Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
Ihren Ermittlungen zu helfen, und dass sie verschwinden soll. Darin ist sie wirklich gut.«
»I n der Schule gibt es inzwischen eine zweite Generation.«
»V on sehr vielen Mädchen, aber nicht von uns. Darum hatte Will den Vater ausdrücklich gebeten. Aber wir wissen, dass es für den Notfall irgendwo noch Zellen von uns gibt.«
»E in paar Mädchen wurden auch verkauft.«
»U ntergebracht. So hat er es genannt. Die entsprechend der speziellen Wünsche seiner Kunden erschaffenen Frauen haben sehr viel Geld gebracht. Aber um das Projekt fortsetzen zu können, hat er schließlich auch jede Menge Geld gebraucht.«
»S tammten all die … Grundmaterialien dieses Projekts … aus der Zeit der Kriege?«, fragte Eve.
»E s waren überwiegend Kinder und auch ein paar Erwachsene, die tödlich verwundet waren. Aber es waren auch Ärztinnen, Wissenschaftlerinnen, Technikerinnen, Gesellschafterinnen, Lehrerinnen dabei.«
»A lles Frauen.«
»S oweit wir wissen, ja.«
»H aben Sie je darum gebeten, die Schule verlassen zu dürfen?«
»W ohin hätten wir denn gehen, was hätten wir machen sollen? Wir wurden unser Leben lang täglich unterrichtet, trainiert und evaluiert. Wir dienten einem ganz bestimmten Zweck. Jede Minute unserer Zeit, selbst die sogenannte Freizeit, war streng reglementiert und wurde genauestens überwacht. Sie haben all unser Sein, unser Tun, unser Wissen, unser Handeln, unser Denken geprägt.«
»W enn das so ist, wie haben Sie es dann geschafft, das zu töten, was Sie erschaffen hat?«
»W ir sind auch so geprägt, dass wir unsere Kinder lieben. Wenn sie unsere Kinder in Ruhe gelassen hätten, hätten wir weiter brav so gelebt, wie sie es von uns erwarteten. Wollen Sie ein Opfer, Lieutenant Dallas? Wählen Sie eine von uns aus, und sie wird alles gestehen.«
Wieder fassten sie einander bei den Händen. »S ie wird für den Rest unserer Leben ins Gefängnis gehen, wenn Sie dafür die anderen beiden gehen lassen, damit sie die Kinder irgendwo hinbringen können, wo niemand ihnen etwas tut oder sie jemals auch nur beobachtet. Wo sie keine Furcht oder Faszination auslösen. Wo niemand sie jemals anstarrt oder mit dem Finger auf sie zeigt. Haben Sie keine Angst vor uns, vor dem, was wir sind?«
»N ein.« Eve erhob sich von ihrem Platz. »U nd ich verlange auch kein Opfer. Wir brechen die Vernehmung erst einmal ab. Bitte bleiben Sie hier. Peabody, Sie kommen mit mir.«
Sie verließ das Zimmer, schloss die Tür hinter sich ab und marschierte in den Observationsraum, wo sich Reo bereits flüsternd, aber eindringlich mit jemandem über ihr Handy unterhielt.
»S ie wissen doch bestimmt, wo Deena Flavia ist«, sagte Whitney zu Eve.
»J a, Sir. Sie wissen, wo sie ist oder wie sie sie finden können. Sie wissen, wie man sie kontaktieren kann. Ich kann sie noch einmal voneinander trennen und sie einzeln in die Zange nehmen. Nachdem sie die Morde gestanden haben, kriege ich bestimmt die richterliche Erlaubnis, sie untersuchen zu lassen, um herauszufinden, ob und, falls ja, welche von ihnen schwanger ist. Sie wäre die Verletzlichste. Peabody könnte die Verständnisvolle spielen. Darin ist sie wirklich gut. Wir müssen herausfinden, in welchen Labors an diesem Projekt gearbeitet worden ist, wo die von den Frauen geklauten Unterlagen sind und wer möglicherweise noch auf Deenas Todesliste steht. Sie sind noch nicht fertig. Sie haben ihr Ziel noch nicht erreicht, aber ich denke, sie sind auf Erfolg programmiert.«
Sie sah Mira fragend an.
»D as sehe ich genauso. Bisher haben sie Ihnen nur die Dinge erzählt, von denen sie wollen, dass Sie sie erfahren. Sie wollen Ihre Hilfe bei der Beendigung dieses Projekts und sie wollen Ihr Mitgefühl. Sie wollen, dass Sie wissen, weshalb sie diese Taten begangen haben und weshalb sie bereit sind, sich dafür zu opfern. Knacken werden Sie sie nicht.«
Eve zog die Brauen in die Höhe. »W ollen wir wetten?«
»E s hat nichts mit Ihren vernehmerischen Fähigkeiten zu tun. Sie sind tatsächlich ein und dieselbe Person. Ihre Lebenserfahrungen weichen derart geringfügig voneinander ab, dass man es kaum bemerkt. Sie wurden extra zu dem Zweck geschaffen, ein und dieselbe Person zu sein, dann wurden sie trainiert und bekamen ein Leben aufgezwungen, durch das sie ein und dieselbe Person geblieben sind.«
»A ber nur eine hatte das Messer in der Hand.«
»D as ist Haarspalterei«, widersprach ihr Mira ungeduldig. »W eil diese Hand im Grunde wirklich ihnen allen
Weitere Kostenlose Bücher