Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
gehört.«
»W ir können gegen sie alle drei Anklage erheben«, warf Tibble ein. »W egen Verabredung zum Mord.«
»D ie Sache käme niemals vor Gericht.« Reo hatte ihr Gespräch beendet und klappte ihr Handy wieder zu. »D as sieht mein Boss genau wie ich. Nach allem, was wir gehört haben und bisher wissen, kämen wir damit niemals durch. Jeder halbwegs ordentliche Strafverteidiger würde uns in der Luft zerreißen, bevor es auch nur zu einer Mordanklage käme. Und offen gestanden würde ich sie sogar gerne selbst verteidigen. Denn schließlich stünde ich dann nicht nur hundertprozentig auf der richtigen Seite, sondern würde dadurch auch noch reich und berühmt.«
»D ann lassen wir sie also einfach gehen?«
»W enn Sie versuchen, Anklage gegen diese Frauen erheben zu lassen, werden sich die Journalisten derart in die Geschichte verbeißen, bis von diesen Frauen nur noch blutige Fetzen übrig sind. Außerdem werden sich Menschenrechtsgruppen für die Frauen verwenden, und innerhalb von fünf Minuten werden Organisationen zum Schutz der Rechte von Klonen gebildet werden, die lautstark verlangen, dass man diesen armen Wesen hilft. Aber bringen Sie sie dazu, dass sie Sie zu Deena führen, Dallas. Ich würde gerne auch noch ihre Geschichte hören. Falls es sie nur einmal gibt, lässt sie sich ja vielleicht auf einen Handel mit uns ein. Aber die drei hier?«
Sie wies durch die Scheibe auf die drei am Tisch sitzenden Frauen. »S ie können sich darauf berufen, dass sie gefangen gehalten wurden, dass man sie einer Hirnwäsche unterzogen hat, dass es um das Wohlergehen ihrer Kinder ging und dass sie deshalb, wenn überhaupt, nur begrenzt schuldfähig sind. Oder sie plädieren auf die gute alte Notwehr. Auch damit kämen sie wahrscheinlich durch. So oder so wäre der Fall unmöglich zu gewinnen.«
»I mmerhin haben wir drei Tote.«
»D rei Menschen«, erinnerte Reo sie, »d ie über Jahrzehnte hinweg vorsätzlich im großen Stil internationale Gesetze gebrochen haben. Die künstlich Leben geschaffen und nach Gutdünken wieder beendet haben, wenn diese nicht gewissen Ansprüchen genügten. Die selber das geschaffen haben, was sie letztendlich getötet hat. Diese Frauen sind wirklich smart.«
Sie trat dichter an das Glas und sah sich das Trio etwas genauer an. »W ie haben sie es noch mal ausgedrückt? Sie haben all unser Sein, unser Tun et cetera geprägt. Gegen dieses Argument kommt kein Staatsanwalt und Richter an. Denn schließlich wurden sie tatsächlich künstlich geschaffen, manipuliert, geprägt. Sie haben nur getan, worauf sie programmiert sind. Haben ihre Kinder vor etwas beschützt, was in den Augen vieler ein Albtraum ist.«
»H olen Sie trotzdem noch so viel wie möglich aus den Frauen raus«, wies Tibble seine Untergebene an. »F inden Sie heraus, wo Deena Flavia steckt und wo sich die Labors befinden. Fragen Sie nach Details.«
»U nd dann?«
»D ann stellen wir sie unter Hausarrest. Legen ihnen elektronische Armbänder an und lassen sie rund um die Uhr bewachen, bis der Fall endlich abgeschlossen ist. Wir müssen diese Sache melden, Jack.«
»J a, Sir, das müssen wir.«
»F ragen Sie nach Details«, wiederholte Tibble. »W ir werden alles, was sie sagen, genauestens überprüfen. Vielleicht finden wir ja noch etwas. Vierundzwanzig Stunden Maximum, dann wird der Ball weitergereicht. Und schießen Sie ihn vorher möglichst nicht in unser eigenes Tor.«
»I ch muss in mein Büro zurück. Ich werde schon mal eine Strategie entwickeln, was wann zu machen ist.« Reo griff nach ihrer Aktentasche und wandte sich zum Gehen. »F alls Sie irgendetwas rausbekommen, was mir dabei hilft, geben Sie mir, egal wie spät es ist, bitte umgehend Bescheid.«
»I ch bringe Sie alle an die Tür«, bot Roarke an.
»I ch muss noch kurz mit dem Lieutenant sprechen.« Mira wandte sich an Eve. »U nd zwar unter vier Augen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
»P eabody, gehen Sie schon mal wieder rüber, bieten den Frauen einen Gang auf die Toilette und etwas zu essen und zu trinken an. Dann suchen Sie sich eine aus, nehmen Sie sie mit raus und fangen an, sie zu bearbeiten. Aber auf die nette Tour.«
Als sie mit Mira allein war, griff Eve nach der großen Kaffeekanne, die Roarke auf den Tisch gestellt zu haben schien, und schenkte sich erst mal eine Tasse ein.
»I ch werde mich nicht für meine Bemerkungen und Reaktionen in Brookhollow entschuldigen«, setzte die Psychologin an.
»K ein Problem. Ich auch nicht.
Weitere Kostenlose Bücher