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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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alle Widersprüche aus, die ein zum Geschäftsmann gewordener Hippierebell erlebt, jemand, der von sich selbst glauben wollte, er sei, wie Timothy Leary sagte, turned on und tuned in, aber ohne sich dabei verraten und verkauft zu haben.

Kapitel 34 Runde eins: Memento mori

    Steve Jobs an seinem 50. Geburtstag, zusammen mit Laurene Powell, die Eve umarmt, Eddy Cue, John Lasseter (mit Kamera) und Lee Clow (mit Bart)
    Krebs
    Jobs vermutete später, dass die Ursache seiner Krebserkrankung in der Überarbeitung lag, an der er während der einjährigen Phase ab 1997 litt, in der er sowohl Apple als auch Pixar managte. Er hatte während des ständigen Hin- und Herfahrens Nierensteine und andere Beschwerden bekommen und war oft so erschöpft, dass er kaum sprechen konnte. »Damals fing dieser Krebs wahrscheinlich zu wachsen an, weil mein Immunsystem sehr geschwächt war«, so Jobs.
    Es gilt jedoch nicht als erwiesen, dass Krebs von Erschöpfung oder einem angegriffenen Immunsystem verursacht wird. Jobs’ Nierenprobleme führten allerdings indirekt dazu, dass seine Krebserkrankung entdeckt wurde. Im Oktober 2003 traf er zufällig die Urologin wieder, die ihn schon früher behandelt hatte, und sie riet ihm zu einem CAT-Scan von Nieren und Harnleiter, da der letzte bereits fünf Jahre zurücklag. Die neue Aufnahme zeigte keine Schäden an den Nieren, aber einen Schatten auf der Bauchspeicheldrüse, also sollte er einen Termin für eine Pankreas-Untersuchung ausmachen. Er tat es nicht. Wie immer gelang es ihm, das zu ignorieren, was er nicht wissen wollte. Die Urologin blieb hartnäckig. »Steve, es ist wirklich wichtig«, mahnte sie einige Tage später. »Du darfst es nicht aufschieben.«
    Sie klang so drängend, dass Jobs nachgab. Der Termin war frühmorgens. Die Ärzte sahen sich den Scan an und teilten ihm dann mit, es handle sich um einen Tumor. Einer schlug ihm sogar vor, er solle seine Angelegenheiten in Ordnung bringen – eine höfliche Andeutung, dass er vielleicht nur noch wenige Monate zu leben habe. Am Abend wurde dann eine Biopsie durchgeführt, bei der ein Endoskop durch Speiseröhre, Magen und Darm bis zur Bauchspeicheldrüse vorgeschoben wurde, um einige Zellen des Tumors zu entnehmen. Laurene erinnerte sich noch, wie die Ärzte ihres Mannes anfingen zu jubeln, als sich der Tumor als Inselzellenkrebs herausstellte, ein seltener neuroendokriner Tumor des Pankreas, der langsamer wächst und mit größerer Wahrscheinlichkeit behandelt werden kann als gewöhnlicher Bauchspeicheldrüsenkrebs. Jobs hatte Glück, dass er so früh entdeckt wurde – im Rahmen der routinemäßigen Nierenuntersuchung – und sich chirurgisch entfernen lassen würde, bevor er sich ausbreitete.
    Einen der ersten Anrufe nach der Diagnose richtete er an Larry Brilliant, dem er in Indien begegnet war. »Glaubst du noch an Gott?«, fragte Jobs ihn. Brilliant bejahte, und sie sprachen über die vielen Wege zu Gott, die sie ihr Guru Neem Karoli Baba gelehrt hatte. Schließlich fragte Brilliant offen, was Jobs auf dem Herzen habe. »Ich habe Krebs«, erwiderte er.
    Art Levinson , Board-Mitglied bei Apple, leitete gerade die Board-Sitzung seiner eigenen Firma Genentech, als sein Handy klingelte und Jobs’ Name auf dem Display erschien. Während einer Pause rief Levinson Jobs zurück und erfuhr von dem Tumor. Da er eine Ausbildung als Krebsmediziner hatte und seine Firma Krebsmedikamente herstellte, wurde er zu Jobs’ Berater, ebenso wie Andy Grove, der bereits erfolgreich gegen seinen Prostatakrebs angekämpft und ihn besiegt hatte. Jobs rief ihn am Sonntag an und Grove fuhr sofort zu ihm nach Hause und blieb zwei Stunden lang.
    Zum Entsetzen seiner Freunde und seiner Frau entschied sich Jobs gegen eine chirurgische Entfernung des Tumors – die einzige medizinisch wirksame Therapie. »Ich wollte wirklich nicht, dass sie mich aufschneiden, und habe erst mal ein paar andere Sachen ausprobiert«, erzählte er mir einige Jahre später mit einer Andeutung von Bedauern. Konkret hieß das, er hielt sich an eine streng vegane Diät mit einer Menge Möhren und viel Obstsaft. Dazu kamen noch Akupunktur, alle möglichen Kräuterpillen und verschiedene andere Mittelchen, die er im Internet oder von irgendwelchen Leuten bekam, die er um Rat fragte, darunter auch ein Hellseher. Eine Zeit lang hielt er viel von einem Naturheilkundler, der eine Klinik in Südkalifornien betrieb und die Anwendung von Biokräutern, Saftfasten, häufigen Abführmittelgebrauch,

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