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Still und starr ruht der Tod

Still und starr ruht der Tod

Titel: Still und starr ruht der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmoee
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Theissens an.«
    »Ja?«, meldete sich eine ferne Stimme.
    »Herr Theissen?«
    Es knackte in der Leitung.
    »Ja! Wer spricht denn da?«, rief Günther Theissen.
    Katinka schrie gegen das Stimmengewirr in der Wirtsstube an. »Mein Name ist Palfy, ich bin Privatdetektivin.«
    Neugierige Biertrinker sahen zu ihr herüber. Dante verdrehte die Augen.
    Katinka stand auf und ging hinaus in den Biergarten. Da lag knietief der Schnee. Nur ein schmaler Pfad zur Straße hin war freigeschaufelt.
    »Was wollen Sie? Und woher haben Sie unsere Nummer?«
    »Frau Meier, Ihre Nachbarin, war so freundlich, sie mir zu geben. Es hat einen Todesfall gegeben: Ivo Leistner ist gestorben.«
    In der Leitung war es still.
    »Hören Sie mich?« Er nuckelt an einem Cocktail, dachte Katinka. Coconut Dream, serviert in einer halben Kokosnuss mit einer Sternfrucht als Verzierung. Dabei fläzt er in einem Liegestuhl am Strand und glotzt in den Sonnenuntergang. Falls in der Karibik die Sonne schon zum Untergehen bereit ist.
    »Das … das ist unmöglich!«
    »Leider ist jeder Irrtum ausgeschlossen. Eine Arbeitskollegin hat ihn identifiziert.«
    »Um Himmels willen!«
    »Herr Theissen, ich brauche eine schnelle Antwort: Wussten Sie, dass Ivo Leistner am 12. Dezember nicht zu dem Treffen des Literatur- und Fresszirkels nach Hof kam?«
    Günther Theissen schien es die Sprache verschlagen zu haben. Schließlich stotterte er: »Keine Ahnung. Irmi und ich hatten sowieso abgesagt. Wir mussten packen und am nächsten Tag früh zum Flughafen.«
    »Und Rita?«
    »Was ist mit Rita? Ist sie … auch tot?«
    »Verschwunden.«
    Wieder eine Pause. Die lag gewiss an der großen Distanz zwischen den beiden Kontinenten.
    »Das gibt’s doch nicht!« Günther Theissens Stimme klang vollkommen ausdruckslos.
    Katinka hüpfte von einem Bein auf das andere. Ihr war kalt bis in die Knochen. »Es ist, wie es ist. Haben Sie eine Meinung dazu?«
    Günther Theissen setzte mehrmals zu sprechen an, brabbelte aber nur unverständliche Silben.
    »Ich habe gehört, die Männer hätten den Literatur- und Fresszirkel nicht so geschätzt wie die Frauen. Stimmt das?«
    »Kennen Sie einen Mann, der Lust hat, über Literatur zu reden?«
    Ich kenne einen, dachte Katinka. Hardo.
    »Sie hatten also nicht so viel Lust auf die Buchdiskussionen. Aber Sie sind trotzdem immer mitgekommen?«
    »Es ging ja mehr ums Essen als um die Bücher. Warum sollten wir den Frauen außerdem den Gefallen nicht tun? Wenn Männer sich alleine treffen, gibt es ja keine Themen. Außer Job. Und Frauen. Auch nicht prickelnd auf Dauer.«
    »Haben sich die Männer denn mal außer der Reihe getroffen?«, hakte Katinka sofort nach.
    »Ich glaube schon. Ivo, Horst und Artur. Ich habe da nie mitgezogen, denn von Coburg war mir die Fahrerei zu weit. Deswegen haben sie mich wahrscheinlich auch gar nicht gefragt.«
    »Wenn Ihnen was einfällt, Sie sehen meine Nummer angezeigt. Rufen Sie mich an!«
    Katinka legte auf. Genau in dieser Sekunde fiel ihr siedend heiß ein, dass Hardo Besuch von seinem Verkehrspolizeikollegen Motsch hatte. Wollte Hardo sie im Ernst als Sofakissen präsentieren? Als Deko seiner neuen Wohnung? Sie grinste in sich hinein. Hatte sie vor einem Jahr damit gerechnet, dass Hardo ihr Mieter werden würde? Leben war wandelbar.
    »Was Brauchbares?«, fragte Dante, als sie sich wieder zu ihm setzte.
    »Nicht wirklich.« Katinka seufzte. »Vorhin, bei den Schweigaus, da hatte ich den Eindruck, Susanne wollte etwas Wichtiges sagen. Aber ihr Mann hat sie abgebügelt. Sie sagte, Ivo, Horst und Artur hätten öfter mal …«
    »Öfter mal was?«
    »Das ist es ja. Sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Artur fuhr ihr übers Maul. Er drehte die Aussage so hin, als hätten er, Horst und Ivo öfters über den Literatur- und Fresszirkel gelästert. Aber ich werde das Gefühl nicht los, als hätte Susanne etwas ganz anderes sagen wollen.«
    »Ivo, Horst, Artur?« Dante sah Katinka konzentriert an.
    »Wobei Günther gerade bestätigte, es könnte schon sein, dass die drei sich auch mal ohne die Frauen getroffen hätten. Aber er wollte nicht mitmachen. Der Weg von Coburg ins Fichtelgebirge wäre ihm zu weit gewesen.«
     
    Zwei Stunden später lag sie an Hardo gekuschelt in seinem Bett. Den Verkehrspolizisten Motsch hatte sie verpasst.
    »Hast du was von den Studenten mitgekriegt?«, fragte sie. »Die Wohnung lag stockdunkel.«
    »Studenten feiern nachts in Klubs und kommen vor sechs Uhr nicht nach Hause. Vorher besorgen

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