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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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der Bühne bei einem Benefizkonzert von Grateful Dead für die Seva Foundation, aber als Brilliant dann mit einigen Mitgliedern des Board – darunter die Musiker Wavy Gravy und Jerry Garcia – direkt nach dem Börsengang bei Apple um eine Spende vorstellig wurde, lehnte Jobs ab. Stattdessen versuchte er herauszufinden, in welcher Weise eine Sachspende – ein Apple II mit VisiCalc-Programm – der Stiftung bei einer geplanten Untersuchung von Blindheit in Nepal nützen könnte.
    Sein größtes persönliches Geldgeschenk machte Steve seinen Eltern, Paul und Clara Jobs; er überließ ihnen Apple-Anteile im Wert von etwa 750 000 Dollar. Einige davon verkauften sie, um die Hypothek auf ihrem Haus in Los Altos abzulösen, und ihr Sohn kam hinzu, als sie das Ereignis feierten. »Es war das erste Mal überhaupt in ihrem Leben, dass sie keine Hypothekenraten zahlen mussten«, erzählte Jobs. »Sie gaben eine Party für eine Handvoll Freunde und es war sehr nett.« Ein größeres Haus zogen sie nicht in Betracht. »Das interessierte sie gar nicht«, sagte Jobs. »Sie waren zufrieden mit dem Leben, das sie hatten.« Die einzige Ausschweifung, die sie sich leisteten, war eine jährliche Reise auf einem Princess -Kreuzfahrtschiff.
    Die Reise durch den Panamakanal »war für meinen Dad das Ereignis schlechthin«, so Jobs, weil sie ihn an sein Küstenwachschiff erinnerte, als es nach San Francisco zur Stilllegung fuhr.
    Mit dem Erfolg von Apple wurde auch das Gesicht der Firma berühmt. Inc. war die erste Zeitschrift, die Jobs im Oktober 1981 auf der Titelseite abbildete. »Dieser Mann hat die Geschäftswelt für immer verändert«, war darunter zu lesen. Jobs trug auf dem Foto einen sauber gestutzten Bart, ordentliche lange Haare, Jeans und ein Hemd mit einem etwas zu glänzenden Sakko darüber. Er lehnte an einem Apple II und starrte mit dem hypnotisierenden Blick in die Kamera, den er sich bei Robert Friedland abgeschaut hatte. »Wenn Steve Jobs spricht, dann mit der unbändigen Begeisterung von jemandem, der die Zukunft nicht nur voraussieht, sondern sie auch in die Tat umsetzt«, schrieb das Magazin.
    Im Februar 1982 folgte dann Time mit einem Bericht über wagemutige Jungunternehmer. Das Cover zeigte ein gezeichnetes Porträt von Jobs, wieder mit dem hypnotischen Blick. Jobs, so hieß es in der Titelgeschichte, »hat die Computerbranche praktisch im Alleingang geschaffen«. Das begleitende, von Michael Moritz verfasste Profil berichtete: »Mit 26 Jahren leitet Jobs ein Unternehmen, das noch sechs Jahre zuvor in einem Schlafzimmer und der Garage seines Elternhauses residierte, dieses Jahr aber vermutlich 600 Millionen Dollar Umsatz machen wird … Als Firmenchef ist Jobs manchmal kleinlich und hart gegenüber seinen Angestellten. Er gesteht ein: ›Ich muss lernen, mich zu beherrschen.‹«
    Trotz seines neu gewonnenen Ruhmes sah er sich immer noch als Kind der Gegenkultur. Bei einem Gastvortrag in einem Seminar der Stanford University zog er seinen Wilkes-Bashford-Blazer und die Schuhe aus und setzte sich im Lotussitz auf einen Tisch. Die Studierenden stellten zuerst betriebswirtschaftliche Fragen, wie etwa, wann der Kurs der Apple-Aktie steigen würde. Jobs wehrte sie ab und sprach stattdessen von seiner Leidenschaft für zukunftsträchtige Innovationen, etwa einen Computer in Buchgröße. Als die Business-Fragen schließlich verebbten, drehte er den Spieß um und fragte die gepflegten Studenten aus. »Wie viele von euch sind noch Jungfrau?«, wollte er wissen. Nervöses Kichern. »Wie viele von euch haben schon einmal LSD genommen?« Noch mehr nervöses Gelächter, nur ein oder zwei Hände wurden gehoben. Später beklagte Jobs sich über die neue Generation junger Leute, die ihm viel materialistischer und karrierebesessener vorkam als seine eigene. »Als ich zur Schule ging, waren die sechziger Jahre gerade erst vorbei und diese neue utilitaristische Einstellung hatte sich noch nicht Bahn gebrochen«, sagte er. »Jetzt denken die Studierenden nicht einmal mehr idealistisch, jedenfalls längst nicht mehr so wie früher. Sie lassen sich nicht ihre Zeit von den brennenden philosophischen Fragen der Gegenwart stehlen, sondern konzentrieren sich lieber auf ihr BWL-Studium.« Seine Generation, so Jobs, sei da ganz anders. »Der Idealismus der Sechziger treibt uns noch an, und die meisten Leute meines Alters, die ich kenne, haben ihn wirklich verinnerlicht.«

Kapitel 10 Die Geburt des Mac: You say you want a revolution

    Steve

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