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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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laufen.
    Die Hände in den Hosentaschen vergraben, tigerte er über den abgewetzten Büroteppich und versuchte zu begreifen, was in diesem Bericht stand. Im Grunde war es ganz simpel – ihm sollte das eigentlich nicht so viel bedeuten.
    Ihm persönlich.
    Schließlich betraf ihn das lediglich in seiner Funktion als Staatsanwalt.
    Oder?
    Dem Bericht zufolge war es nicht Hope Carson gewesen, die das Messer an ihre Pulsadern gesetzt hatte.
    Was bedeutete … dass sie ebenfalls ein Opfer war.
    Klar, dass diese Tatsache ihn als Staatsdiener zur Weißglut brachte und ihn als Menschen aufregte, weil es einfach übel war, doch die Sache sollte ihn eigentlich nicht dermaßen aufwühlen. Er fühlte sich, als hätte ihn etwas in den Grundfesten erschüttert.
    Wegen dieser Angelegenheit sollte er nicht vor Wut toben … oder gar Blut vergießen wollen.
    Und doch geschah genau das.
    Er war aufgewühlt … mehr, als er selbst begriff.
    Er war erschüttert … weil er so blind gewesen war.
    Er war so wütend, dass er am liebsten irgendetwas zerstört hätte.
    Das Ganze sollte ihm nicht nahegehen? Scheiß drauf.
    Seit er die Frau zum ersten Mal gesehen hatte, war sie ihm ans Herz gegangen, und auch wenn er es nicht richtig verstand, konnte er es doch nicht leugnen.
    Ihm zog sich der Magen zusammen. Er wusste nur allzu gut, was in jener Nacht passiert war.
    Wenn Ezra und Nielson nicht beschlossen hätten, nach Law und Hope zu sehen, dann wäre sie verblutet.
    Und zwar nicht etwa freiwillig.
    Dieser Wichser.

8
    »Darf ich fragen, wozu Sie noch mehr Informationen über meine Frau brauchen?« Detective Joseph Carson starrte aus dem Fenster.
    »Miss Carson ist nicht mehr Ihre Frau«, antwortete Remington Jennings gelassen.
    Er sprach mit diesem gedehnten, total entspannten Südstaaten-Akzent, der so lässig und melodiös klang. Wie dieser Mann den Namen seiner Frau aussprach, gefiel Joey gar nicht.
    »Wir haben uns vielleicht auseinandergelebt, aber ich hoffe immer noch, dass Hope und ich uns eines Tages wieder versöhnen werden.«
    »Die Scheidung ist seit zwei Jahren amtlich. Da kann man wohl kaum von Auseinanderleben sprechen«, entgegnete Jennings.
    »Unsere Privatangelegenheiten gehen Sie eigentlich überhaupt nichts an. Ich verstehe immer noch nicht, warum ein Anwalt aus Kentucky noch mehr persönliche Informationen über meine Frau brauchen sollte. Ihre Vergangenheit ist Privatsache – mehr als das, was ich Ihnen bereits gesagt habe, müssen Sie nicht wissen.«
    »Tja, es gab einige interessante Entwicklungen, die das, was vor Kurzem geschehen ist, in ein neues Licht rücken – wie es aussieht, gab es einen Übergriff auf Miss Carson, und ich suche etwas, das uns eventuell in dieser Angelegenheit weiterhelfen könnte.«
    »Einen Übergriff?«, wiederholte Joe. »Ich dachte, sie hätte versucht, sich umzubringen.«
    »Wie gesagt – die Ereignisse wurden in ein neues Licht gerückt«, antwortete Jennings.
    »Hmmm. Was auch immer Sie für Licht zu sehen glauben, diesen Übergriff hat sie höchstwahrscheinlich selbst zu verantworten. Wie ich Ihnen schon sagte, ist Hope krank. Ich liebe sie, aber sie hat schwere psychische Probleme.«
    »Ich bezweifle, dass sie tatsächlich solche schweren Probleme hat«, erwiderte Jennings in diesem unbeteiligten Tonfall, den Anwälte so gut draufhatten.
    Es klang sanft und höflich, hatte aber eigentlich nichts anderes zu bedeuten als »Fick dich«. Am liebsten hätte Joey durch die Leitung gefasst und den Mistkerl erwürgt.
    »Sie war für mehrere Monate in einer Anstalt, nachdem sie sich eine Überdosis Alkohol, Beruhigungstabletten und Antidepressiva verpasst hatte. Ihr musste der Magen ausgepumpt werden. Sie setzt schreckliche Lügen in die Welt und lebt in ihrem eigenen, wahnhaften Universum, in dem sie sich gern als das Opfer darstellt. Sie ist eine notorische Lügnerin, drogensüchtig und sie manipuliert andere. Oh doch, Mr Jennings, sie hat wirklich solche schweren Probleme.«
    Kurz herrschte Schweigen. »Nun, wenn sie so viele Fehler hat, frage ich mich, warum Sie sie zurückhaben wollen?«
    »Weil sie mir gehört«, antwortete Joey schlicht.
    »Ihnen? Eigentlich hatte ich angenommen, die Zeiten, in denen Männer ihre Ehefrauen besaßen, wären lange vorbei.«
    Joey packte den Telefonhörer so fest, dass das Hartplastik knackte. Doch als er antwortete, klang seine Stimme ganz ruhig. »Sie missverstehen mich, Mr Jennings. Ich liebe sie. Wenn es um Liebe geht, hört die Logik auf. Trotz

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