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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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ihm verbracht.«
    »Ich
glaube Ihnen aufs Wort, und ich werde Sie anrufen, sobald ich seine Geschichte
kenne. Bis dahin gehen Sie bitte nach Hause und versuchen, sich auszuruhen,
okay? Und ich möchte, dass Sie eine Liste von allen Personen erstellen, die
Ihnen vielleicht schaden wollen.«
    »Da gibt
es niemanden, ich habe so eine Liste bereits für
meine Therapeutin gemacht und jeden einzelnen Menschen aufgezählt, den ich
kenne. Der Psycho muss einen Freund haben, der ...«
    »Genau das
muss ich herausfinden. Gehen Sie jetzt nach Hause, schicken Sie mir die Liste, die
Sie gemacht haben, und dann sehen wir weiter.«
     
    Am
nächsten Tag - gestern - lief ich unruhig durchs Haus und wartete darauf, dass
Gary anrufen würde, doch das tat er nicht, und genauso wenig ging er ans Handy.
Ich schlug ein paar Stunden mit Putzen tot, dann war ich neugierig wegen des
Typen, der mir bekannt vorgekommen war, und ging alle alten Zeitungen Seite für
Seite durch. Auf der allerletzten Seite entdeckte ich eine Schlagzeile über
einen »kürzlich entlassenen Kriminellen, der in Zusammenhang mit einem
Raubüberfall auf einen Lebensmittelladen« gesucht wurde, und nahm den Artikel
genauer unter die Lupe. Kaum hatte ich seinen Namen gelesen, wusste ich, wer es
war. Moms Stiefbruder. Aus dem Datum des Artikels schloss ich, dass er vor ein
paar Wochen entlassen worden war, und ich fragte mich, ob Mom davon wusste oder
ob ich es ihr erzählen sollte. Den ganzen Nachmittag überlegte ich hin und her,
ob ich diejenige sein wollte, die ihr diese Neuigkeit mitteilte. Gegen fünf
fühlte ich mich wie ein Eichhörnchen auf Speed, so dass ich, als meine Mom
anrief und mich zum Pastaessen einlud, ja sagte.
    Das
Abendessen lief gar nicht mal so übel, aber als wir fertig waren und ich immer
noch mit mir rang, ob ich ihr von ihrem Stiefbruder erzählen sollte, begann Mom
von einem kleinen Mädchen zu erzählen, das gerade in Calgary verschwunden war.
Ich sagte ihr, dass ich es nicht hören wollte. Sie machte weiter, ohne die
Gelegenheit auszulassen, über die Mutter herzuziehen, die im Fernsehen flehte,
ihre Tochter freizulassen. Mom fand, dass sie nicht richtig mit den Reportern
umging.
    »Sie ist
zu unhöflich zu ihnen - wenn sie Hilfe und ihre Tochter zurückhaben will,
sollte sie ihre Einstellung besser ändern.«
    »Reporter
können ziemlich gemein sein, Mom, das weißt du doch.«
    »Die
Presse ist im Moment ihr geringstes Problem - die Polizei befragt den Vater,
offensichtlich hat er eine Freundin. Eine schwangere Freundin.«
    »Mom, können wir
bitte über etwas anderes reden?«
    Sie
öffnete den Mund, doch ehe sie weitermachen konnte, platzte ich heraus: »Ich
habe Dwights Foto in der Zeitung gesehen.«
    Sie
klappte den Mund wieder zu und starrte mich an.
    »Deinen
Stiefbruder. Er ist entlassen worden, Mom, aber er wird in Zusammenhang mit
einem Raubüberfall ...«
    »Möchtest
du noch etwas essen?« Für einen Moment begegneten sich unsere Blicke.
    »Tut mir
leid, ich wollte dich nicht aufregen, ich dachte nur ...«
    »Es gibt
noch Soße.« Ihr Gesicht verriet keinerlei Emotion, aber die Hand, mit der sie
die Serviette umklammerte, riet mir, es gut sein zu lassen.
    »Nein, ich
bin satt. Mir ist ohnehin schon schlecht, weil ich heute endlich ein Foto auf
der Polizeiwache identifiziert habe. Gary hat mir seinen Namen noch nicht
genannt, aber er schaut sich den Lebenslauf von dem Typen an - er sagte, er
hätte bald mehr Informationen für mich.«
    Mom hielt
einen Moment inne, nickte dann und sagte: »Gut. Vielleicht kannst du es dann
hinter dir lassen, Annie Bear.« Sie tätschelte meine Hand. Wayne stand auf und
ging zum Rauchen nach draußen.
    Als er weg
war, sagte ich: »Na ja, noch nicht. Gary glaubt, dass der Kerl einen Partner
gehabt haben könnte, den Mann, der neulich versucht hat, mich zu entführen.«
    Mom
runzelte die Stirn. »Warum um alles in der Welt versucht Gary, dir solche Angst
einzujagen?«
    »Er
versucht nicht, mir Angst einzujagen. Es ist wegen dieses Fotos, das der Psycho
von mir hatte. Ich hatte angenommen, dass er es aus meinem Büro hatte oder so,
aber Gary fragt sich, warum er genau das genommen hat, verstehst du? Ich
sollte ihm sogar diese Liste faxen ...« Mist.
    In meinem
Eifer, Gary zu verteidigen, habe ich nicht nur Mom von dem Foto erzählt,
sondern war auch noch kurz davor, die höchst private Liste meiner mutmaßlichen
Feinde zu verraten.
    »Was für
eine Liste?«

»Nur so
ein dummer Vorschlag von meiner

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