Stevens, Chevy
Therapeutin - nichts Besonderes.«
»Wenn es
nichts Besonderes ist, warum will Gary sie dann haben? Was steht auf dieser
Liste?« Verdammt. Sie würde nicht lockerlassen.
»Nur ein
paar Leute von früher, die mir möglicherweise noch irgendetwas nachtragen oder
so.«
»Wer zum
Beispiel?«
Auf gar
keinen Fall wollte ich ihr erzählen, dass ich jeden aufgelistet habe, der mir
nahesteht, also sagte ich: »Ein paar Exfreunde und alte Kunden. Ach ja, und
dieser >mysteriöse< Makler, mein Konkurrent.«
»Du meinst
Christina.«
»Nein, den
Makler, der sich mit mir um den Apartmentkomplex am Wasser beworben hat.«
Ihre Augen
wurden schmal. »Hat sie es dir nicht erzählt?«
»Wer hat
mir was nicht erzählt?«
»Ich will
keine schlafenden Hunde wecken.«
»Komm
schon, Mom, was ist los?«
»Ich denke,
du solltest es wissen.« Sie holte tief Luft. »Erinnerst du dich an meine
Freundin Carol? Ihre Tochter Andrea arbeitet in deinem Büro, und sie ist mit
Christinas Assistentin befreundet...«
»Und
weiter?«
»Christina
war die ganze Zeit deine Mitbewerberin bei dem Projekt. Es gab niemals einen
anderen Makler.«
»Das kann
nicht sein, Christina hätte es mir erzählt. Der Bauunternehmer hat sie nur
deshalb genommen, weil ich weg war.«
Sie zuckte
die Achseln. »Das dachte ich auch, aber dann erzählte Andrea, dass Christinas
Assistentin sich schon vorher die Wochenenden um die Ohren geschlagen hatte,
um die Entwürfe fertigzubekommen. Sie sagte, sie habe sogar die
Marketingkonzepte gesehen, die Christina für den Bauunternehmer entwickelt
hatte.«
Ich
schüttelte den Kopf. »Christina würde mich nie derart hintergehen. Freunde
sind ihr tausendmal wichtiger als Geld.«
»Apropos
Geld. Ich habe gehört, dass ihr Mann in finanziellen Schwierigkeiten steckt.
Das Haus, das er ihr gekauft hat, war nicht gerade billig, und sie scheint ihre
Ausgaben kein Stück reduziert zu haben. Er muss übrigens ein sehr
verständnisvoller Gatte sein - Luke und sie hatten einen sehr vertrauten Umgang
miteinander, während du fort warst.«
»Sie haben
versucht, mich zu finden, und natürlich waren sie da oft zusammen. Und Drew hat
das Haus nicht für sie gekauft, sie haben es zusammen gekauft.
Und sie gönnt sich gerne mal ein bisschen Luxus, was ist denn falsch daran?
Christina arbeitet hart für ihr Geld ...«
»Warum
gehst du denn gleich in die Defensive?«
»Du hast
angedeutet, dass Luke und Christina etwas miteinander hätten!«
»Das habe
ich nie behauptet - ich habe dir nur erzählt, was ich gehört habe. Sie war
jeden Abend im Restaurant, noch lange, nachdem sie schlossen. Da fällt mir ein,
wusstest du, dass das Restaurant nicht so gut lief, bevor du verschwunden
bist? Wayne hat eines Tages mit dem Barkeeper im Pub geredet, er kennt Lukes
Chefkoch, und der sagte, dass es schon Gerüchte gegeben hätte, dass das
Restaurant vielleicht dichtmachen muss, aber nachdem du weg warst, wurde in den
Nachrichten dauernd über den Laden berichtet, und alles kam wieder ins Lot.
Also hatte die Geschichte doch noch was Positives.«
Die Pasta
Alfredo, die ich gerade gegessen hatte, lag mir wie ein riesiger Klumpen im
Magen.
»Ich muss
mal ins Badezimmer.«
Einen
Augenblick lang dachte ich, ich müsste mich übergeben. Ich ließ etwas kaltes
Wasser über meine Hände laufen, bespritzte mein Gesicht damit und stützte
meine Stirn gegen den Spiegel, bis das Gefühl vorübergegangen war. Meine
Nackenhaare waren heiß und nass, also wühlte ich in einer Schublade herum und
nahm mir ein rosa Gummiband, um es zurückzubinden. Als ich aus dem Badezimmer
kam, schenkte Mom sich gerade einen neuen Drink ein.
»Ich muss
los, Mom. Danke fürs Abendessen.«
»Ruf mich
an, wenn du irgendwas herausfindest.« Sie strich mir mit der Hand über den
Rücken und sage: »Ich bin sicher, dass sich alles aufklären wird.«
Als ich zu
Hause ankam, hatte sich das Gefühl von Übelkeit in ruhelose Energie
verwandelt, deshalb beschloss ich, eine Runde zu laufen. Es war noch nicht
spät, aber ich hätte nicht schlafen gehen können, selbst wenn es Schlafenszeit
gewesen wäre - ich war total aufgekratzt. Während meine Füße auf den Gehweg
trommelten, überschlugen sich meine Gedanken.
Lief da
was zwischen Luke und Christina? Ich konnte mich nicht erinnern, dass sie
übermäßig vertraulich miteinander gewesen wären, wenn wir in der Vergangenheit
zusammen gewesen waren. Andererseits hatte ich auch nicht mitbekommen, dass
sie sich ebenfalls für dieses
Weitere Kostenlose Bücher