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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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überwiegend mit Kindern gearbeitet. Er hatte selber einen Sohn, hatte aber die Tochter verloren, mit der seine Frau bei ihrem Tod schwanger war. Er hatte die Fähigkeit, operativ nicht nur zu reparieren oder wiederherzustellen, sondern zu verändern, zu verbessern, zu perfektionieren, was beschädigt war. Sein enger Freund und Kollege Wilson war Genetiker mit radikalen Ansichten. Ich wette, die beiden haben jede Menge intensiver Gespräche über Genforschung und -therapie geführt, und er hat von dem guten Wilson sehr viel darüber gelernt.«
    »D ann wurde er plötzlich Vormund für ein kleines Mädchen.«
    »J a. Das anscheinend mit Wilsons Ehefrau verwandt war. Seltsam, dass nicht Wilson und Samuels die Vormundschaft bekommen haben, da forsche ich am besten noch ein bisschen nach. Aber auch ohne Vormundschaft hatten sie die Kontrolle über sie. Erwachsene haben immer die Kontrolle über Kinder, vor allem, wenn sie sie isolieren.«
    Roarke drehte seinen Kopf und küsste sie in einer stummen Geste des Verständnisses und Trostes sanft aufs Haar.
    »V ielleicht hatte Wilson Avril ja bereits vor ihrer Geburt manipuliert.« Bei dem Gedanken zog Eves Magen sich zusammen. »I ch bin mir verdammt sicher, dass sie auf die eine oder andere Weise an ihr herumexperimentiert haben. Vielleicht waren ja auch ihre Kinder Teil dieses Projekts. Vielleicht war es das, was sie ausflippen lassen hat. Dass auch ihre Kinder unters Mikroskop gelegt worden sind.«
    Nachdem sie das Haus einmal umrundet hatten – was ihrer Meinung nach einem Marsch um vier Häuserblöcke in der Innenstadt entsprach –, sah sie die Scheinwerfer eines Wagens, der die Einfahrt heraufgefahren kam.
    »V erdammt. Jetzt geht der Zirkus los.«
    Ein Zirkus. Vielleicht könnte er dem Wahnsinn ja ein Ende machen, überlegte er.
    »I ch liebe eine gute Vorstellung.«
    Vielleicht wäre sie einfach in ihr Schlafzimmer hinaufgeflüchtet und hätte sich, zumindest eine Zeitlang, dort versteckt. Doch unten an der Treppe stand, reglos wie eine Statue, der verhasste Summerset und versperrte ihr den Weg.
    »D ie Horsd’œuvres stehen bereits im Salon. Ihre ersten Gäste kommen gerade an.«
    Ehe Eve ihm eine böse Antwort geben konnte, zog Roarke sie bereits mit sich durch das Foyer. »K omm, Liebling. Ich schenke dir ein Gläschen Weißwein ein.«
    »W ie wäre es mit ein paar doppelten Whiskeys?« Als er einfach leise lachte, meinte sie augenrollend: »A lso gut, dann trinke ich eben ein nettes, zivilisiertes Gläschen Wein, bevor die Folter beginnt.«
    Er schenkte ihnen beiden ein, küsste sie auf die Lippen und reichte ihr ein Glas. »I mmerhin trägst du noch deine Waffe.«
    Sofort hellte sich ihre Miene auf. »A llerdings.«
    Dann aber wurde sie wieder ernst, als Summerset die Haustür öffnete und Trinas dunkle Stimme und Mavis’ fröhliches Gezirpe an ihre Ohren drang. »N ur fürchte ich, dass mir das Ding bei ihr nichts nützt«, grummelte sie erbost. »S chließlich müsste sie ein Mensch aus Fleisch und Blut sein, damit ich sie betäuben kann.«
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie je in diese Frauengang hineingeraten war und weshalb die Aussicht darauf, sich die Gesichter, Körper und sogar die Haare mit irgendeiner Pampe einschmieren zu lassen, die anderen Frauen derart zu begeistern schien.
    Abgesehen von der perversen freudigen Erwartung der bevorstehenden Qualen hatten diese Frauen keinerlei erkennbare Gemeinsamkeit. Die engagierte, blaublütige Ärztin, die ehrgeizige und gerissene Journalistin, die robuste Polizistin mit dem Hippie-Hintergrund, die ehemalige kleine Taschendiebin Mavis Freestone, die inzwischen zur Pop-Ikone aufgestiegen war, und die Furcht einflößende Trina mit ihrem Riesenkoffer voll glitschiger Cremes und anderen klebrigen Zeugs wirkten so, als käme jede einzelne von ihnen von einem anderen Stern.
    Trotzdem standen, saßen oder lungerten sie gut gelaunt wie ein Wurf junger Hunde in Roarkes luxuriösem und elegantem Salon herum.
    Sie plauderten.
    Sie würde nie verstehen, weshalb Frauen miteinander plauderten und weshalb ihnen der Gesprächsstoff niemals auszugehen schien. Essen, Männer, Männer, irgendwelche anderen Frauen, Kleider, Männer, Frisuren. Oder sogar Schuhe, dachte Eve. Sie hatte nicht gewusst, dass es so viel über Schuhe zu sagen gab, ohne dass es dabei auch nur ein einziges Mal ums Gehen ging.
    Da Mavis schwanger war, standen natürlich Babys ganz oben auf der Liste der Dinge, um die es bei der allgemeinen Unterhaltung

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