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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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passenden Schule für die Tochter suchte – in der Eingangshalle um.
    »I ch hatte gehofft, Sie brächten Angel vielleicht mit, damit ich auch ihre Bekanntschaft machen kann.«
    »N och nicht. Wie Sie wissen, hat mein Mann gewisse Zweifel, ob es richtig ist, sie so weit wegzuschicken. Deshalb komme ich lieber erst allein.«
    »I ch bin mir sicher, dass wir ihn gemeinsam davon überzeugen können, dass Angel sich hier nicht nur wohl fühlen, sondern neben dem Leben in einer Gemeinschaft auch eine exzellente Ausbildung genießen wird. Das ist unsere Aula.« Sie wies durch eine offene Tür. »D ie Pflanzen wurden wie alle Pflanzen auf dem Anwesen im Rahmen unseres Gartenbauprogramms gezüchtet und gepflegt. Die Kunstwerke, die Sie hier sehen, wurden im Verlauf der Jahre von unseren Schülerinnen hergestellt. Im Erdgeschoss dieses Gebäudes sind die Verwaltung, der Speisesaal, der Wintergarten, eine der sechs Bibliotheken, die Küchen und die Räume für die Kochklassen untergebracht. Auch ich halte mich tagsüber die meiste Zeit hier auf. Wenn Sie mir bitte folgen.«
    Ihr Hirn brüllte, dass sie verschwinden sollte, raus aus diesem Haus, fort von diesem grauenhaften Ort. Lächelnd drehte sie sich um. »W enn Sie nichts dagegen hätten, käme ich erst gerne auf den angebotenen Tee zurück.«
    »A ber natürlich. Einen Augenblick.« Evelyn zog ein Handy aus der Tasche und hielt es an ihr Ohr. »A bigail, würdest du bitte dafür sorgen, dass Mrs Frost in meiner Wohnung einen Tee serviert bekommt?«
    Evelyn ging vor ihr durch die Eingangshalle, wies in verschiedene Richtungen und gab ein paar Erklärungen zu den gezeigten Dingen ab.
    Sie hatte sich nicht im Mindesten verändert. Adrett in einer frisch gestärkten Bluse, prahlte sie mit ihrer kultivierten Stimme mit dem Internat und ging mit großen, schnellen Schritten vor ihr her. Die unauffällig braunen Haare trug sie inzwischen kurz und weich, die dunklen Augen aber sahen sie genauso durchdringend wie früher an. Es waren die Augen von Ms Samuels.
    Eva Samuels.
    Deena ließ den Redestrom über sich ergehen. All das hatte sie schon tausend Mal gehört, als sie noch eine Gefangene war. Sie sah Mädchen – in ihren blau-weißen Uniformen makellos und hübsch wie Puppen –, die sich mit gedämpften Stimmen unterhielten, weil lautes Sprechen im Foyer verboten war.
    Dann sah sie sich selbst, so schlank und süß, wie sie geschmeidig die Treppe des Ostflügels herunterkam. Sie zuckte einmal kurz zusammen – mehr war nicht erlaubt – und wandte sich dann eilig ab.
    Sie musste so dicht an dem Kind vorbei, dass ihr der Geruch von seiner Haut entgegenschlug. Sie musste seine Stimme hören, als es sagte: »G uten Morgen, Ms Samuels. Guten Morgen, Ma’am.«
    »G uten Morgen, Diana. Wie war der Kochunterricht?«
    »S ehr schön, danke. Wir haben Soufflés gemacht.«
    »H ervorragend. Mrs Frost ist heute hier bei uns zu Gast. Sie hat eine Tochter, die vielleicht zu uns nach Brookhollow kommen will.«
    Sie zwang sich hinzusehen, zwang sich in die dunkelbraunen Augen zu blicken, die sie selbst täglich im Spiegel sah. Lag darin Berechnung, wie sie in ihren Augen gelegen hatte? Kochte unter der netten Oberfläche derselbe heiße Zorn, brodelte dort dieselbe feste Entschlossenheit? Oder hatten sie einen Weg gefunden, diese Eigenschaften auszumerzen, hatten sie sie gefügiger gemacht?
    »I ch bin sicher, dass Ihre Tochter unsere Schule lieben würde, Mrs Frost. Schließlich lieben wir sie alle.«
    Meine Tochter, dachte sie. Oh Gott. »D anke, Diana.«
    Das Mädchen verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, und sie sahen sich noch einmal in die Augen, bevor die Kleine auf Wiedersehen sagte und gesenkten Hauptes weiterging.
    Ihr Herz fing an zu pochen. Sie hatten einander erkannt. Wie sollte es auch anders sein? Wie sollte man in seine eigenen Augen blicken, ohne es zu sehen?
    Als Evelyn sie weiterführte, blickten sowohl sie als auch das Mädchen noch einmal über ihre Schulter und sahen sich – dieses Mal mit einem breiten, viel sagenden Lächeln – an.
    Wir werden einen Weg nach draußen finden, ging es Deena durch den Kopf. Sie werden es nicht schaffen, uns hier festzuhalten. Nein.
    »D iana ist eine unserer besten Schülerinnen«, erklärte Evelyn. »A ufgeweckt und einfach an allen Dingen interessiert. Sportlich ist sie auch. Obwohl wir uns darum bemühen, allen Schülerinnen eine umfassende Ausbildung zu gewähren, versuchen wir gleichzeitig, durch umfangreiche Tests

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