Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
Vom Netzwerk:
voller Kraft wieder auf. Ich hoffe, Sie denken nichts anderes.«
    Diana lächelte unter Tränen. Feuchte Tropfen auf den hohen Wangenknochen. Dunkle Augen unter wilden Haaren. Hatte die Trauer um die verschwundene Tochter sie altern lassen? Er fand nicht.
    »Sie haben den, der das getan hat, nie gefunden«, erinnerte sie ihn.
    »Nein, das haben wir nicht«, gab Alex zu. »Aber die Situation ist jetzt eine andere.«
    »Inwiefern?«
    »Jetzt haben wir einen Fundort, einen geografischen Punkt, mit dem wir den Täter verknüpfen können. Wir hoffen, Spuren desjenigen zu finden, der das getan hat, aber…«
    »Es ist ziemlich viel Zeit vergangen.«
    »Wir schaffen es trotzdem.«
    Seine Stimme war vor Wut und Überzeugung angespannt. Es tat weh, die Hoffnung verlieren zu müssen, die der Verzweiflung voranging. Niemand wusste das besser als Alex.
    Wir schaffen es trotzdem. Alles andere ist inakzeptabel.
    Das hatte er auch zu Lena gesagt, häufiger, als sie es hören wollte. Am Ende hatte er so viel Zeit darin investiert, eine Rettung zu finden, dass er nicht einmal mehr merkte, dass es ihr immer schlechter ging.
    »Mama stirbt«, hatte seine Tochter irgendwann gesagt. »Und du bist nicht dabei, Papa.«
    Dass Erinnerungen so wehtun konnten! So verdammt teuflisch wehtun konnten!
    Sein Gesichtsfeld wurde von Tränen verwischt.
    Fredrika kehrte mit dem Kaffeetablett zurück und rettete ihn, ohne es zu wissen. »So«, sagte sie sanft. »Milch?«
    Sie tranken schweigend und ließen sich von der Stille umfangen.
    Alex hatte die genaueren Umstände des Leichenfunds nicht erwähnt. Dass sie zerstückelt und in Plastiksäcken unter die Erde gebracht worden war. Er zögerte, ehe er davon erzählte. Er hasste diesen Teil seines Jobs.
    Mit weit aufgerissenen Augen hörte Diana ihm zu. »Ich verstehe das nicht.«
    »Wir auch nicht, aber wir tun, was wir können, um diese Geschichte aufzuklären.«
    »Wer ist denn so krank, dass…«
    »Denken Sie nicht darüber nach! Denken Sie nicht so.« Alex schluckte. »Es gibt noch ein Detail, von dem ich Sie in Kenntnis setzen möchte. Oder eigentlich zwei. Damit Sie es nicht aus der Presse erfahren.« Und dann erzählte er, dass Hände und Kopf fehlten. Sachlich und distanziert. Gleichzeitig übergab er den Nabelschmuck.
    Diana nahm ihn entgegen, ohne etwas dazu zu sagen. »Und das andere? Sie haben gesagt, es seien zwei Sachen.« Ihre Stimme war heiser vor Anspannung. Die Tränen wollten nicht versiegen.
    »Sie war schwanger.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Sie wussten es also nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf, zitterte am ganzen Körper.
    »Wir müssen den Vater des Kindes identifizieren«, sagte Fredrika. »Ich weiß, dass Sie von keinem aktuellen Freund wussten, aber hat Rebecca vielleicht manchmal davon gesprochen, dass sie sich ein Kind wünschte?«
    »Doch, natürlich hat sie das. Aber nicht jetzt, sondern später irgendwann. Über solche Fragen haben wir ganz offen miteinander gesprochen. Sie hat die Pille genommen und hat darauf geachtet, sich zu schützen.«
    »Wie lange hat sie das getan? Die Pille genommen?«
    »Ja, wie alt war sie denn, als zum ersten Mal die Sprache darauf kam? Siebzehn, glaube ich. Ich habe sie zur Sprechstunde gefahren.«
    Aus Fredrikas Sicht eine vorbildliche Elternschaft.
    Alex nahm das Heft wieder in die Hand. Er wollte nicht, dass sich das erste Treffen mit Diana Trolle allzu lange hinzog. »Es ist lange her, seit Rebecca verschwunden ist«, begann er und fragte dann: »Hat sich in der Zwischenzeit etwas Neues ergeben?«
    Wie lange waren zwei Jahre? Zwei Jahre konnten den entscheidenden Unterschied ausmachen zwischen Single sein und eine Familie haben, eine Familie haben und sie verlieren.
    Diana räusperte sich. »Eine Freundin hat vor einiger Zeit etwas ganz Schreckliches gesagt, dem ich ehrlich gesagt nicht viel Bedeutung beigemessen habe. Es war ganz einfach zu blöd.«
    Fredrika und Alex warteten.
    »Die Freundin hat eine Tochter, die zusammen mit Rebecca studierte, und sie hat angedeutet, der Täter könnte jemand sein, den Rebecca im Internet kennengelernt habe.«
    »Das ist doch nichts Ungewöhnliches«, bemerkte Fredrika vorsichtig, »heutzutage treffen doch viele ihren Partner übers Internet.«
    »Nicht auf diese Weise«, sagte Diana. »Sie meinte… ihre Tochter habe behauptet, Rebecca hätte gewisse Dinge übers Internet verkauft.«
    »Dinge?«
    »Sich selbst.«
    Alex erstarrte. »Wie in Gottes Namen kam sie denn auf so etwas?«
    »Es sei ein

Weitere Kostenlose Bücher