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Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Titel: Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gefertigt werden sollte.
    Eine der Positionen, die ich bei IBM bekleidet hatte, war die des Senior Manager in der größten Festplatten-Fabrik des Unternehmens in San Jose, Kalifornien. Das ist ein Geschäft, in das kein Außenseiter einzusteigen versuchen sollte. Sie müssen sich über Trägermaterialien sowie mechanische Arme und Präzision Gedanken machen. Es sind Produkte, die sich nur teuflisch schwer designen und herstellen lassen. Um nur einen Punkt zu nennen: Die Leseköpfe sind buchstäblich nur eine Haaresbreite von den Spinning Disks entfernt. Der Toleranzbereich bei der Herstellung kann ein Alptraum sein. Es ist eine äußerst schwierige Aufgabe, richtig funktionierende Festplatten herzustellen.
    Ich sagte zu Steve: »Ich glaube wirklich, dass wir nicht ins Festplattengeschäft einsteigen sollten. Ich meine, wir sollten lieber eine fertige finden.« Und der Chef der Mac-Hardwareabteilung, Bob Bellville, machte ihm in derselben Sache Druck. Aber Steve war entschlossen. Irgendjemand erschuf den Codenamen »Twiggy«, die Sache kam ins Rollen und blähte sich zu einer Belegschaft von schließlich etwa dreihundert Leuten auf.
    Ich führte ein Gespräch mit Belleville. Wir waren auf einer Wellenlänge und er dachte, er könnte die Lösung haben. Sony hatte eine neue 3,5-Inch Festplatte, die sie für Hewlett-Packard entwickelt hatten und bereits auslieferten. Einer von Bellevilles Entwicklern, der von Hewlett-Packard gekommen war, war möglicherweise in der Lage, seine Kontakte anzuzapfen, sodass wir uns testweise eine dieser Festplatten von dort ausleihen konnten.
    Bald hatte Bob die Festplatte in der Hand. Er war erfreut und sagte, man könne sie so gestalten, dass sie beim Mac funktionieren würde. Während seine Entwickler an einer Schnittstelle arbeiteten, wurden Verhandlungen mit Sony eingeleitet; das Unternehmen war nur allzu erfreut über die Aussicht, ein gemeinsames Projekt mit Apple zu machen.
    Die Arbeit an Twiggy und der Sony -Festplatte lief parallel. Bob machte hin und wieder Kurzreisen nach Japan, wenn es nötig war, und einer der Sony -Entwickler kam gelegentlich nach Cupertino, um über die technischen Spezifikationen zu sprechen. Das lief alles gut, bis der Sony -Entwickler eines Tages in Bobs Büro kam. Während sie sich unterhielten, hörte Bob, wie sich über den Gang eine wohlvertraute Stimme seinem Büro näherte.
    Er sprang auf, öffnete die Tür eines Hausmeisterschranks und bedeutete dem Entwickler in wilder Panik, er solle sich dort verstecken. Der arme Kerl war völlig verwirrt. Warum sollte er es zulassen, mitten in einem Meeting in einen Schrank gesperrt zu werden?
    Aber er vertraute Bob. Er ging hinein. Bob machte die Tür hinter ihm zu, setzte sich wieder hin und tat, als würde er hart arbeiten. Steve kam herein. Der Entwickler blieb still in dem dunklen Schrank, bis Steve wieder ging.
    Ich muss über diese Szene jedes Mal lachen, wenn ich an sie denke.
    Monate später nahm ich an einer Twiggy-Produktbesprechung im Konferenzraum des Mac-Gebäudes Teil. Steves Festplatten-Typ ging die Testergebnisse durch. Er war ehrlich: Die Ergebnisse waren furchtbar. Twiggy war offenkundig ein Desaster.
    Steve berief ein Meeting mit allen Mac-Teamleitern von der Entwicklung bis zur geschäftlichen Seite ein. Als alle ihm Druck machten, Twiggy abzusägen, wandte er sich mir zu und sagte: »Jay, ich wünschte, du könntest über dem Meeting schweben und mir sagen, was ich tun soll.«
    Ich sagte: »Na gut. Gehen wir draußen eine Runde spazieren.«
    Wir machten einen unserer Spaziergänge – und dieser war etwas sensibler als die meisten. Er vertraute darauf, dass ich aufrichtig sein würde, und das war ich auch. »Steve«, sagte ich, »du solltest das Projekt dicht machen. Das ist lächerliche Geldverschwendung. Ich werde alles dafür tun, andere Jobs für die Twiggy-Leute zu finden.«
    Wir kamen zurück zum Meeting. Steve setzte sich hin und sagte: »Okay, Jay hat entschieden, dass wir das Projekt killen.« Ich krümmte mich, als ich das aufgedrückt bekam, tat aber mein Bestes, keine Reaktion zu zeigen. Dann fuhr er fort: »Und er hat sich der Aufgabe verschrieben, alle Leute unterzubringen. Niemand wird seinen Job verlieren.«
    Das war das Ende von Twiggy für den Macintosh. Wie ich es versprochen hatte, stürzte ich mich auf meine Leute in Human Resources und wir fanden in anderen Teilen von Apple neue Jobs für alle Mitglieder der Twiggy-Gruppe.
    Der Macintosh kam mit der Sony -Festplatte

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