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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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einfache, ehrliche Stimme.« Und so kehrte man wieder zum sauberen weißen Hintergrund zurück, mit einer einfachen Nahaufnahme all der Dinge, die das iPad war und die es tun konnte.
    Apps
    Die Werbespots für das iPad drehten sich nicht um das Gerät selbst, sondern darum, was man damit tun konnte. Sein Erfolg ließ sich denn auch nicht allein mit der Schönheit der Hardware erklären, sondern mit den Anwendungen, den sogenannten Apps, mit denen man allen möglichen reizvollen Aktivitäten frönen konnte. Es gab Tausende – und bald darauf Hunderttausende – von Apps, die man sich entweder kostenlos oder für ein paar Dollar herunterladen konnte. Mit einer Wischbewegung des Fingers konnte man im Spiel Angry Birds Vögel abschießen oder man konnte den Aktienkurs verfolgen, Filme ansehen, Bücher und Zeitschriften lesen, die neuesten Nachrichten abfragen und seine Zeit gnadenlos verschwenden. Wieder einmal wurde es einem durch die Integration von Hardware, Software und Store einfach gemacht. Die Apps ließen es aber ebenso zu, dass die Plattform in sehr kontrollierter Form auch für außenstehende Entwickler offen blieb, die dafür Software und Content erstellen wollten – so offen wie eine sorgfältig gepflegte und umfriedete Gemeinde-Gartenanlage.
    Das Apps-Phänomen begann mit dem iPhone. Als es 2007 in den Handel kam, gab es keine Apps, die man von betriebsfremden Entwicklern kaufen konnte, und anfänglich wehrte sich Jobs auch dagegen, dies zuzulassen. Er wollte nicht, dass Außenstehende die Anwendungen für das iPhone entwickeln, die es möglicherweise vermurksen, mit Viren infizieren oder seine Integrität korrumpieren konnten.
    Das Board-Mitglied Art Levinson war einer von denen, die sich dafür stark machten, Apps für das iPhone zuzulassen. »Ich habe ihn ein halbes Dutzend Mal angerufen, um mich für das Potenzial der Apps einzusetzen«, erinnerte er sich. Wenn Apple es nicht gestattete oder sogar förderte, dann machte es eben ein anderer Smartphone-Hersteller, der sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde. Marketingchef Phil Schiller war derselben Meinung. »Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir bei einem so leistungsstarken Gerät wie dem iPhone den Entwicklern nicht die Möglichkeit für jede Menge Apps einräumen würden«, bemerkte er. »Ich wusste, die Kunden würden sie mögen.« Der branchenfremde Risikokapitalanleger John Doerr argumentierte, dass die Genehmigung von Apps zu jeder Menge neuer Unternehmer und einem Angebot neuer Dienstleistungen führen würde.
    Jobs erstickte zunächst jede Diskussion darüber im Keim, teilweise deshalb, weil er der Ansicht war, sein Team verfüge nicht über die nötige Bandbreite, um jeden Aspekt der vielschichtigen Anforderungen zu berücksichtigen, die sich aus der Überwachung betriebsfremder App-Entwickler ergeben würden. Er bestand auf Fokussierung. »Er wollte nicht darüber reden«, sagte Schiller. Aber sobald das iPhone im Handel war, war er geneigt, der Debatte zuzuhören. »Jedes Mal, wenn das Gespräch diese Richtung nahm, schien Steve etwas offener dafür zu werden«, erzählte Levinson. In vier Board-Sitzungen fanden freie Diskussionen dazu statt.
    Jobs fand rasch heraus, dass es möglich war, sich die Rosinen aus dem Kuchen zu picken. Er konnte es Außenstehenden gestatten, Apps zu schreiben, die allerdings strikte Standardwerte einhalten und von Apple getestet und genehmigt werden mussten. Außerdem durften sie nur über den iTunes Store verkauft werden. Auf diese Weise konnte der Vorteil, Tausende von Softwareentwicklern teilnehmen zu lassen, gewinnbringend genutzt werden, während gleichzeitig die Kontrolle zum Schutz der Integrität des iPhone und der Unkompliziertheit des Nutzererlebnisses gewahrt blieb. »Es war eine absolut magische Lösung, die den Nagel voll auf den Kopf traf«, so Levinson. »Wir hatten den Nutzen der offenen Struktur, behielten aber die vollständige End-to-End-Kontrolle.«
    Der App Store für das iPhone wurde auf iTunes im Juli 2008 eröffnet. Der milliardste Download erfolgte neun Monate später. Als das iPad im April 2010 in den Handel kam, standen bereits 185 000 iPhone-Apps zur Verfügung. Die meisten davon konnten auch auf dem iPad verwendet werden, obwohl sie die größere Bildschirmfläche nicht nutzten. Es vergingen jedoch nicht einmal fünf Monate, bis die Entwickler 25000 neue und speziell auf das iPad zugeschnittene Apps geschrieben hatten. Im Juni 2011 gab es 425000 Apps mit mehr als

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