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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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und hielt ihn fest. Wenn es in ihrem Leben einen perfekten Moment gab, dann war es mit Sicherheit dieser. Sie presste ihn an sich, atmete seinen Geruch ein und betete, dass dieser Augenblick ewig dauern mochte.
    Doch diesen Gefallen tat ihr das Schicksal nicht. Perfekte Momente währten nie lange.
    Viel zu schnell war alles vorbei und der Klingelton von Remys Handy schrillte durch die Stille. Er stöhnte und fluchte laut.
    »Verdammt.« Er rollte sich auf den Rücken, tastete auf dem Boden nach seiner Jeans und angelte das Handy aus der Hosentasche. »Jennings«, meldete er sich. Hope hörte dem Gespräch nicht zu, fühlte sich noch immer benommen vom Schlafen, vom Sex. Erst als Remy ihr unvermittelt eine Hand auf den Bauch legte, erwachten ihre Lebensgeister wieder. Sie rollte sich auf die Seite und betrachtete ihn.
    Er schenkte ihr ein Lächeln, doch in seinen Augen lag ein ganz bestimmter Ausdruck, während er seinem Gesprächspartner zuhörte, wer auch immer es war. Diese hochkonzentrierte Miene – sein Anwaltsblick. Sie erkannte ihn wieder. Kein Wunder, schließlich hatte er sie auch schon ein paar Mal so angesehen.
    Es vergingen zwei Minuten, bis er auflegte.
    »Ich muss los«, sagte er leise.
    »Hab ich mir schon gedacht.« Sie streichelte ihm über den Arm und lächelte müde. »Hast du noch Zeit zum Frühstücken?«
    »Nein. Eine schnelle Dusche ist gerade noch drin. Wechselklamotten habe ich zum Glück im Auto – es ist Wochenende, da erwartet mich keiner in Anzug und Krawatte, aber Zeit habe ich leider nicht.«
    »Ist alles in Ordnung?«
    Er schürzte die Lippen. »Ja, ja. Nur was Nebensächliches, um das ich mich kümmern muss.« Er setzte sich auf und küsste sie. »Bist du heute den ganzen Tag hier?«
    »Wahrscheinlich schon. Ich muss nur Gardinen besorgen.« Sie spürte, wie sie rot wurde, und schaute mit zusammengekniffenen Augen Richtung Fensterfront. »Ich kann hier nicht ohne herumlaufen – da fühle ich mich einfach nicht wohl.«
    »Wenn du noch ein bisschen wartest, kann ich vielleicht mitkommen.« Versunken kreiste er mit der Handfläche über ihren Bauch, und die Hitze, die dadurch entstand, löste Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht aus und weckte das Bedürfnis in ihr, ihn zu berühren. Sie ballte die Fäuste.
    Konzentrier dich, Hope. Reiß dich zusammen. Für einen Moment richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die kahlen Fenster, dann wandte sie sich wieder Remy zu. »Ich werde es ja wohl allein schaffen, Vorhänge und Gardinenstangen auszusuchen«, antwortete sie unbeschwert. »Schließlich bin ich kein Baby mehr.«
    Er ließ die Hand ruhen. »So meinte ich das ja auch gar nicht.« Er senkte den Blick. »Ich habe von ihm gesprochen. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass er sich hier rumtreibt und wir nicht wissen, was er im Schilde führt, mein Engel. Ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei.«
    Genauso wenig wie sie. Aber nie und nimmer würde sie sich von Joe wieder zu einer Gefangenen machen lassen. »Ich kann nicht einfach untätig bleiben, bis ich weiß, was der Mann vorhat«, sagte sie leise. »Ich fahre nur nach Lexington – irgendein Einrichtungshaus werde ich schon finden. Die Maße habe ich schon genommen.«
    Er bekam einen düsteren Gesichtsausdruck. »Und wenn es doch Joe war, der dir gefolgt ist?«
    Hope schluckte, setzte sich auf und wickelte sich die Decke um den Körper, bevor sie aufstand. »Wenn er es war … dann war er es eben.« Auf dem Weg zum Badezimmer blieb sie noch einmal stehen und drehte sich zu ihm um. »Er hat mich immer in meinem Zimmer eingeschlossen, weißt du. Nachdem ich aus der Klinik kam. Er wusste, wie sehr ich es hasse, eingesperrt zu sein. Deswegen wurde das dann zu seiner Lieblingsfoltermethode. Wenn ich hierbleibe, nur weil er eventuell dort draußen ist … dann könnte ich ihm genauso gut den Schlüssel zu meiner Wohnung in die Hand drücken. Und das werde ich mit Sicherheit nicht tun.«
    In Gedanken versunken schrubbte Remy sich kräftiger ab als nötig. Vielleicht konnte er so einen Teil der Wut und der Angst wegwaschen. Eigentlich hätte er ihr am liebsten auf den Kopf zu gesagt, dass sie sich dumm verhielt – geradezu tollkühn.
    Aber wie sollte er gegen ihre Argumente ankommen?
    Schließlich wusste sie nicht einmal mit Sicherheit, ob der Mann hinter dem Steuer wirklich Joe gewesen war. Behauptete sie jedenfalls. Wahrscheinlich aber sagte ihr das Bauchgefühl dasselbe wie ihm.
    Es war Joe. Er befand sich im Ort, wollte seine Frau

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