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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Carson, ich konnte von Anfang an kaum glauben, dass Sie Law zusammengeschlagen haben sollen, aber irgendwer hat sich ziemlich viel Mühe gegeben, um es so aussehen zu lassen. Was Sie mir jetzt erzählen … Na ja, es überrascht mich keineswegs, dass da jemand das Ganze noch auf die Spitze treiben wollte. Der Gedanke macht einen krank, aber überrascht bin ich nicht.«
    Sie kennen mich nicht …
    Warum gingen ihm diese Worte noch Stunden später durch den Kopf?
    Stirnrunzelnd versuchte Remy, sich auf seinen Bildschirm zu konzentrieren, aber es fiel ihm ganz schön schwer. Er musste sich auf eine Verhandlung morgen früh vorbereiten, und das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war, sich durch Hope Carson ablenken zu lassen – schließlich hatte er gar nichts mehr mit ihr zu schaffen.
    Sie kennen mich nicht.
    Nein, er kannte sie nicht, und am besten beließe er es auch dabei.
    Remy rieb sich die Stirn, wandte sich erneut dem Computer zu und zwang sich zum Lesen.
    In den darauffolgenden Stunden arbeitete er einigermaßen konzentriert – er erledigte eine Reihe von Anrufen, hielt Rücksprache mit einem Richter und versprach seiner Mutter am Telefon, er werde am Sonntag zum Mittagessen vorbeikommen.
    Sie machte sich Vorwürfe wegen Brody – schon seit einer Weile wusste sie, dass der Junge Schwierigkeiten hatte, aber ihr war es genauso wenig wie Remy gelungen, Hank die Augen zu öffnen.
    Vielleicht konnten sie sich am Sonntag gemeinsam in Schuldgefühlen ergehen.
    Darüber hinaus gelang es Remy, jemanden derartig einzuschüchtern, dass er endlich die Information bekam, die er schon so lange brauchte.
    Endlich war er in Fahrt gekommen.
    Und dann klopfte jemand an seine Tür.
    »Herein!«, rief er, ohne von seinem Papierkram aufzublicken.
    Nielson betrat das Büro.
    »Wenn das irgendwas mit Ihren Schwulitäten zu tun hat, muss es warten. Ich habe gerade anderes zu tun«, sagte Remy.
    »Ich wollte nur schnell was vorbeibringen. Legen Sie es mit auf den Stapel.« Nielson warf ihm einen Bericht auf den Schreibtisch und schlenderte wieder hinaus.
    Remy nahm sich vor, die Mappe zu ignorieren.
    Er schaute wieder auf die Dokumente vor sich.
    Doch dann schweiften seine Gedanken zurück zu Hopes Auftritt in Nielsons Büro am Vormittag.
    Wie entschlossen sie geklungen hatte, als sie sagte: »Bringen wir’s hinter uns.«
    Ihre Worte waren von Entsetzen begleitet gewesen.
    »Verflucht.«
    Er griff nach dem Bericht.
    Eine knappe Minute später sah er rot und konnte nicht mehr klar denken.
    Der beherrschte, rationale Teil von ihm – der Anwalt in ihm – ließ sich nicht beirren.
    Die Frau steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten, schon vergessen?
    Sie hat eine Borderline-Störung und steht gerade nicht mehr im Mittelpunkt. Das wäre genau die richtige Masche, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken und Mitgefühl zu erheischen.
    Sie macht die ganze Sache noch verworrener, dabei gibt es wahrscheinlich gar keinen triftigen Grund dafür.
    Sein Bauchgefühl sagte ihm allerdings etwas anderes.
    Remy hatte sich immer auf seinen Instinkt verlassen und davon schon oft profitiert, denn meistens führte ihn das in die richtige Richtung.
    Carrington County, Kentucky, war ein ziemlich kleiner Bezirk, und ihnen standen nicht besonders viele Mittel zur Verfügung. Nicht selten beteiligte sich Remy aktiv daran, in den Fällen, die er betreute, die Fakten zu überprüfen – in Lexington oder Louisville hätte das bei seiner Arbeit eine weitaus geringere Rolle gespielt.
    Er hatte instinktiv geahnt, dass irgendetwas an dieser Sache stank, und richtig damit gelegen. Von Anfang an war ihm irgendetwas daran faul vorgekommen.
    Er hatte versucht, es zu ignorieren, sich einzureden, er wäre einfach von Hope getäuscht worden – manipulativen Menschen gelang so etwas schließlich leicht.
    Er hatte sein schlechtes Gefühl bei der Sache darauf schieben wollen, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte und deswegen nicht klar denken konnte.
    Aber dennoch hatte sich das Ganze schlichtweg falsch angefühlt.
    Er hätte auf seinen Bauch hören sollen – dieses eine Mal hatte er es nicht getan, und das war gründlich in die Hose gegangen.
    Das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er ballte unwillkürlich die Fäuste und musste bewusst die Finger lösen, bevor er noch den Bericht zerknüllte, den er in den Händen hielt. Langsam und vorsichtig legte Remy ihn auf den Tisch.
    Ebenso langsam und vorsichtig stand er dann auf und begann, im Büro hin und her zu

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