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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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leben, sondern beispielsweise auch um in Europa lebende US -Bürger und sogar Europäer, die Inhaber einer Green Card sind.
    Um rechtlichen Hindernissen aus dem Weg zu gehen, haben Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien im Frühjahr 2012 bilaterale Abkommen mit den USA geschlossen. Danach sollen die Finanzinstitute im Hoheitsgebiet des jeweiligen Partnerlandes durch nationale Umsetzungsakte verpflichtet werden, die nach FATCA erforderlichen Informationen zu erheben und an die Behörden ihres Heimatstaates weiterzugeben. Diese leiten die Informationen an die USA weiter. Im Gegenzug sollen auch die USA Informationen über potenzielle Steuerhinterzieher liefern. Die EU-Kommission signalisiert Interesse, ein derartiges System EU -weit einzuführen.
    Dabei können die USA auch anders:
    Delaware – die größte Steueroase der Welt
    Welches ist die größte Steueroase auf dem Globus: Die Schweiz ? Luxemburg ? Die Cayman Islands ? Keineswegs – so die Einschätzung der britischen Steuerrechtsgruppe Netzwerk für Steuergerechtigkeit. Der US-Bundesstaat Delaware erwies sich bei einem Vergleich von Gesetzen, Rechtsprechung und Einlagenzufluss in 60 Ländern als größte Steueroase. Der Untersuchung zufolge haben Ausländer Mitte 2012 über 3,5 Billionen US-Dollar in den USA angelegt – vor allem in Delaware .
    Steueroasen in den USA – Fallen für Unbedarfte
    Innerhalb der US-Bundesstaaten gibt es erhebliche Steuerunterschiede. Aus steuerlicher Sicht besonders attraktiv sind Delaware, Florida, Montana, Nevada, Texas, Utah oder Wyoming – Bundesstaaten, die immer wieder als Steueroasen bezeichnet werden. Sie unterliegen jedoch wie alle anderen 43 Bundesstaaten den vollen Einkommenbeziehungsweise Körperschaftsteuern der USA . Insbesondere Delaware mit seiner niedrigen Konzessionssteuer und einem unkomplizierten Gesellschaftsrecht ist bei vielen Ausländern für Gesellschaftsgründungen beliebt. Mitte 2012 sind dort über 700 000 Offshore-Gesellschaften registriert.
    Das US-Steuersystem in Auszügen
    Grundsätzlich wird die Steuerhoheit zwischen dem Bund (Federal Government), den einzelnen Bundesstaaten (States) und den lokalen Gebietskörperschaften (Local Governments/Municipalities) aufgeteilt.
    Bund: Bundeseinkommensteuer (Federal Income Tax), Bundeskörperschaftsteuer (Corporate Income Tax), Bundeserbschaft- und -schenkungsteuer (Federal Estate and Gift Tax), Verbrauchsteuern (Federal Exice Taxes)
    Bundesstaaten: Grund- und Vermögensteuer (State Property Tax), Einkommensteuer (State Income Tax), Körperschaftsteuer (State Corporate Tax), Verbrauch- und Verkehrsteuern (Sales and Use Tax)
    Lokale Gebietskörperschaften: Örtliche Grund- und Vermögensteuer (Local Property Tax), örtliche Einkommen- und Körperschaftsteuer (Local Income Taxes)
    Da die Verteilung nicht klar geregelt ist, kommt es im Einzelfall zu Doppel- oder Mehrfachbelastungen. Dies wird jedoch teilweise dadurch abgemildert, dass Steuern als Betriebsausgaben absetzbar sind oder die Bemessungsgrundlage auf Bundesebene reduzieren.
    Körperschaftsteuer (Corporate Income Tax)
    Kapitalgesellschaften unterliegen der Körperschaftsteuer, die auf Ebene des jeweiligen Bundesstaates und teilweise auch von der lokalen Gemeinde erhoben wird. Ist das Unternehmen in verschiedenen US-Bundesstaaten tätig, werden die Einkünfte von dem Staat besteuert, in dem sie erzielt wurden. Dabei können die Steuersätze – wie die folgende Auswahl zeigt – recht unterschiedlich sein: Delaware: 8,7 Prozent, District of Columbia: 9,0 Prozent, Florida: 5,5 Prozent, New York: 7,5 Prozent, Texas: 0 Prozent. Wie Unternehmen die Steuerunterschiede selbst innerhalb einzelner US -Bundesstaaten nutzen, zeigt das Beispiel Apple mit Sitz der Unternehmenszentrale in Kalifornien . Über den Umweg Nevada spart der Konzern jährlich Milliardenbeträge ein – ganz legal (s. S. 59).
    Die Gemeinden und Landkreise können ebenfalls eine eigene Körperschaftsteuer erheben. Diese liegt in der Regel bei einem Steuersatz von ein bis zwei Prozent des Gewinns. Im Einzelfall, beispielsweise in New York City , kann diese jedoch höher und bis zu 8,75 Prozent ausfallen.
    Steuerpflicht
    Der unbeschränkten Steuerpflicht unterliegen alle Kapitalgesellschaften beziehungsweise Gesellschaften, die im Check-the-Box-Verfahren die Behandlung

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