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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie gut. In den vergangenen zwölf Jahren hatte sie viele falsche Identitäten – und niemals eine richtige – gehabt. Ihre Referenzen waren tadellos, gründlich recherchiert und makellos gefälscht. Das mussten sie auch sein.
    Die Brookhollow-Akademie war in einem efeuumrankten roten Backsteinhaus untergebracht. Sie war kein Palast aus Glas und Stahl, sondern strahlte blaublütige Tradition und althergebrachte Würde aus und lag inmitten eines ausgedehnten Parks, in dem es alte Bäume, wunderbare Blumengärten und ertragreiche Obstplantagen gab. Es gab Tennisplätze und einen Reitplatz, denn diese beiden Sportarten wurden als der Schülerinnen würdig angesehen. Bereits mit sechzehn Jahren hatte eine ihrer Klassenkameradinnen bei der Olympiade im Dressurreiten die Goldmedaille errungen. Drei Jahre vor ihrer Verheiratung mit einem jungen adeligen Briten, der ein ebensolcher Pferdenarr gewesen war wie sie.
    Sie waren für einen bestimmten Zweck geschaffen worden, und sie erfüllten ihre Pflicht. Trotzdem war die Klassenkameradin damals gern gegangen, erinnerte sich Deena. Wie die meisten anderen auch.
    Deena gönnte den anderen ihr Glück und würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Leben, die ihresgleichen sich aufgebaut hatten, vor Schaden zu bewahren.
    Aber jeder Krieg hatte seine Opfer und vielleicht würden einige von ihnen bloßgestellt. Die meisten allerdings könnten endlich – endlich – die Freiheit kosten, die ihnen bisher verwehrt war.
    Was war mit den Mädchen, die sich widersetzt, die versagt oder die hinterfragt hatten, was mit ihnen geschah?
    Was war mit diesen Kindern und mit diesen jungen Frauen?
    Für sie und für die anderen Kinder, die noch kommen würden, ginge sie jedes Wagnis ein.
    Hier an der Akademie gab es drei Swimmingpools – zwei davon sogar überdacht –, drei wissenschaftliche Labors, einen Holo-Raum, zwei große Auditorien und einen Theaterkomplex, der die Schauspielhäuser entlang des Broadway an technischen Raffinessen und an Eleganz noch überbot. Es gab ein Dojo, das hieß einen Trainingsraum für japanische Kampfkunst, und drei Fitnesszentren sowie eine komplett eingerichtete Klinik für die Versorgung kranker Schülerinnen und die Ausbildung von Ärztinnen und Pflegepersonal. Im schuleigenen Medienzentrum wurden Mädchen als Journalistinnen geschult, und es gab auch noch ein Studio für Musik und Tanz.
    In den zwanzig Klassenräumen hielten echte oder automatisierte Lehrer ihre Stunden ab, und in dem großen Speisesaal wurden dreimal täglich, genau um sieben Uhr, um zwölf Uhr dreißig und um neunzehn Uhr, ausgewogene, schmackhafte Mahlzeiten serviert.
    Um zehn und sechzehn Uhr erhielten die Mädchen im Wintergarten kleine Snacks.
    Die süßen Brötchen hatte sie geliebt. An die süßen Brötchen erinnerte sie sich gern.
    Die Wohnräume der Schülerinnen waren großzügig und ansprechend dekoriert. Wenn ein Mädchen mit fünf Jahren alle Tests bestand, wurde es in einen dieser Räume umquartiert und die Erinnerung an die ersten fünf Jahre wurde … korrigiert.
    Mit der Zeit war es tatsächlich möglich zu vergessen – oder beinahe zu vergessen –, dass sie sich gefühlt hatten wie Mäuse in einem Labyrinth.
    Beim Wechsel an die Schule wurden sie mit Uniformen und mit Freizeitkleidung ausgestattet, die ihrer Persönlichkeit und ihrem angeblichen familiären Hintergrund entsprach.
    Tatsächlich hatten sogar diese Mädchen einen Hintergrund. Sie waren von irgendwoher gekommen, auch wenn darüber niemals jemand sprach. Ihre eigene Geschichte enthielt man ihnen vor.
    Der Unterricht war streng. Von einer Brookhollow-Schülerin wurde erwartet, dass sie in jedem Fach brillierte, dann ans College wechselte und eifrig weiterlernte. Bis der Tag der Unterbringung kam.
    Sie selber sprach vier Sprachen fließend. Was ihr bereits des Öfteren zupassgekommen war. Sie konnte komplizierte mathematische Probleme lösen, archäologische Artefakte identifizieren und datieren, einen perfekt geschraubten doppelten Salto aus dem Stand vollführen und einen Staatsempfang für zweihundert Personen ausrichten.
    Elektronische Geräte waren für sie das reinste Spielzeug. Sie konnte töten und wandte dabei die verschiedensten Methoden an. Sie wusste, wie man einen Mann im Bett befriedigte und sich am nächsten Morgen mit ihm über die Weltpolitik unterhielt.
    Nur hatte man sie weder für die Ehe noch die Paarung, sondern für verdeckte Einsätze vorgesehen. In dieser Hinsicht, nahm sie an,

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