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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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verschafften Roarke noch am selben Tag einen Zehn-Uhr-Termin beim Vorstand des Icove Centers, der von der Aussicht auf ein Treffen offenkundig regelrecht begeistert war.
    »N atürlich wird es nur ein informelles, unverbindliches Gespräch«, erklärte er Louise auf dem Weg durch die stets verstopften Straßen der New Yorker Innenstadt. »A ber zumindest haben wir den Fuß damit schon einmal in der Tür.«
    »W enn Dallas’ Vermutung richtig ist, wird das weitgehende Konsequenzen haben. Nicht nur bezüglich der Technologie, die heimlich entwickelt worden ist, nicht nur, weil dann Icoves Ruf und auch der Ruf sämtlicher Kliniken und Zentren, mit denen er zu tun hatte, irreparablen Schaden nehmen wird, sondern – um Gottes willen, Roarke – vor allem für die Klone selbst. Der Umgang mit ihnen wird uns vor unzählige ethische, rechtliche und moralische Probleme stellen. Medizinische, legislative, politische und religiöse Kriege sind unvermeidbar. Es sei denn, man könnte dafür sorgen, dass niemand etwas davon erfährt.«
    Er zog eine Braue hoch und sah sie fragend an. »W ürden Sie versuchen, die Sache zu vertuschen?«
    »I ch habe keine Ahnung. Ich gestehe, dass ich hin- und hergerissen bin. Als Ärztin bin ich von der Wissenschaft natürlich fasziniert. Selbst schlechte Wissenschaft ist nun mal verführerisch.«
    »V ielleicht sogar verführerischer als die gute Wissenschaft.«
    »D a haben Sie wahrscheinlich Recht. Die Debatte über künstliche Zwillinge flammt immer wieder einmal auf, auch wenn ich im Grunde dagegen bin, ist der Gedanke daran, menschliche Wesen in einem Labor zu kopieren und dabei bestimmte Eigenschaften zu verstärken und andere auszumerzen, natürlich auch verführerisch. Vielleicht allzu verführerisch. Zugleich aber auch fürchterlich belastend. Wer soll darüber entscheiden, welche Charakteristika erhaltenswert und welche auszulöschen sind? Was, wenn ein Experiment misslingt, wie es unweigerlich manchmal geschehen muss? Und vor allem, wie soll man verhindern, dass die Menschen derselben Versuchung erliegen, der anscheinend selbst ein Mann mit Icoves Ruf erlegen ist, und diese Klone einfach als eine Ware sehen?«
    »F alls die Sache herauskommt«, fügte er hinzu, »w erden die Menschen zwar entsetzt, aber gleichzeitig auch begeistert sein. Sie werden sich die Frage stellen, ob vielleicht ihr Nachbar eins dieser Geschöpfe ist. Und ob sie nicht, wenn ja, und falls er ihnen auf die Nerven geht, das Recht haben, ihn einfach zu zerstören. Weil er schließlich ein künstliches Wesen ist. Regierungen werden sich um die Technik reißen, weil sie mit ihrer Hilfe neue Bürger schaffen können oder Heere von Soldaten, mit denen sich jeder Krieg gewinnen lässt. Aber sollten deshalb die Verantwortlichen ohne auch nur den kleinsten Fleck auf ihren weißen Westen in die Geschichte eingehen? Sie müssen für ihr Tun bezahlen, denn ihre Opfer haben Gerechtigkeit verdient. So wird Eve es sehen.«
    »A ll das sollten wir vielleicht entscheiden, wenn es so weit ist. Wir sind fast da.«
    »W issen Sie, wonach Sie Ausschau halten müssen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »I ch schätze, das finden wir heraus, wenn ich etwas sehe, was mir merkwürdig erscheint.«
    »W ürden Sie das wollen?«
    Sie sah ihn von der Seite an. »W as?«
    »S ich selbst noch mal erschaffen.«
    »O h Gott, nein. Und Sie?«
    »N icht in einer Million Jahre. Schließlich erfinden wir uns bereits ständig neu. Wir entwickeln uns ständig weiter oder sollten es zumindest tun. Das ist mehr als genug. Wir machen Veränderungen durch, und so soll es auch sein. Andere Menschen, unsere Lebensumstände, unsere Erfahrungen verändern uns. Zum Besseren oder zum Schlechteren. Mal so, mal so.«
    »M ein familiärer Hintergrund, mein Blut, meine Erziehung, mein frühkindliches Umfeld, all das hätte mich nach Ansicht meiner Familie auf eine bestimmte Art zu leben und zu arbeiten vorbereiten sollen. Aber ich habe dieses Leben nicht gewählt, das Leben, für das ich mich stattdessen entschieden habe, hat mich verändert und geprägt. Die Begegnung mit Dallas hat mich abermals verändert und mir die Möglichkeit gegeben, bei Dochas zu arbeiten, was mich wiederum verändert hat. Außerdem hat die Bekanntschaft mit Dallas und mit Ihnen mich zu Charles geführt, und die Beziehung, die wir beide haben, hat mich offener gemacht. Wie auch immer unsere DNA gestaltet ist, ist es doch das Leben, das uns prägt. Auch wenn es vielleicht kitschig klingt,

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