dass du nicht versucht hast, ihr zu entkommen? Dass die Flüge einfach dazugehörten?«
    »Elizabeth?«
    »Ja.« Sixtus atmete schwer, es lag auf der Hand, dass er nicht locker lassen würde.
    »Sie gehörten dazu«, sagte Zeb, während sich die alten Schamgefühle wieder bemerkbar machten.
    »Michael auch – er gehörte auch dazu.«
    »Denk was du willst, aber ich liebe Michael mehr als alles andere auf der Welt. Ich wollte …« Zebs Stimme verklang und er ballte die Fäuste; am liebsten hätte er Sixtus das Maul gestopft, weil er es wagte, seine Qualitäten als Vater auch nur in Frage zu stellen. »Ich will, dass er stolz auf mich ist.«
    »Zweifellos war er das. Ist er das.«
    »Ich musste arbeiten«, sagte Zeb. Er war sauer auf sich selbst, weil er sein Leben vor seinem Ex-Schwiegervater rechtfertigte. »Mein Beruf forderte mich, zugegeben. Aber die Ehe war nicht glücklich – von Anfang an. Was willst du von mir hören? Aber ich habe Michael so oft gesehen wie es ging. Zee drehte häufig außerhalb von L. A. und nahm ihn meistens mit.«
    »Das reinste Jetset-Leben«, sagte Sixtus nachsichtig.
    »Du warst nicht dabei.«
    »Richtig – dafür hast du ja gesorgt.«
    Zeb biss sich auf die Zunge – seine Verärgerung und Wut waren so groß, dass er an sich halten musste, um hier und jetzt keinen Streit mit dem alten Mann vom Zaun zu brechen. Das war deine Tochter, hätte er am liebsten gesagt.
    Er hatte mehr Chancen ausgeschlagen, als Sixtus jemals wissen würde, um sicherzugehen, dass es seinem Sohn nicht an der nötigen Sicherheit und Geborgenheit fehlte. Er hatte Elizabeth nach der Trennung mit eiserner Regelmäßigkeit zum Entzug in die Klinik gefahren, geplagt von Schuldgefühlen, weil er sie überhaupt geheiratet hatte. Als Michael sechs war und krank vor Sorge um seine Mutter, hatte er sich die Gelegenheit entgehen lassen, zur Erörterung gemeinsamer Projekte nach Russland und zu anderen Konferenzen zu reisen, zu viele im Lauf der Jahre, um sich noch an jede einzelne erinnern zu können.
    »Was willst du von mir hören? Dass es besser gewesen wäre, auf alles zu verzichten? Und daheim zu bleiben, als Hausmann?«
    »Dann wären die Dinge für deinen Sohn vielleicht anders gelaufen.«
    Zeb holte tief Luft. Von der kleinen Veranda aus sah er, wie sein Sohn das Mädchen beim Einholen der Hummerkörbe

Weitere Kostenlose Bücher