Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte
werden. Ist die Zimmerheizung bereits in Betrieb, können die Blätter auch darauf trocknen.
Wurden die ganzen Stängel mit den Blättern abgeschnitten, können sie gebündelt und an einer Schnur an einem luftigen, vor Licht geschützten Platz zum Trocknen aufgehängt werden. Das dauert einige Tage. Sind die Blätter trocken, werden sie von Hand abgestreift oder man bewahrt die Büschel als Kraut für die Teezubereitung auf.
Gewerbsmäßiger Anbau
Die ursprüngliche Heimat der Stevia, Paraguay, ist aktuell nicht das Hauptanbaugebiet dieser wichtigen und zukünftig immer wichtiger werdenden Pflanze, sondern liegt weit abgeschlagen nur auf Platz zwei. Obwohl geeignete Flächen und Arbeitskräfte vorhanden wären, sind es vor allem asiatische Länder, die in nennenswertem Umfang Stevia kultivieren. In Paraguay werden derzeit staatlicherseits Maßnahmen ergriffen, um den Steviaanbau zu fördern. Marihuana-Anbauern wird durch die staatliche Unterstützung beim Anbau von Stevia eine Alternative geboten. Man hofft, auf diese Weise den Steviaanbau in Paraguay weiter fördern zu können. Eine Ausdehnung der Anbauflächen auf 10000 Hektar ist geplant, ausgehend von derzeit gut 1500 Hektar. China beabsichtigt eine Erweiterung seiner Stevia-Anbauflächen auf 45000 Hektar.
In Paraguay wird Investoren inzwischen staatlicherseits Land zur Verfügung gestellt, damit sie dort Steviakulturen anlegen. Auslöser sind wohl unter anderem Schlagworte wie »Milliardenmarkt Stevia, bereite dich auf den Stevia-Run vor …«.
Das Hauptanbauland für Stevia ist derzeit China, mit weitem Abstand gefolgt von den Staaten Paraguay, Japan, Australien, Thailand, den USA und manchen Staaten Südeuropas. Auch Israel besitzt Anbauflächen.
Auswahlkriterien
Es wird daran geforscht, die hohe Süßkraft aus Steviablättern durch entsprechende Selektionen zu maximieren. Diese optimalen Pflanzen werden geklont und vegetativ weitervermehrt. Auch sind robuste Linien von Interesse, die eine hohe Blattproduktion und damit einen großen Ertrag ermöglichen und zu guten Ernten führen.
Eine Pflanzenlinie mit größerer Süßkraft wurde in Belgien entwickelt und aus Paraguay stammt Vermehrungsmaterial mit einem deutlich höheren Gehalt an Rebaudiosid A.
Ebenfalls in Paraguay ist eine neue Steviasorte mit dem Namen Katpyry entstanden, die nach Ing. Imas resistenter als die traditionellen Sorten sein soll und auf kargeren Böden wachsen kann. Derzeit wird sie in vitro vermehrt und soll nach erfolgreichen Laborversuchen dann an paraguayische Anbauer verteilt werden.
Rotblättrige Stevia
Meristemvermehrte Steviapflanzen können in Kultur einen rötlichen Austrieb zeigen, der auf das Vorhandensein u. a. von Anthocyanen zurückzuführen ist. Der Geschmack solcher Blätter ist deutlich süßer. (nach Dr. Shevchenko)
Schädlinge und Krankheiten
Stevia behauptet sich in den Gebieten recht problemlos und ohne menschliche Eingriffe, wo sie natürliche Vorkommen bildet, wie im Osten Paraguays bis nach Brasilien hinein. Allerdings ist ihr Wildvorkommen heute sehr begrenzt.
Steviapflanzen können tierischen Schädlingen zum Opfer fallen, gleichermaßen können sie durch Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien und Viren geschädigt werden.
Der beste Pflanzenschutz ist ganz allgemein das Schaffen von optimalen Kultur- und Wachstumsbedingungen, denn bei ungünstigen Lebens- und Standortverhältnissen entwickelt sich die Steviapflanze schlecht und ist weniger widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten.
Kontrolle auf eventuellen Schädlingsbefall.
Der Steviaanbauer sollte in der Lage sein, Schadsymptome an der Pflanze sowie deren Ursachen zu erkennen. Dann kann er auch die geeigneten Gegenmaßnahmen ergreifen.
Tierische Schädlinge
Stevia ist robust und nicht übermäßig anfällig. Dennoch können Schädlinge erhebliche Schäden anrichten, wenn sie sich erst einmal einnisten und nicht rechtzeitig erkannt werden.
Weiße Fliege oder Mottenschildlaus
Die Weiße Fliege ist ein Pflanzenschädling, der häufig auch in Wintergärten und bei Zimmerkultur anzutreffen ist. Die adulten Tierchen halten sich an den oberen Pflanzenteilen auf, wo auch die Eiablage stattfindet. Sie schädigen die Pflanze durch punktuellen Saftentzug, was sich durch gelbe Blattpunkte zeigt. Die Ausscheidungen der Tiere bilden klebrigen Honigtau, der wiederum die Ursache für den Befall mit schwarzem Rußtau darstellt. Zur Bekämpfung bei geringem Befall und zur Befallskontrolle
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