Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
dabei die Dateien der Kinder entdeckt. Am liebsten hätten wir uns unsere Babys einfach geschnappt und wären mit ihnen irgendwo untergetaucht.«
»A ber das hätte die Kinder, die sie dann geschaffen hätten, nicht vor ihnen geschützt. Sie hätten sie geschaffen, getestet, bewertet, verändert und perfektioniert.«
»S ie sind in uns gewachsen, in unserem warmen Bauch, und sie hätten in dem kalten Labor Doppelgänger von ihnen erstellt. Will hat in seinem Tagebuch geschrieben, dass sie den Kindern nur für den Fall Zellen entnommen hätten, dass ihnen irgendwas passiert. Aber sie sind keine Dinge, die man einfach ersetzen kann. In all den Jahren unserer Existenz war es das Einzige, was wir von ihm erbeten hatten, aber nicht einmal an dieses einzige Versprechen konnte er sich halten.«
»W ir wussten, dass es endlich aufhören muss, und haben deshalb Deena eingeweiht. Sie hätten, solange sie am Leben waren, niemals aufgehört. Wir hätten all die Dinge, die wir wissen mussten, nie erfahren, denn solange sie am Leben waren, hätten wir niemals genug Kontrolle über die ganze Angelegenheit gehabt.«
»A lso haben Sie die beiden umgebracht. Sie und Deena.«
»J a. Wir haben das Skalpell für sie auf der Damentoilette hinterlegt. Wir dachten, sie würde nicht identifiziert. Oder falls doch, hätten wir bis dahin alle Unterlagen in der Hand und wären in der Lage, das Projekt ein für alle Mal zu beenden. Nach dem Tod des Vaters haben wir die Kinder fortgebracht, an einen sicheren Ort, dann sind wir zurückgekommen und haben Will eliminiert.«
Eve passte sich an ihren Rhythmus an und fand ihn seltsam effizient. »S ie haben Deena zu der Schule gefahren, wo sie Samuels getötet hat.«
»S ie war wie wir, sie wurde aus Eva Samuels’ DNA erschaffen, um ihre Arbeit fortzuführen. Sie ist Eva. Aber das wissen Sie bereits.«
»E va hat geholfen, uns und Deena umzubringen, wenn wir nicht perfekt genug waren. Sie hat auch andere umgebracht. Viele andere. Sehen Sie uns? Man erlaubt uns nicht den kleinsten körperlichen Makel. Diese Direktive hat der Vater ausgegeben. Aber unsere Kinder haben Fehler, wie sie alle Kinder haben, und so soll es auch sein. Wir wussten, sie würden die Zellen unserer Kinder nehmen und so lange verändern, bis sie mit ihnen zufrieden sind.«
»S eit dem Augenblick, in dem sie uns geschaffen haben, haben sie uns keine Wahl gelassen. Es gibt Hunderte von Mädchen ohne eine Wahl, an denen bis zu zweiundzwanzig Jahre lang täglich herumgedoktert wird. Aber unsere Kinder haben eine Wahl.«
»W elche von Ihnen hat Wilfred Icove junior umgebracht?«
»W ir sind ein und dieselbe Person. Wir haben unseren Ehemann getötet.«
»W obei nur eine von Ihnen das Messer in der Hand gehalten hat.«
Sie alle hoben ihre identischen rechten Hände in die Luft und wiederholten einstimmig: »W ir sind ein und dieselbe Person.«
»S chwachsinn. Jede von Ihnen hat eine eigene Lunge, ein eigenes Herz und eigene Nieren.« Eve tippte gegen eins der Wassergläser, so dass ein wenig Flüssigkeit auf den linken Handrücken der Avril tropfte, die ihr am nächsten saß. »N ur eine von Ihnen hat eine nasse Hand. Eine von Ihnen ist in die Küche des Hauses gegangen und hat dort einen leckeren, gesunden Snack für den Mann zubereitet, den Sie töten wollten. Eine von Ihnen hat sich zu ihm auf die Couch gesetzt und ihm das Skalpell ins Herz gerammt.«
»F ür sie waren wir ein und dieselbe Person. Eine von uns hat als Ehefrau und Mutter in dem Haus gelebt. Eine war in der Toskana in Italien. Die Villa dort ist riesengroß und liegt in einem wunderschönen Park. Genau wie das Schloss in Frankreich, in dem die dritte von uns war. Jedes Jahr am Tag unserer Entstehung wurden wir vertauscht. Dann bekam die Nächste ein Jahr mit unseren Kindern. Wir dachten, wir hätten keine Wahl.«
Drei Frauen blickten Eve aus tränennassen Augen an. »W ir haben getan, was man uns sagte. Immer, die ganze Zeit. Haben immer zwei Jahre gewartet, um dann ein Jahr die Rolle auszufüllen, für die man uns erschaffen hat. Weil wir das waren, was Will wollte, und was ihm nach Ansicht des Vaters zugestanden hat. Er hat uns geschaffen, um zu lieben, und das haben wir getan. Aber wer die Fähigkeit zur Liebe hat, hat auch die Fähigkeit zum Hass.«
»W o ist Deena?«
»W ir haben keine Ahnung. Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, mit Ihnen zu kooperieren, haben wir sie kontaktiert. Wir haben ihr gesagt, dass wir die Absicht haben, Ihnen bei
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