Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
Unsauberes entdeckt. Sie haben ihre Bücher ordentlich geführt und ihre Finanzen extrem gut organisiert.«
»E s muss irgendwelche unsaubere Kohle geben.«
»W enn es so ist, finde ich sie auch.«
»J etzt lass mich dir kurz erzählen, wie es heute Abend war.«
Eve gab eine kurze Zusammenfassung des Geschehens, und während sie erzählte, kam er in den Raum, trat vor eine in die Wand eingelassene Tür, zog die Brandyflasche aus der Bar und schenkte sich etwas davon ein. Da er seine Gattin kannte, bestellte er für sie eine Tasse starken, schwarzen Kaffees, von der er jedoch hoffte, dass sie die letzte wäre, die sie am Ende dieses langen Tages trank.
Sie mochte ihre Opfer nicht, erkannte er. Das würde sie nicht daran hintern, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diejenigen zu finden, die die Verantwortung für diese beiden Morde hatten, auch wenn ihr die Tötung dieser beiden Männer nicht so auf der Seele lastete wie manch andere bereits von ihr verfolgte Tat.
Es war das Rätsel um die Morde, das ihr einen Kick verpasste und sie immer weiter antrieb, bis sie Antworten auf ihre Fragen fand.
Nicht die beiden Toten quälten sie, sondern der Gedanke an die, wie sie annahm, von ihnen missbrauchten jungen Frauen. Und für diese Frauen, das wusste er, würde sie nicht eher Ruhe geben, als bis sie alle Antworten bekam.
»E s ist nicht völlig ausgeschlossen, dass die Alarmanlage manipuliert worden ist«, erklärte er, nachdem sie fertig war. »K ommt ganz auf die Fähigkeiten des Einbrechers oder der Einbrecherin an.« Er hielt ihr ihre Kaffeetasse hin. »A ber in einer solchen Gegend und um diese Tageszeit müsste man regelrecht begnadet sein. Vor allem, wenn die Überprüfung der Alarmanlage durch die elektronischen Ermittler keinen Hinweis auf eine Manipulation ergibt.«
»I ch halte es für wahrscheinlich, dass die Mörderin entweder den Code und den passenden Stimmabdruck besessen hat oder dass sie hereingelassen worden ist. Wir haben auch die Droiden mit auf das Revier genommen, damit sich die elektronischen Ermittler ansehen können, ob vielleicht an ihnen rumgebastelt worden ist. Vielleicht hat ja Icoves Frau vor ihrer Abreise einen Gegenbefehl zu Icoves Anweisung gegeben, einer der Droiden hat der Killerin die Tür geöffnet und den Befehl danach gelöscht.«
»D as würde man sehen. Außer sie wäre auf diesem Gebiet außergewöhnlich talentiert.«
»E r hat nichts gegessen – Icove, meine ich. Er hatte keinen Appetit. Vielleicht wollte er ja später einen Happen essen, weil plötzlich sein Magen gegrummelt hat. Aber er saß in seinem Arbeitszimmer. Hatte sich dort eingesperrt. Ich gehe jede Wette ein, dass er eifrig mit dem Löschen irgendwelcher Dateien beschäftigt war.«
Sie stieß sich von ihrem Schreibtisch ab und stapfte durch den Raum. »S elbst wenn er hätte etwas essen wollen, wäre er nicht extra runter in die Küche gelaufen, um sich dort was zu bestellen. Viel effizienter wäre es gewesen, hätte er sich einfach etwas aus seinem AutoChef geholt. Aber weißt du, für wen es typisch wäre, ein hübsches Tablett mit frischem Obst, kunstvoll arrangierten Käsehappen und anderem Schnickschnack ins Arbeitszimmer eines Mannes zu bringen? Für eine gute Ehefrau.«
»D as kann ich nicht beurteilen«, kam Roarkes trockener Kommentar. »I ch glaube nicht, dass meine Frau jemals mit einem Tablett mit Obst und kunstvoll arrangierten Käsehappen in mein Büro gekommen ist.«
»A ch, leck mich doch am Arsch. Du weißt schon, was ich damit sagen will. Es ist fürsorglich und weiblich. Es ist das, was fürsorgliche Frauen tun, wenn sie jemanden dazu bewegen wollen, dass er etwas isst. Aber es war nicht seine Frau. Die war in den Hamptons, hat dort mit den Kindern Eis gegessen und Nachbarn zu sich eingeladen. Hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass jemand auf einen ganzen Berg von Bibeln schwören kann, dass sie zu dem Zeitpunkt, als Icove erstochen wurde, ganz woanders war. Vielleicht hatte Icove ja wirklich ein Verhältnis, und aus irgendeinem Grund haben die Geliebte und die Ehefrau gemeinsame Sache gemacht.«
»D amit wären wir also wieder beim Sex.«
»J a. Vielleicht hat er sie beide mit einer anderen betrogen. Vielleicht war auch sein anbetungswürdiger Vater ein heimlicher Perverser und hatte was mit allen diesen Frauen. Aber darum ging es nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »E s fühlt sich nicht so an, als ob es um Sex gegangen wäre. Es ging um das Projekt. Es ging um ihre Arbeit.
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