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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Interessen zu schützen, hat die britische Regierung es sogar auf einen Bruch mit der EU ankommen lassen. Jetzt sind die Briten innerhalb Europas isoliert. Doch um die Rezession zu überwinden, brauchen die Briten ein wachstumsstarkes Kontinentaleuropa .
    Dabei würde die Welt heute anders aussehen, wenn die zweitstärkste EU -Wirtschaft innerhalb der Euro-Gruppe vertreten wäre. Deutschland würde ein starker Partner beiseitestehen, der eine ähnliche Stabilitätskultur pflegt. Die schwache Südperipherie der Euro-Zone hätte ein für die Finanzmärkte glaubwürdigeres Gegengewicht im Norden. Und mindestens ebenso wichtig: Europas größter Finanzplatz London würde einen zentralen Platz innerhalb der Währungsunion einnehmen und nicht wie ein außer Kontrolle geratener Satellit umherkreisen. Derzeit ist der Euro jedoch ein Wrack. Die Insulaner werden auf absehbare Zeit am Pfund festhalten.
    Während das Land in den kommenden Jahren massiv sparen muss und auch die privaten Haushalte so stark verschuldet sind wie in keinem anderen Industrieland, hat sich das Vermögen der britischen Superreichen in den letzten beiden Jahren um rund 250 Milliarden Euro erhöht.
    Dieser hohe Vermögenszuwachs stößt zunehmend auf Kritik in der Bevölkerung. Zumal die britische Regierung durch die Superreichen nicht annähernd die Steuereinnahmen erhält, die zu erwarten wären. Im Gegenteil: Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Fast 2,8 Millionen Menschen sind ohne Job. Gerade in den wirtschaftlichen Boomjahren 2002 bis 2008 ging die Einkommensschere im Königreich immer weiter auseinander. So konnte die ökonomische Elite, die lediglich 0,1 Prozent der Einkommensbezieher ausmacht, ihren Wohlstand um 600 Prozent steigern. Die Regierung hat den Höchststeuersatz in der Einkommensteuer im April 2012 für eben diese Gruppe von 50 Prozent auf 45 Prozent gesenkt. Gleichzeitig wurden drakonische Maßnahmen gegen Steuerhinterzieher auf den Weg gebracht. Zudem ist es künftig Privatpersonen und Unternehmen verboten, aggressive Steuersparmodelle zu nutzen. Teurer wird es jedoch für reiche Immobilienkäufer bei Luxusimmobilien ab 2 Millionen Pfund. Für sie gilt künftig eine Immobiliensteuer von 7 Prozent. Steuermodelle zeigen, dass reiche Briten – wenn überhaupt – nur einen Bruchteil ihres Einkommens in Großbritannien versteuern. Dennoch hat die britische Regierung neue Visa-Gesetze erlassen, die im April 2011 wirksam wurden. Jeder Ausländer, der fünf Millionen Pfund im Königreich investiert, darf bereits nach drei Jahren eine Aufenthaltsberechtigung beantragen. Jeder Ausländer, der mindestens zehn Millionen Pfund investiert, kann dies schon nach zwei Jahren. Großbritannien lockt auch Unternehmer an, die mindestens zehn Arbeitsplätze schaffen oder in drei Jahren einen Umsatz von fünf Millionen Pfund garantieren.
    Was Ausländer steuerlich wissen müssen
    Für Ausländer bedeutet das: Wenn alle Konten im Ausland (zum Beispiel in der Schweiz ) geführt werden, sind nur die nach Großbritannien überwiesenen Einkommensteile steuerpflichtig. Alle anderen Vermögenswerte oder Vermögenserträge sind nicht steuerpflichtig.
    Weitere Aspekte
    Nach 17 von 20 Jahren wird eine ausländische Person mit dem Status „Residence“ in Großbritannien steuerpflichtig. Dies umgeht man mit der Gründung eines Trusts, in den alle Vermögenswerte eingebracht werden.
    Wird in Großbritannien eine Immobilie gekauft, sollte diese über einen Trust gehalten werden, um Kapitalgewinnsteuer beim Verkauf und Erbschaftsteuer im Todesfall zu vermeiden. Wer aus Deutschland nach Großbritannien zieht, sollte nach fünf Jahren einen Trust gründen.
    Ausländer sollten steueroptimiert denken
    Der Wegzug von Deutschland nach Großbritannien als legale Steueroptimierung ist unbedingt eine Überlegung wert. Bei guter Beratung durch eine britische Steuerberatungskanzlei ist Großbritannien eine Steueroase für Personen, deren „Domicile“ außerhalb des Königreichs liegt. Der wesentliche Unterschied zwischen „Residence“ und „Domicil“ liegt darin, dass „Domicil“ voraussetzt, dass ein Ausländer permanent (für immer) in Großbritannien bleiben will. Insgesamt gibt es eine Reihe von Abgrenzungskriterien, die im

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