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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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Mall und flitzte mit einem Segway durch die Gegend. Ein Reporter befragte ihn zum geschlossenen Ökosystem von Apple. »Apple zieht dich in seinen Laufstall, und da bleibst du dann, aber das bringt auch einige Vorteile mit sich«, erwiderte er. Der Hauptgrund dafür sei die Einfachheit. »Ich mag offene Systeme, aber ich bin ein Hacker. Bei den meisten ist es jedoch so, dass sie Dinge lieber mögen, die einfach zu benutzen sind. Steves Genie besteht darin, dass er weiß, wie man Dinge simpel gestaltet, und manchmal heißt das eben, alles zu kontrollieren.«
    Die Frage »Was haben Sie auf Ihrem iPod?« wurde abgelöst von »Was haben Sie auf Ihrem iPad?« Selbst die Stabsangehörigen von Präsident Obama, für die das iPad als Kennzeichen galt, dass sie technisch auf dem allerneuesten Stand waren, spielten dieses Spiel mit. Das iPad des Wirtschaftsberaters Larry Summers enthielt die Bloomberg -Finanzberichte, Scrabble und The Federalist Papers als App, Stabschef Rahm Emanuels iPad jede Menge Zeitungen, das von Kommunikationsberater Bill Burton Vanity Fair und eine komplette Staffel der Fernsehserie Lost, und auf dem iPad des politischen Beraters David Axelrod waren Major League Baseball und NPR (National Public Radio).
    Jobs war tief gerührt von einer Geschichte von Michael Noer auf forbes .com, die er an mich weiterleitete. Noer las einen Science-Fiction-Roman auf seinem iPad, als er in einer ländlichen Gegend nördlich von Bogotá in Kolumbien auf einer Milchfarm weilte. Ein armer sechsjähriger Junge, der dort die Ställe ausmistete, näherte sich ihm. Neugierig, was passieren würde, gab ihm Noer das Gerät. Ohne jede Anleitung und ohne je zuvor einen Computer gesehen zu haben, begann der kleine Junge das Gerät intuitiv zu bedienen. Er wischte über den Bildschirm, startete Apps und spielte ein Flipperspiel. »Steve Jobs hat einen gewaltigen Computer entwickelt, den ein Sechsjähriger, der weder lesen noch schreiben kann, ohne jede Anleitung benutzen kann«, schrieb Noer. »Wenn das keine Magie ist, dann weiß ich es auch nicht.«
    In nicht einmal einem Monat verkaufte Apple eine Million iPads. Damit wurde diese Zahl in der Hälfte der Zeit erreicht, die das iPhone dafür benötigte. Im März 2011, neun Monate nach der Produkteinführung, war das iPad 15 Millionen Mal über die Ladentheke gegangen. Es legte gewissermaßen den erfolgreichsten Verkaufsstart eines Produkts für den Massenmarkt in der Geschichte hin.
    Werbung
    Jobs war mit den ersten Werbespots für das iPad nicht zufrieden. Wie üblich stürzte er sich auf das Marketing und arbeitete mit James Vincent und Duncan Milner in der Werbeagentur (die inzwischen TBWA\Media Arts Lab hieß) zusammen. Lee Clow stand ihnen von seinem Quasi-Ruhestand aus beratend zu Seite. Die Werbesendung, die sie zuerst produzierten, zeigte eine ruhige und friedliche Szene mit einem Typen in ausgeblichenen Jeans und Sweatshirt, der sich entspannt in einen Sessel zurücklehnt und sich E-Mails, Fotoalben, die New York Times, Bücher und Videos auf einem iPad ansieht, das er auf dem Schoß hält. Es wurde nicht gesprochen, im Hintergrund war lediglich der Beat von »There Goes My Love« von The Blue Van zu hören. »Nachdem er den Spot zunächst genehmigt hatte, entschied Steve, dass er ihn hasste«, so Vincent. »Er war der Ansicht, er sähe aus wie ein Werbespot für Pottery Barn.« Jobs erzählte mir später:
    Es war einfach, den iPod zu erklären – 1000 Songs in der Hosentasche –, und damit konnten wir rasch zu den Werbespots mit den Silhouetten der Kultfiguren übergehen. Es war aber schwierig zu erklären, was ein iPad ist. Wir wollten es nicht als Computer darstellen, es sollte aber auch nicht so undefiniert rüberkommen, als wäre es ein niedlicher Fernseher. Das erste Set der Spots zeigte deutlich, dass wir keine Ahnung hatten, wie wir es anstellen sollten. Sie wirkten irgendwie wie in Kaschmir gehüllt und weichgespült.
    James Vincent hatte sich monatelang keine Pause gegönnt. Als das iPad schließlich in den Handel kam und die Werbespots gesendet wurden, fuhr er mit seiner Familie zum Coachella Valley Music and Arts Festival in Palm Springs. Dort spielten einige seiner Lieblingsbands, Muse, Faith No More und Devo. Kurz nach seiner Ankunft erhielt er einen Anruf von Jobs. »Deine Werbespots sind mies«, sagte dieser. »Das iPad revolutioniert die Welt, und deshalb brauchen wir etwas Großes. Was du mir geliefert hast, ist Kinderkram.«
    »Okay, was willst du?«,

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