Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)
1000 Songs in der Hosentasche zu haben, wiederum auf eine Art und Weise, die Sony – wo man über alle Mittel und Möglichkeiten sowie die entsprechende Tradition verfügte – nie würde erreichen können. Manche Führungspersönlichkeiten treiben Innovationen voran, weil sie das große Ganze gut überblicken. Andere realisieren dies durch die Beherrschung der Details. Jobs tat beides, unermüdlich. Die Folge war, dass er über drei Jahrzehnte hinweg eine Reihe von Produkten auf den Markt brachte, die ganze Industriezweige veränderten:
■Den Apple II, in dem Wozniaks Platine verwendet wurde; Woz verwandelte diese in den ersten Personal Computer, der nicht nur für Freaks geeignet war.
■Den Macintosh, der die Heimcomputer-Revolution einleitete und grafische Benutzeroberflächen populär machte.
■ Toy Story und weitere Kassenschlager von Pixar, durch die sich neue Perspektiven auf das Wunder digitaler Vorstellungswelten eröffneten.
■Die Apple Stores, mit denen man die Rolle eines Ladens bei der Definition einer Marke neu erfand.
■Den iTunes Store, durch den die Musikindustrie neu geboren wurde.
■Den iPod, durch den die Art und Weise, wie wir Musik konsumieren, verändert wurde.
■Das iPhone, durch das Handys zu Geräten wurden, mit denen man Musik hören, Fotos machen, Videos aufnehmen, E-Mails lesen und schreiben und im Internet surfen kann.
■Den App Store, der eine neue inhaltproduzierende Industrie hervorbrachte.
■Das iPad, mit dem Tablet-Geräte eingeführt wurden und gleichzeitig eine Plattform für digitale Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Videos angeboten wurde.
■Die iCloud, durch die der Computer von seiner zentralen Position bei der Verwaltung unserer Inhalte verwiesen wurde, und die ermöglichte, dass alle unsere Geräte nahtlos miteinander synchronisiert werden können.
■Und schließlich das Unternehmen Apple selbst, das Jobs als sein größtes Werk betrachtete, ein Ort, wo die Vorstellungskraft gehegt und gepflegt, angewendet und in die Tat umgesetzt wurde – und das auf eine derart kreative Art und Weise, dass aus Apple das wertvollste Unternehmen der Welt wurde.
War er klug? Nein, nicht außergewöhnlich. Vielmehr war er ein Genie. Seine Geistesblitze waren instinktiv, unerwartet, zuweilen magisch. Er war wirklich ein beispielhafter Vertreter jenes Typus, den der Mathematiker Mark Kac den »Magier unter den Genies« nannte, einer, dessen Einsichten wie aus heiterem Himmel kommen und für den eher Intuition als die reine Kapazität zur geistigen Verarbeitung notwendig ist. Wie ein Pionier war er dazu in der Lage, Informationen in sich aufzusaugen, die Nase in den Wind zu halten und zu erspüren, wasin der Zukunft liegt.
Auf diese Weise wurde Steve Jobs zu jenem führenden Unternehmer unserer Epoche, an den man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in 100 Jahren noch erinnern wird. Die Geschichte wird ihm einen Platz in ihrem Pantheon zuweisen, direkt neben Thomas Edison und Henry Ford. Mehr als sonst jemand seiner Zeit schuf er Produkte, die ganz und gar innovativ waren und die Kraft der Poesie und der Prozessoren kombinierten. Mit jener Heftigkeit, die das Arbeiten mit ihm ebenso verstörend wie inspirierend werden ließ, baute er eines der kreativsten Unternehmen der Welt auf. Und er hat es fertiggebracht, etwas in seine DNA einzupflanzen: jenes Empfinden für Design, jenen Perfektionismus und jene Vorstellungskraft, die es wahrscheinlich machen, dass dieses Unternehmen an der Schnittstelle von Kunst und Technologie auch in Jahrzehnten noch am besten gedeihen wird.
Ach ja, da ist noch eine Sache …
Von Biografen wird erwartet, dass sie das letzte Wort haben. Doch dies hier ist eine Biografie von Steve Jobs. Auch wenn er sein legendäres Kontrollbedürfnis bei diesem Projekt nicht auslebte, nahm ich doch an, dass ich nicht den richtigen Eindruck von ihm vermitteln würde – die Art und Weise, wie er sich in jeder Situation behauptete –, wenn ich ihn einfach nur auf die Bühne der Geschichte versetzt hätte, ohne ihm noch einige letzte Worte zu erlauben.
Im Verlauf unserer Gespräche dachte er viele Male laut über seine Hoffnungen nach, was sein Vermächtnis anbelangte. Hier sind diese Überlegungen in seinen eigenen Worten:
Meine Leidenschaft bestand darin, eine überdauernde Firma aufzubauen, in der die Leute motiviert waren, großartige Produkte herzustellen. Alles andere war zweitrangig. Sicher, es war toll, dass wir Profit machten, denn das erlaubte
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