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Stiefbruder - Liebe meines Lebens

Stiefbruder - Liebe meines Lebens

Titel: Stiefbruder - Liebe meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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eine Erektion hatte. Überrascht sah ich ihm ins Gesicht und erschauderte nicht nur unter diesem verlangenden Blick, der von sehr viel mehr sprach als einer spontanen Lust – sondern auch, weil Tränen an seinen dichten Wimpern glitzerten. War das gut? War das schlecht?
    Angst kroch in mir hoch, doch im nächsten Moment lagen seine weichen, warmen Lippen auf meinen, berührten sie zärtlich und doch bestimmt. Sein Mund auf meinem, das war etwas, das ich mir seit dem ersten, heimlich im Schlaf geraubten Kuss so sehnlich wünschte. Vier verdammt lange Jahre musste ich darauf warten! Doch
diese
sinnliche Berührung hatte eine ganz andere Dimension, eine ganz andere Qualität. Jakob küsste
mich.
Mit jener unschuldigen Bekundung meiner Zuneigung von damals hatte
dieser
Kuss nichts gemein, obwohl er zurückhaltend und behutsam war. Lippen, die meine unendlich gefühlvoll massierten. Nur flüchtig, wie ein schüchterner Versuch, drang seine Zungenspitze in meine Mundhöhle und zog sich sofort wieder zurück.
    Das war etwas so ganz anderes, als der Kuss mit Tobias – es war so derartig anders, dass man diese beiden Küsse noch nicht einmal in dasselbe Lexikon hätte schreiben dürfen. Nähme man jenen Kuss mit Jakob als Maßstab, dürfte sich jene Berührung mit Tobias nicht einmal Kuss nennen, allerhöchstens
'Zwischenfall'.
    Ein weiteres Mal leckte Jakob über meine Lippen, tippte meine Zunge an, streichelte sie, weckte sie sanft und bald glitt ich an ihr entlang in seine warme, feuchte Mundhöhle. Wir ließen uns ewig Zeit zu erfahren, wie der andere schmeckte, wie er sich anfühlte, wie seine natürlichen Bewegungen waren um sich auf sie einzustimmen. Es war, als wären wir nicht Clemens und Jakob, sondern ein einziger, langer, intensiver Kuss.
Der
Kuss! Der Inbegriff einer innigen Berührung. Das war Liebe.
    Okay, da waren eine ganze Menge sexueller Gefühle im Spiel und ich war ziemlich sicher kurz davor, allein durch die Reibung unserer Becken, der Tatsache, dass seine ziemlich enorme Erektion durch unsere Hosen hindurch gegen meine stieß, zu kommen. Aber das war nur ein Teil, ein schöner Teil, ein geiler Teil, aber nicht die Sache an sich.
    Die Bewegungen unserer Körper wurden heftiger, fordernder, drängender. Seine Hände kneteten unablässig meinen Hintern, drückten mich an sich und er hielt mit seiner Hüfte nicht nur dagegen, er ergab sich dem Rhythmus seiner Erregung. Wir stöhnten einander in den Mund, die Kleidung erzeugte wetzende Geräusche, wir schmatzten und brummten, und dann … knirschten Reifen über Kies, wurden Autotüren zu geschlagen.
    „Verdammt“, fluchte Jakob und schob mich hastig weg. Ich wollte ihm beipflichten, dass das wirklich der ungünstigste Moment war, dass seine Mutter und Schwester zurückkamen, da nuschelte er: „Das hätte nicht passieren dürfen!“
    „Aber …“, stammelte ich verdattert.
    „Hau ab!“, trieb er mich fort und warf einen gehetzten Blick nach draußen, wo die Ankömmlinge bereits den halben Weg zur Hütte zurückgelegt hatten.
    „Das …“, knurrte ich trotzig und zeigte auf das ziemlich steile Zelt in seiner Hose, „würde ich
auch
verstecken!“ Dann lief ich in mein Zimmer und warf mich aufs Bett, schob eine Hand in die Hose und erledigte mit wenigen Stößen in meine Faust, was Jakob und ich angefangen hatten. Erst dann konnte ich mich komplizierten Überlegungen stellen. War Jakob nun also schwul? Hatte er geweint? Wenn ja, warum? Liebte er mich auch? Waren wir nun – zusammen? Wieso hatte er gesagt, es hätte nicht passieren dürfen? Er wollte es, ich wollte es – wo lag da das Problem?
    Als wir abends wieder alle vier auf der Terrasse saßen, war das bestimmende Thema einerseits die wirklich bezaubernde Altstadt (Jakob und ich hatten etwas verpasst), das total interessante Museum (Jakob und ich würden an erlittenem Kulturentzug sterben) und der morgige Tag der Abreise. Jakob wich zwar meinen Blicken aus, doch ich ertappte ihn immer wieder dabei, wie er mich aus dem Augenwinkel ansah.
    „Und?“ Claudia grinste und boxte mit der Faust gegen Jakobs Oberarm, „Habt ihr zwei euch heute ausgesprochen?“
    Mir stieg sofort die Röte ins Gesicht, aber auch Jakob reagierte nicht gerade cool. Unter seinen Bartstoppeln konnte ich sehr genau diese liebenswerten roten Flecken erkennen. Für einen Moment sah er mir in die Augen und ich wusste genau, welche Szene er vor sich hatte, denn es war dieselbe, die mir ins Bewusstsein schoss.
    „Ja, hah,

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