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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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würden. »Ich sah keine Möglichkeit, wie wir unser Geld zurückbekommen sollten«, erinnerte er sich. Er hatte bereits Schwierigkeiten mit seinem Vermieter, weil ein Scheck geplatzt war, und musste die Miete jetzt bar bezahlen.
    Jobs verstand es, Wozniak für seine Idee zu gewinnen. Er argumentierte nicht damit, dass sie bestimmt Geld verdienen würden, sondern erklärte, dass sie ein tolles Abenteuer erleben würden. »Selbst wenn wir unser Geld verlieren, haben wir eine Firma«, sagte Jobs, als sie in seinem VW-Bus herumfuhren. »Einmal in unserem Leben werden wir ein eigenes Unternehmen haben.« Dies klang für Wozniak viel verlockender als die Aussicht, reich zu werden. Wozniak erinnerte sich: »Ich war ganz aufgeregt, wenn ich mir vorstellte, dass wir als beste Freunde eine Firma gründen würden. Wow. In diesem Moment wusste ich, dass ich es tun würde. Wie könnte ich nicht?«
    Um das nötige Geld aufzutreiben, wollte Wozniak seinen Taschenrechner, Modell HP 65, für 500 Dollar verkaufen; der Käufer handelte ihn allerdings auf die Hälfte herunter. Steve verkaufte seinen VW-Bus für 1500 Dollar. Sein Vater hatte ihm ursprünglich vom Kauf abgeraten, und Jobs musste zugeben, dass er recht gehabt hatte, denn es war ein klappriges Teil. Zwei Wochen nach dem Verkauf meldete sich der Käufer, weil der Motor seinen Geist aufgegeben hatte. Jobs war bereit, die Hälfte der Reparaturen zu übernehmen. Trotz dieser kleinen Rückschläge besaßen sie jetzt zusammen mit ihren Ersparnissen ein Startkapital von ungefähr 1300 Dollar, den Entwurf für ein Produkt und einen Plan. Jetzt konnten sie ihre eigene Computerfirma gründen.
    Die Geburt von Apple
    Nun, da sie beschlossen hatten, eine Firma zu gründen, brauchten sie einen Namen. Jobs hatte mal wieder eine Fahrt zur All One Farm unternommen, wo er die Gravenstein-Apfelbäume beschnitten hatte, und Wozniak holte ihn am Flughafen ab. Auf der Fahrt nach Los Altos überlegten sie sich alle möglichen Namen. Sie erwogen auch ein paar typische technische Fachbegriffe wie Matrix, Neologismen wie Executek und sogar schlichtweg einfallslose Namen wie Personal Computers Inc. Bis zum nächsten Tag, an dem Jobs die Papiere einreichen wollte, mussten sie den Namen gefunden haben. Schließlich schlug Jobs Apple Computer vor. »Ich praktizierte mal wieder eine meiner Obstdiäten«, erklärte er. »Ich war gerade von der Apfelplantage zurückgekehrt. Der Name klang freundlich, schwungvoll und nicht einschüchternd. Apple nahm dem Begriff Computer die Schärfe. Zudem würden wir künftig vor Atari im Telefonbuch stehen.« Er erklärte Wozniak, sie würden bei Apple bleiben, wenn ihnen bis zum Nachmittag des darauffolgenden Tages nichts Besseres einfiel. Und so blieben sie bei Apple.
    Apple. Es war eine kluge Wahl. Das Wort strahlte Freundlichkeit und Einfachheit aus. Es klang zugleich ungewöhnlich und so normal wie ein Stück Apfelkuchen. Es enthielt einen Hauch von Gegenkultur, Zurück-zur-Natur-Bodenständigkeit, und doch konnte kein Name amerikanischer klingen. Und zusammen bildeten die beiden Wörter – Apple Computer – eine amüsante Kombination. »Es ergibt nicht unbedingt einen Sinn«, sagte Mike Markkula, der wenig später der erste Chairman des neuen Unternehmens wurde. »Es zwingt das Gehirn, darüber nachzugrübeln. Äpfel und Computer passen nicht zusammen! Das half uns, die Marke bekannt zu machen.«
    Wozniak war noch nicht bereit, voll in das Unternehmen einzusteigen. Er war im Herzen ein HP-Mann – jedenfalls dachte er das – und wollte seinen Job behalten. Jobs erkannte, dass er einen Verbündeten brauchte, der ihm half, Wozniak zur Kündigung zu überreden, und der als Vermittler dienen konnte. Also engagierte er seinen Freund Ron Wayne.
    Wayne wusste, dass es nicht einfach sein würde, Wozniak von HP loszueisen; es musste ja auch nicht sofort sein. Es ging darum, ihn zu überzeugen, dass seine Computerdesigns in die Apple-Partnerschaft einfließen würden. »Für Woz waren die Schaltkreise, die er entwickelte, so etwas wie seine Kinder, und er wollte in der Lage sein, sie bei anderen Anwendungen einzusetzen oder HP zu überlassen«, erklärte Wayne. »Jobs und ich erkannten, dass diese Schaltkreise den Mittelpunkt von Apple bilden würden. Wir diskutierten zwei Stunden lang in meiner Wohnung, und ich konnte Woz überreden, es zu akzeptieren.« Sein Argument lautete, dass ein großer Ingenieur nur dann in Erinnerung bleiben würde, wenn er mit einem begabten

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