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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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dafür die Platte geballt bewerben, von Plakatwänden bis hin zur iTunes-Homepage. Statt eines Honorars sollte die Band Tantiemen aus dem Verkauf einer speziellen U2-Edition des iPod erhalten. Bono war wie Lack der Meinung, dass die Musiker an jedem verkauften iPod beteiligt werden sollten; für ihn ließ es sich so wenigstens im Ansatz verwirklichen. »Bono und ich baten Steve, einen schwarzen iPod für uns zu machen«, so Iovine. »Das Ganze war für uns nicht einfach ein kommerzielles Sponsoring, es war eine Art Co-Branding.«
    »Wir wollten unseren eigenen iPod, der sich von dem normalen weißen unterschied«, erinnerte sich Bono. »Wir wollten einen schwarzen, aber Steve sagte, sie hätten schon andere Farben ausprobiert, aber keine hätte sich verkauft. Beim nächsten Treffen hatte er allerdings einen schwarzen dabei, und wir fanden ihn super.«
    In dem Werbespot wechselten sich Bilder der Band in Halbsilhouette ab mit der vertrauten Silhouette einer tanzenden Frau mit einem iPod. Aber noch während des Drehs in London stand die Abmachung plötzlich wieder infrage. Jobs wurde nicht warm mit dem schwarzen iPod, und die Einzelheiten zu Tantiemen und Promotion waren auch noch nicht endgültig ausgehandelt. Er rief James Vincent an, der vonseiten der Agentur für den Spot zuständig war, und sagte ihm, er solle das Ganze erst einmal auf Eis legen. »Ich glaube nicht, dass wir das so über die Bühne bringen«, sagte Jobs. »Der Band ist gar nicht klar, was sie von uns bekommt. Das wird nichts. Wir sollten einen anderen Spot andenken.« Vincent war eingeschworener U2-Fan und wusste, wie bedeutend dieser Spot sowohl für die Band als auch für Apple war. Er bat Jobs, ihm die Gelegenheit zu geben, Bono anzurufen und die Sache mit ihm zu besprechen. Jobs diktierte ihm Bonos Handynummer und Vincent erreichte den Sänger in dessen Haus in Dublin.
    »Ich glaube nicht, dass das klappt«, sagte Bono. »Da zieht die Band nicht mit.« Vincent fragte, wo das Problem liege. »Als wir Teenager waren, schworen wir uns, nie etwas zu machen, was ›naff‹ ist«, erwiderte Bono. Obwohl Vincent Brite war und den Rockslang kannte, wusste er mit dem Begriff »naff« nichts anzufangen. »Irgendeinen Mist nur wegen des Geldes machen«, erklärte Bono. »Uns geht es allein um die Fans. Wir haben das Gefühl, sie zu verraten, wenn wir plötzlich Werbung machen. Das geht einfach nicht. Tut mir leid, dass wir Ihnen die Zeit gestohlen haben.«
    Vincent fragte, was Apple tun könne, damit sie das Projekt nicht fallen ließen. »Wir geben Ihnen das Wichtigste, was wir zu geben haben, nämlich unsere Musik«, sagte Bono. »Und was kriegen wir dafür? Werbung. Unsere Fans werden glauben, dass es ausschließlich Werbung für Apple ist. Das reicht nicht.« Vincent hatte keine Ahnung, wie es um die spezielle U2-Edition des iPod oder die Tantiemenvereinbarung stand, und warf genau das in die Waagschale. »Etwas Wertvolleres können wir Ihnen nicht bieten«, erklärte er. Das war genau das, was Bono seit seinem ersten Treffen mit Jobs gefordert hatte, daher zögerte er nicht lange. »Das ist genial. Aber ich muss wissen, ob es auch tatsächlich klappt.«
    Vincent rief sofort Jony Ive an, ebenfalls U2-Fan (er hatte sie das erste Mal 1983 bei einem Konzert in Newcastle gesehen), und setzte ihm die Lage auseinander. Ive sagte, er hätte schon das Modell eines schwarzen iPod mit rotem Click Wheel zusammengebaut, so wie ihn sich Bono vorgestellt hatte, da es den Farben des Covers von How to Dismantle an Atomic Bomb entsprach. Vincent rief Jobs an und schlug ihm vor, Ive nach Dublin zu schicken, damit er Bono den schwarz-roten iPod zeigen konnte. Jobs war einverstanden. Also rief Vincent erneut Bono an und fragte ihn, ob er Jony Ive kennen würde, ohne zu wissen, dass sich die beiden nicht nur kannten, sondern auch mochten. »Ob ich Jony Ive kenne?« Bono lachte. »Ich verehre ihn. Ich küsse den Boden, auf dem er wandelt.«
    »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte Vincent, aber ob ihn Ive nicht besuchen und ihm den wirklich coolen neuen iPod zeigen könne?
    »Ich werde ihn höchstpersönlich mit meinem Maserati abholen«, antwortete Bono. »Er kann bei mir wohnen und ich werde mit ihm in den Pub gehen und ihn unter den Tisch saufen.«
    Am nächsten Tag, als Ive bereits auf dem Weg nach Dublin war, musste Vincent Jobs erneut zur Räson rufen, weil der es sich wieder einmal anders überlegt hatte. »Ich weiß nicht, ob das richtig ist«, meinte Jobs.

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