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Stets zu Diensten

Stets zu Diensten

Titel: Stets zu Diensten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. G. Wodehouse
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sagen, Stinker«, sagte der Duke, der über die Bemerkung seines Gesprächspartners über alte Trottel zutiefst beleidigt war. »Mein Preis für das Schwein ist hinaufgegangen. Ich verlange jetzt dreitausend.«
    »Was?«
    »Jawohl. Dreitausend Pfund.«
    Der Garten des »Emsworth Arms« schien sich plötzlich verdunkelt zu haben. Es war, als ob sämtliche Geräusche verstummt waren. Die Vögel hatten zu zwitschern aufgehört. Die Schmetterlinge blieben inmitten ihres Fluges stehen. Die in Erdbeermarmelade badenden Wespen rührten sich nicht mehr, als ob sie gerade fotografiert würden. Diese allgemeine Lähmung übertrug sich ebenfalls auf Lord Tilbury. Es dauerte einige Zeit, bevor er zu sprechen begann. Als er dies endlich tat, klang seine Stimme wie die eines Mannes, der einfach nicht glauben kann, was er gehört hat.
    »Sie scherzen!«
    »Ich scherze nicht.«
    »Sie erwarten, daß ich für ein Schwein dreitausend Pfund bezahle?«
    »Wenn Sie dieses dreckige Schwein haben wollen.«
    »Und wo bleibt unsere unter Ehrenmännern getroffene Vereinbarung?«
    »Zum Teufel mit einer unter Ehrenmännern getroffenen Vereinbarung. Wenn Sie auf meine Bedingungen eingehen, gehört das Schwein Ihnen. Wenn Sie es nicht tun, werde ich es wieder an Emsworth verkaufen. Er wird sicherlich froh darüber sein, selbst wenn der Preis hoch ist. Überlegen Sie es sich, Stinker. Mir kann es gleich sein, wie Sie sich entscheiden«, sagte der Duke.

9
    Ein Mann, der sich aus dem Nichts heraus einen großen Betrieb aufgebaut hat, muß zwangsläufig ein Liebhaber von schnellen Entscheidungen sein. Bis zu diesem Augenblick hatte Lord Tilbury damit auch nie Schwierigkeiten gehabt. In der ganzen Fleet Street pfiffen es die Spatzen von den Dächern, wie meisterhaft er die hunderttausend Probleme, die sich jeden Tag in einer so riesigen Firma, wie der Mammoth Publishing Verlagsgesellschaft ergeben, erledigte.
    Aber wie er nun so dasaß und über seine mißliche Lage und über die letzten Worte, die der Duke vor seinem Abtritt gesprochen hatte, nachdachte, hatte er keine Ahnung, welchen Weg er beschreiten sollte. Das Verlangen, die Kaiserin unter sein Banner zu führen, war sehr stark, aber genauso stark war seine Abneigung, sich von einer so großen Summe Geldes trennen zu müssen. Er hatte sich immer schon sehr schwach gefühlt, wenn er vor einem Scheck saß, den er unterschreiben sollte, dies umso mehr, wenn es sich um einen derart hohen Betrag handelte.
    Er wog immer noch sorgfältig sämtliche Pros und Contras ab, als sich plötzlich am Boden vor ihm ein Schatten abzeichnete und er sich bewußt wurde, daß jemand in seine Gedanken eingedrungen war. Irgendein weibliches Wesen stand neben seinem Tisch; nachdem er ein oder zweimal hinübergeblinzelt hatte, erkannte er in ihr seine ehemalige Sekretärin, Lavender Briggs. Sie blickte ihn durch ihre Harlekin-Brille streng an.
    Es war nur zu verständlich, daß Lavender Briggs nicht gerade die Freundlichste war. Kein Mädchen hört es schließlich gerne, wenn man es als groß und uneinnehmend, mit riesigen Füßen und Haaren wie Schilf bezeichnet, insbesondere aber, wenn dieser Beschreibung die Erklärung folgt, daß diese fünfhundert Pfund, mit denen sie sich bereits als Besitzerin eines Schreibbüros sah, zu Luft geworden sind. Wäre es nicht wegen eines geschäftlichen Vorschlags gewesen, so hätte sie sich niemals so weit erniedrigt, um mit diesem Mann auch nur noch ein einziges Wort zu sprechen. Am Liebsten hätte sie ihm mit dem Bierkrug, aus dem der Duke sich erfrischt hatte, eine über den Kopf gehauen. Aber eine Geschäftsfrau kann sich ihre Partner eben nicht aussuchen. Sie muß sie nehmen, wie sie kommen.
    »Guten Tag, Lord Tilbury«, sagte sie kühl. »Wenn Sie mir vielleicht eine Minute Ihrer Zeit widmen könnten.«
    Jeden anderen unangemeldeten Besucher hätte der Inhaber der Mammoth Publishing Verlagsgesellschaft abgewiesen, aber Lord Tilbury konnte nicht vergessen, daß es diesem Mädchen immerhin gelungen war, dem Duke of Dunstable fünfhundert Pfund herauszulocken, und er empfand sogar etwas Respekt vor ihr. Es wäre übertrieben zu behaupten, daß er sich über ihren Besuch freute, denn eigentlich hatte er ja ungestört über sein Problem nachdenken wollen; aber wenn sie ihn unbedingt eine Minute sprechen wollte, so sollte sie dies haben. Er ging sogar so weit, daß er ihr einen Platz anbot, den sie auch annahm. Doch sofort anschließend ging sie zu dem Geschäftlichen über, wie es

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