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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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ausgerechnet mit Lena Riddle vögelte er. Die Frau hatte endlos lange Beine. Brody verstand nicht, warum sein Onkel überhaupt mit ihr Schluss gemacht hatte. Wenn er jemals so ein Mädchen haben sollte …
    Es war einfacher, über sie nachzudenken, darüber, wie es wohl war, es mit ihr zu treiben, statt über das Feuer.
    Über die Flammen.
    Die Hitze, die verdammte Hitze.
    Wenn er nur mal für fünf verfluchte Sekunden inngehalten hätte, um nachzudenken … Scheiße, woher hätte er denn ahnen sollen, dass die ganze Hütte wie Zunder brennen würde?
    Das Haus war alt gewesen, hieß es in der Stadt. Und solche alten Häuser gingen schnell in Flammen auf.
    Aber woher zum Teufel sollte Brody das denn wissen?
    Kein Mensch war verletzt worden. Es hatte nicht einmal jemand in der Nähe gesteckt.
    Und wenn er den Anhänger seiner Mutter nicht ausgerechnet dort verloren hatte, würde auch keiner herausfinden, dass er es gewesen war.
    Er musste bloß das Kreuz finden.
    Tränen brannten ihm in den Augen, aber er blinzelte sie fort. Kein Grund, deswegen zu heulen. Es würde schon wieder auftauchen, so wie immer. Die Kette war ziemlich alt und brüchig gewesen. Er hatte schon lange eine neue kaufen wollen, aber die waren nicht billig, und er hasste es, seinen Vater anzuschnorren.
    Doch es war das Kreuz, weswegen ihm Tränen in die Augen stiegen. Er würde deswegen nicht flennen, aber es war das Kreuz.
    Um etwas anderes konnte es gar nicht gehen – wegen des Hauses von diesem Wichser King brauchte er nun wirklich nicht zu heulen und auch nicht wegen des Feuers oder des Ärgers, den er bekommen konnte.
    Niemand wusste Bescheid.
    Und er hatte es ja gar nicht gewollt …
    Brody schluckte die Tränen hinunter, die ihm die Kehle zuschnürten, und wünschte, er könnte einfach mit Onkel Remy reden.
    Oder wenigstens mit seinem Dad, obwohl der ihn kaum noch wahrnahm.
    Am meisten wünschte sich Brody aber, er könnte mit seiner Mom reden. Er wünschte sich, sie wäre da, würde die Arme um ihn legen und ihm sagen, alles werde wieder gut.
    Auch wenn er wusste, dass das nicht stimmte.
    Nicht in seinem Fall.
    Seit ihrem Tod war für ihn nichts mehr in Ordnung, und es sah nicht danach aus, als würde sich das so bald ändern.

4
    »Könnten Sie das noch mal erklären, Mr Jennings?«
    »Ich suche lediglich weitere Informationen über Ihre Exfrau«, sagte Remy ruhig.
    Wenngleich er offen gestanden selbst nicht wusste, wie viele Informationen er überhaupt noch brauchte, geschweige denn, wonach er eigentlich suchte – oder warum. Selbst wenn Hope eine Mittäterin wäre, müsste er nicht so tief graben. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen.
    Offiziell war Hope Carson nicht mehr seine Angelegenheit.
    Aber, verflucht noch mal, er konnte die Sache einfach nicht auf sich beruhen lassen. Warum nicht, war ihm selbst schleierhaft. Doch er konnte sie nicht aufgeben.
    »Was möchten Sie denn noch alles wissen?«, fragte Carson traurig und leise. »Ich fühle mich schon schlecht, weil ich Ihnen bereits so viel erzählt habe. Und jetzt wollen Sie noch mehr hören?«
    Remy seufzte, drehte sich mit seinem Stuhl herum und starrte aus dem Fenster. »Ja, so viel wie möglich. Je mehr ich weiß, desto besser kann ich ihr helfen.«
    »Ach, Quatsch.« Carson lachte, doch selbst durchs Telefon kam eindeutig herüber, dass es nicht humorvoll gemeint war. »Machen Sie mir doch nichts vor. Sie wollen nicht etwa meine Hilfe , sondern den letzten Nagel zu ihrem Sarg. Nicht mit mir. Das tue ich meiner Frau nicht an.«
    Die Verbindung wurde getrennt.
    »Exfrau«, murmelte Remy.
    Dann klopfte es an seiner Bürotür und er legte auf.
    »Herein!«, rief er.
    Es war Brody – der Letzte, mit dem er im Moment gerechnet hätte. Kleinlaut trottete der Bengel in sein Büro. Er blickte drein wie ein getretenes Tier.
    Remy musterte seinen Neffen und fragte sich, wo dessen freches, fast rücksichtsloses Auftreten hin war. »Alles in Ordnung, Brody?«
    »Klar.« Der Junge zuckte ruckartig mit den Schultern, lief im Büro umher und ließ geistesabwesend ein paar Münzen in seiner Hosentasche klimpern, wie Remy es auch immer machte, wenn er nervös oder zerstreut war.
    Genau deswegen trug Remy kein Kleingeld mehr bei sich, denn solche Geringfügigkeiten brachten einen im Gerichtssaal zu Fall. Nervosität oder Anspannung zu zeigen, war äußerst unklug.
    Brody blieb vor dem Schreibtisch stehen und trat von einem Fuß auf den anderen. »Du hast nicht zufällig Moms Anhänger

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