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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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verabscheute, die ihn für Dinge, die er nicht getan hatte, bestrafte! Er war so voller Hass– bis sich die Nachricht verbreitete, dass Alex’ Frau krank war und dass Fredrikas Freund einen schweren Autounfall hatte. Da erst sah er sein eigenes Elend in einem anderen Licht, und alles wendete sich. Und wurde dann auch wirklich kontinuierlich besser.
    Peder und Alex überlegten, ob sie Håkan Nilsson noch am selben Abend zum Verhör holen oder besser noch einen Tag warten sollten. Der Staatsanwalt hatte bereits klargemacht, dass sie keine Möglichkeit hatten, ihn festzusetzen. Die Beweislage war zu dünn und beruhte überdies hauptsächlich auf Indizien. Doch ihn zum Verhör zu bitten sei auf jeden Fall in Ordnung.
    Peder fuhr mit, als sie Håkan Nilsson abholten. Es ging auf halb sechs zu, und er war hungrig. Sie hielten kurz an einer Würstchenbude und fuhren dann weiter.
    Håkan Nilsson machte ihnen auf, nachdem sie zwei Mal geklingelt hatten. Sie konnten sehen, dass er geweint hatte, und Peder fühlte fast so etwas wie Verachtung.
    »Sind Sie Håkan Nilsson? Dürfen wir reinkommen?«
    Peder schilderte ihr Anliegen in kurzen Worten. Nilsson habe sicher gehört, dass man Rebecca Trolle gefunden hatte. Ob er sich vorstellen könnte, zu einem kurzen Verhör mit aufs Polizeirevier zu kommen. Nein, er sei nicht verdächtiger als jeder andere, aber sie wollten gern mit ihm sprechen, vor allem um ihn aus den Ermittlungen ausschließen zu können, zumal er ja einst so engagiert gewesen sei.
    Doch Nilsson ließ sich nicht so leicht einwickeln, wie Peder gedacht hatte. Er stellte eine Frage nach der anderen, vor allem zum Auffinden von Rebeccas Leiche. Wie hatte sie ausgesehen? Wie war sie gestorben?
    Antworten erhielt er nicht.
    Schließlich fuhr er mit ihnen im Auto zurück nach Kungsholmen.
    Peder und Alex führten das Verhör gemeinsam.
    »Können Sie uns erzählen, woher Sie und Rebecca einander kannten?«
    »Das wissen Sie doch schon.«
    Alex sah beinahe amüsiert aus. »Ich weiß es, aber mein Kollege hier nicht. Er kennt Rebeccas Fall nicht so gut wie ich.«
    »Wir sind zusammen aufs Gymnasium gegangen, da wurden wir Freunde.«
    »Waren Sie je mehr als nur Freunde?«
    Håkan errötete leicht. »Nein.«
    »Aber Sie wären gern mehr als Freunde gewesen.«
    »Nein.«
    »Okay«, sagte Peder. »Was haben Sie denn gemacht, wenn Sie sich getroffen haben?«
    Håkan zuckte mit seinen schmalen Schultern. »Rumgehangen. Kaffee getrunken, Filme geguckt.«
    »Wie oft haben Sie sich gesehen?«
    »Hin und wieder.«
    »Könnten Sie bitte etwas konkreter werden?«
    »Einmal in der Woche, manchmal seltener.«
    Peder sah auf seinen Notizblock. »Wie reagierten Sie, als sie zum Studieren nach Frankreich ging?«
    Håkan sah müde aus. »Ich war traurig.«
    »Warum?«
    »Ich dachte, wir seien besser befreundet. Es war nicht so sehr, dass sie weggezogen ist, sondern dass sie es mir vorher nicht erzählt hatte.«
    Alex sah erstaunt aus. »Sie ist weggegangen, ohne ein Wort zu sagen?«
    »Nein, so nicht. Oder doch, fast. Sie hat es mir ungefähr eine Woche vorher erzählt.« Håkan setzte sich anders hin. »Aber wir haben das geklärt«, fuhr er fort. »Es gab keinen unausgesprochenen Groll zwischen uns.«
    Alex sah ihn mit gerunzelten Augenbrauen an. »Sie waren eine große Unterstützung für die Polizei, als Rebecca verschwunden war.«
    »Es war mir wichtig, helfen zu können«, sagte Håkan.
    »War Rebecca wichtig für Sie?«
    Håkan nickte. »Ich hatte nicht so viele andere Freunde.«
    Peder lehnte sich in einer etwas entspannteren Haltung über den Tisch. »Sie war süß«, sagte er.
    »Ja«, stimmte Håkan zu. »Sie war klasse.«
    »Haben Sie mit ihr geschlafen?«
    Håkan sah bestürzt aus, und Peder hob abwehrend die Hände. »Ich meine das gar nicht böse«, beteuerte er. »Ich stelle einfach nur fest, dass Sie Freunde waren, sie war hübsch, und da könnten Sie doch ganz einfach scharf auf sie gewesen sein. Ich weiß selbst, wie das gehen kann.«
    Alex warf ihm einen schnellen Blick zu, sagte aber nichts. Er wollte ungern noch mehr über Peders Lebensstil wissen, als er bereits von Margareta Berlin erfahren hatte.
    Håkan Nilsson zupfte schweigend an seinem Nagelbett herum.
    »Mein Kollege will damit sagen, dass Sie an irgendeinem Abend vielleicht miteinander im Bett gelandet sind, obwohl Sie kein Paar waren«, erklärte Alex. »So etwas passiert, und es ist ja auch nicht weiter schlimm.«
    »Nur ein Mal«, sagte Håkan, ohne sie

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