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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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dass wir Nein zu einer sinnlosen Produktvielfalt sagen sollten, um uns auf die wenigen Produkte zu konzentrieren, die uns wirklich etwas bedeuten. Wir glauben an eine tiefgehende Zusammenarbeit unserer Teams, die uns auf eine Weise innovativ macht, wie es die Konkurrenz nicht ist. Und, offen gesagt, geben wir uns in keiner Gruppe dieses Unternehmens mit weniger als Exzellenz zufrieden, und wir sind ehrlich genug, uns selbst gegenüber Fehler einzugestehen, und mutig genug, sie zu ändern. Und ich glaube, dass diese Werte, wer auch immer welchen Posten bekleidet, in dieser Firma so tief verwurzelt sind, dass sie äußerst erfolgreich bleiben wird.
    Dies klang wie eine von Jobs’ Reden (und er hatte auch ein paar Wendungen von ihm übernommen), aber die Presse sprach von der »Cook-Doktrin«. Jobs war verärgert und deprimiert, besonders über den letzten Satz. Er wusste nicht, ob er stolz oder enttäuscht darüber sein sollte. Es gab Gerüchte, er werde als CEO zurücktreten und stattdessen Chairman des Board werden. Das motivierte ihn nur noch stärker, sein Bett zu verlassen, die Schmerzen zu überwinden und seine langen Spaziergänge wieder aufzunehmen, die ihn zu Kräften bringen sollten.
    Einige Tage nach seiner Rückkehr fand eine Board-Sitzung statt, und überraschend für alle nahm Jobs daran teil. Er schlenderte einfach herein und hielt tatsächlich fast bis zum Ende durch. Anfang Juni hielt er zu Hause bereits tägliche Besprechungen ab, und Ende des Monats war er zurück im Büro.
    Würde er nun, nachdem er nur knapp dem Tod entgangen war, sanftmütiger geworden sein? Seine Kollegen bekamen schnell eine Antwort auf diese Frage. Gleich am ersten Tag schreckte er seine Spitzenleute mit einer ganzen Reihe von Wutanfällen. Er stauchte Leute zusammen, die er ein halbes Jahr nicht gesehen hatte, zerriss Marketingkonzepte in der Luft und sah überall schlampige Arbeit. Aber wie er sich selbst sah, zeigte sich am späten Nachmittag, als er einigen Freunden anvertraute: »Es war wirklich großartig heute, wieder zurückzukommen. Ich fühle mich unglaublich kreativ, und es ist toll, wie motiviert das ganze Team ist.« Tim Cook ließ sich nichts anmerken. »Steve hat ja noch nie mit seinen Ansichten oder Gefühlen hinter dem Berg gehalten«, meinte er später. »Aber das war schon heftig.«
    Seinen Freunden entging nicht, dass Jobs’ Streitlust unvermindert war. Während seiner Genesung hatte er sich einen hochauflösenden Kabelanschluss von Comcast legen lassen, und eines Tages rief er Brian Roberts an, der diese Firma leitete. »Ich dachte, er wolle vielleicht unseren Service loben und ein paar nette Worte sagen«, erzählte Roberts. »Stattdessen blaffte er: ›Alles Mist.‹« Aber Andy Hertzfeld fiel auf, dass Jobs unter dem mürrischen Äußeren vor allem ehrlicher geworden war. »Wenn man Steve früher um einen Gefallen bat, tat er oft das genaue Gegenteil«, so Hertzfeld. »Das war seine perverse Natur. Inzwischen versucht er, wirklich zu helfen.«
    In die Öffentlichkeit kehrte er am 9. September zurück, als er bei der Musikveranstaltung seiner Firma auftrat. Er bekam Standing Ovations, die fast eine Minute lang anhielten. Seine Rede begann mit einer ungewöhnlich persönlichen Anmerkung: »Als Empfänger einer Spenderleber, ohne die ich heute nicht hier wäre, hoffe ich, dass wir alle uns genauso großzügig zeigen und ebenfalls Organspender werden.« Nach einem Moment des Überschwangs – »Ich stehe aufrecht, ich bin zurück bei Apple und ich genieße jeden einzelnen Tag« – enthüllte er dann die neue iPod-nano-Produktlinie mit eingebauter Videokamera und Aluminiumgehäuse, erhältlich in neun verschiedenen Farben.
    Anfang 2010 hatte er seine alte Kraft fast völlig zurückgewonnen und stürzte sich in die Arbeit. Dieses Jahr sollte für ihn wie für Apple eines der produktivsten werden. Seit der Einführung der Strategie eines digitalen Knotenpunkts hatte er zwei Volltreffer gelandet: den iPod und das iPhone. Jetzt sollte ein dritter folgen.

Kapitel 37 Das iPad : Aufbruch in das Post-PC-Zeitalter

    You say you want a revolution
    Jobs hatte 2002 recht ungehalten auf den Microsoft-Ingenieur reagiert, der ständig die von ihm entwickelte Software für Tablet-Computer anpries, die Nutzern die Dateneingabe über den Bildschirm mithilfe eines Griffels oder Stifts ermöglichte. Einige Hersteller brachten Tablet-Computer mit dieser Software auf den Markt, aber keiner davon hinterließ einen bleibenden

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