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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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die Zeitung die E-Mail-Adressen und die Kreditkartendaten aller Abonnenten unbedingt haben müsse, auch wenn diese ihr Abonnement über den App Store vorgenommen hätten, lautete Jobs’ Antwort, dass Apple diese Informationen nicht herausgeben würde. Der Manager reagierte verärgert. Es sei absolut unvorstellbar, sagte er, dass die Times nicht über diese Informationen verfüge. »Sie können sie selbstverständlich darum bitten, aber wenn sie die Daten nicht freiwillig rausrücken wollen, schieben Sie die Schuld nicht auf mich«, so Jobs. »Wenn Ihnen das nicht passt, dann lassen Sie es. Ich bin nicht derjenige, der Sie in diesen Schlamassel gebracht hat. Sie selbst haben in den letzten fünf Jahren Ihre Zeitung online verschenkt und keine Kreditkarteninformationen erfasst.«
    Jobs traf sich mit Sulzberger auch privat. »Er ist ein netter Kerl und total stolz auf sein neues Gebäude, und das kann er auch sein«, sagte Jobs später. »Ich habe mit ihm darüber geredet, was er meiner Meinung nach tun sollte, aber dann geschah erst einmal nichts.« Es dauerte ein Jahr, aber im April 2011 begann die Times , für ihre digitale Edition Geld zu verlangen und einige Abonnements über Apple zu verkaufen, und zwar zu den von Jobs vorgegebenen Konditionen. Allerdings verlangte sie viermal so viel wie die fünf Dollar pro Monat, die Jobs vorgeschlagen hatte.
    Im Time-Life Building spielte Rick Stengel, der Herausgeber der Time, den Gastgeber. Jobs mochte Stengel, der ein talentiertes Team unter der Führung von Josh Quitter dazu gebracht hatte, jede Woche eine stabile iPad-Version der Zeitschrift zu erstellen. Er war allerdings ungehalten, auch Andy Serwer von Fortune dort zu sehen. Aufgewühlt ließ er Serwer wissen, dass er immer noch stocksauer über den Fortune -Bericht von vor zwei Jahren sei, in dem Details über seinen Gesundheitszustand und Probleme mit Aktienoptionen offengelegt worden waren. »Du hast noch nachgetreten, als ich schon am Boden lag«, sagte er zu ihm.
    Das größere Problem bei Time Inc. war dasselbe wie bei der New York Times : Das Zeitschriftenunternehmen wollte seine Abonnenten nicht an Apple abgeben und Apple an einer direkten Abrechnungsmöglichkeit hindern. Sollte Apple nicht zustimmen, würde Time Inc. Apps entwickeln, mit denen die Leser zum Abschließen eines Abonnements zu seiner eigenen Internetseite umgeleitet würden. Apple weigerte sich. Als Time und andere Zeitschriften Apps zu genau diesem Zweck entwickelten, wurde ihnen die Berechtigung für den App Store verweigert.
    Jobs versuchte, persönlich mit Jeffrey Bewkes, dem CEO von Time Warner, zu verhandeln, einem gewieften Pragmatiker, mit dem nicht gut Kirschen essen war. Sie hatten vor ein paar Jahren schon einmal wegen der Videorechte für den iPod touch miteinander zu tun gehabt; obwohl Jobs ihn damals nicht hatte überzeugen können, einen Deal über die Exklusivrechte des Fernsehanbieters HBO abzuschließen, Filme kurz nach ihrem Kinostart zu zeigen, bewunderte er Bewkes direkten und entschlossenen Stil. Bewkes seinerseits respektierte Jobs’ Fähigkeiten als strategischer Denker und die meisterliche Beherrschung noch so kleiner Details. »Steve hat keinerlei Problem damit, von übergreifenden Prinzipien aus direkt ins Detail zu gehen«, sagte er.
    Als Jobs Bewkes anrief, um mit ihm einen Deal für die Zeitschriften von Time Inc. auf dem iPad auszuhandeln, begann er damit, ihm unverblümt klarzumachen, dass die Branche für Printerzeugnisse »zum Kotzen ist«, dass »niemand seine Zeitschriften wirklich lesen will« und dass Apple eine großartige Möglichkeit biete, digitale Abonnements zu verkaufen, aber »ihr Typen kapiert es einfach nicht«. Bewkes teilte diese Ansicht keinesfalls und meinte, er habe nichts dagegen, wenn Apple digitale Abonnements für Time Inc. verkaufen wolle. Die 30 Prozent Provision für Apple seien auch nicht das Problem. »Ich sag es Ihnen hier und jetzt: Wenn Sie ein Abonnement für uns verkaufen, dann können Sie 30 Prozent haben«, so Bewkes.
    »Das ist schon mehr Fortschritt, als ich bisher erzielt habe«, erwiderte Jobs.
    »Ich habe nur eine Frage«, fuhr Bewkes fort. »Wenn Sie ein Abonnement für meine Zeitschrift verkaufen und ich Ihnen die 30 Prozent gebe, wem gehört das Abonnement dann – Ihnen oder mir?«
    »Die Abonnentendaten kann ich wegen Apples Datenschutzpolitik nicht herausgeben«, entgegnete Jobs.
    »Schön, dann müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen, weil ich keine Lust

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