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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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das ging Remy durch den Kopf – musste er sich da wirklich noch mit Hope auseinandersetzen?
    Nein.
    Und was tat er gerade?
    Er bog in die Einfahrt zu Laws Haus und fragte sich zum wiederholten Mal, was da zwischen den beiden lief, was überhaupt mit Hope los war und ob einer der beiden es ihm wohl erzählen würde … ob er damit umgehen könnte, wenn er die ganze Geschichte hörte, denn er hatte bereits so eine dunkle Ahnung.
    Und wenn die auch nur annähernd zutraf …
    Kannst du mich sehen?
    Er stand zwischen den Bäumen und beobachtete, rätselte.
    Doch er blieb vorsichtig. Es wäre nicht gerade von Vorteil, wenn ihn jemand sähe. Falls das geschehen sollte, konnte er seine Anwesenheit natürlich ganz leicht erklären. Doch eigentlich wollte er das lieber nicht. Ihm wäre es lieber, wenn ihn niemand sähe, niemand ihn bemerkte … er wollte lediglich noch eine Weile an Ort und Stelle bleiben und Hope beobachten.
    Sie beobachten und rätseln.
    Er wollte rätseln, warum sie nicht weglief, obwohl sie doch ganz eindeutig Angst hatte.
    Sie beobachten und rätseln.
    Wollte rätseln, woran sie dachte, was sie sah, wenn sie in den Wald starrte.
    Sie beobachten … und rätseln. Sie bereitete ihm wirklich Kopfzerbrechen. Und sie faszinierte ihn. Noch nie war ihm eine Frau untergekommen, die er nicht einfach nur hatte nehmen wollen. Denn das war natürlich sein Plan gewesen. Dieser Frau wollte er jedoch nicht wehtun. Eigenartigerweise.
    Ein Wagen mit einem starken, lauten Motor näherte sich, und er seufzte. Mit einem letzten, langen Blick zu Hope zog er sich zwischen die Bäume zurück.
    Ein Motorengeräusch riss sie aus ihren Tagträumen, doch Hope stand nicht auf.
    Law war ja da.
    Wahrscheinlich starrte er nur auf seinen Bildschirm, statt zu arbeiten.
    Seit er aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte er nicht viel zu Papier gebracht. Sie war hier, um ihn bei der Arbeit zu unterstützen, aber wenn er nicht schrieb … na ja, dann konnte er auch an die Tür gehen, oder?
    Schaudernd zog sie die Knie an die Brust und starrte auf die Bäume.
    Nein, sie konnte niemanden sehen.
    Kein maskiertes Gesicht.
    Aber da war irgendjemand.
    Irgendjemand, der sie beobachtete …
    Warum? Warum beobachtete jemand ausgerechnet sie ?
    Angst. Eine leise Stimme in ihr flüsterte: Er will deine Angst sehen. Und du tust ihm den Gefallen …
    Sie hasste das. Sie hasste, dass die Stimme richtiglag – sie konnte es nicht kontrollieren.
    Verdammt, das musste aufhören.
    Sofort .
    Und dennoch, obwohl sie überzeugt war, von jemandem beobachtet zu werden, gab es da diese Stimme in ihrem Hinterkopf. Vielleicht ist da gar keiner. Vielleicht hatte Joey recht, genauso wie alle anderen. Vielleicht bist du doch verrückt …
    »Bin ich nicht«, flüsterte sie kopfschüttelnd. »Ich bin nicht verrückt.«
    Remy betrachtete Laws geschwollenes Gesicht.
    »Hübsch, oder?« Law grinste und setzte sich auf einen abgewetzten Sessel.
    Auf dem Tisch neben ihm stand ein aufgeklappter Laptop, und Remy fragte sich kurz, ob Law wohl gearbeitet hatte. Allerdings war ein gebrochener Arm dabei ziemlich hinderlich. Jedenfalls konnte Law mit diesem Gips nicht tippen, es sei denn, er tat es nur mit einer Hand.
    »Wie geht es Ihnen?«
    »Als hätte mich jemand grün und blau geschlagen«, erwiderte Law unverblümt. »Und stellen Sie sich vor, es hat mich tatsächlich jemand grün und blau geschlagen. Aber ich weiß weder wer noch warum. Falls Sie also deswegen hier sind, kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen. Tja … Sie können wohl wieder gehen.«
    Verflucht. »Das ist eher die Aufgabe des Sheriffs, nicht meine. Ich frage ein bisschen rum, sehe, was ich tun kann, aber die eigentliche Ermittlung ist Sache der Polizei. Es gibt ein paar Dinge, die ich überprüfen muss, die Fragen, die ich klären will, drehen sich allerdings eher um … Hope.«
    Laws Miene wurde abweisend. »Ich dachte, das wäre bereits geklärt. Sie hat sich das nicht selbst angetan«, sagte er scharf, und verhaltener Zorn schwang in seiner Stimme mit. »Das haben wir doch deutlich gemacht. Was zum Teufel wollen Sie da noch klären?«
    »Oh, das habe ich schon begriffen. Und ja, es ist deutlich geworden.« Remy fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und sah sich um. Im Grunde war er froh darüber, dass sie nicht mit im Zimmer saß, doch es versetzte ihm auch einen kleinen Stich – er wollte sie sehen, wenigstens für einen kurzen Augenblick. Oh Mann, es hatte ihn echt erwischt. »Wo ist

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