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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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gebrauchen, und je länger er sie anstarrte, desto deutlicher wurde ihm bewusst, dass er schon viel zu tief drinsteckte. Obwohl er genau das hatte verhindern wollen.
    Doch es war nicht zu vermeiden gewesen.
    Nicht seit er sie zum ersten Mal gesehen und in diese meergrünen Augen geschaut hatte.
    Er war bereits verloren – an sie. Dagegen konnte er überhaupt nichts machen. Und das wollte er auch gar nicht. Es spielte gar keine Rolle, dass es das reinste Chaos war.
    Er wollte gar nicht erst über das Ausmaß des Ganzen nachdenken, und zwar nicht nur deshalb, weil er sich nicht auf jemanden einlassen sollte, der so ein Päckchen mit sich herumtrug wie sie.
    Er war Anwalt, verflucht, und sie das Opfer eines Verbrechens – ein Opfer, eine mögliche Zeugin, und er konnte sie nicht anschauen, ohne sie berühren zu wollen, nicht an sie denken, ohne sie zu begehren.
    Er war am Arsch.
    Und zwar so richtig.
    Sie schaute ihn noch einen Moment lang aus ihren blassgrünen Augen an, ehe sie zu Law sah und eine Braue nach oben zog.
    Sie verständigten sich ohne Worte. Remy packte die Eifersucht. Er wollte sich dazwischendrängeln, damit sie ihn wieder ansah, selbst mit diesem misstrauischen Ausdruck. Und das war nun wirklich bescheuert. Er wusste doch, dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit hatten.
    Gemeinsame Vergangenheit, verflucht.
    Das klang so harmlos.
    Er schaute weg und rieb sich den Nacken. Er musste hier raus, Abstand von ihr gewinnen.
    Und genau das würde er jetzt auch tun …
    Sie bewegte sich sehr leise, fast geräuschlos, doch dass sie einen Schritt in seine Richtung machte, spürte er mit jeder Faser seines Körpers. Als er aufsah, begegnete er ihrem Blick.
    Sie erstarrte. Um seinen Zorn zu unterdrücken, ballte er so fest die Fäuste, dass sich seine Muskeln verkrampften.
    Scheiße, diese Angst in ihren Augen zu sehen, machte ihm echt zu schaffen.
    Er verachtete Menschen, die Schwächeren Leid zufügten, aber bei dieser Frau traf es ihn noch viel mehr.
    Wenn es um diese Frau ging, verstand er die Bedeutung des Ausdrucks Wut im Bauch . Jetzt begriff er, warum manche Menschen Rache nehmen wollten, wenn jemand ihren Angehörigen wehtat, denn er konnte sich ohne Weiteres vorstellen, den Mistkerl zur Strecke zu bringen, der diesen verletzten Ausdruck in ihren Augen verursacht hatte.
    Hör auf damit – hör einfach auf , sagte Remy sich.
    »Wollten Sie noch etwas von mir wissen?«, fragte Hope leise.
    Trotzdem konnte er die Angst in ihrer Stimme hören, und unter der zarten Haut an ihrem Hals schlug ihr Puls sichtbar.
    »Nein«, presste er hervor. Himmel, sie hatte solche Angst vor ihm, und es war ihr nicht einmal zu verdenken. Wie zum Teufel konnte er das wieder hinkriegen? »Nein, ich will nichts, Hope.«
    Oh doch, er wollte etwas, nämlich, dass diese Angst aus ihren Augen verschwand. Aber wie sollte er das anstellen?
    »Ich musste bloß noch mal mit Law reden«, setzte er hinterher.
    Sie schluckte, sah zu Law, dann wieder zu Remy. »Hat sich … hat sich irgendwas Neues ergeben?«
    »Nein.«
    Sie nickte.
    Himmel, es machte ihn echt fertig, wie sie so still und ernst dastand und fest entschlossen war, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie riesige Angst hatte. Als sie sich wegdrehen wollte, fasste er sie am Arm. Sie erstarrte, und er hätte sich ohrfeigen mögen.
    Doch er ließ sie nicht los.
    Gott, ihre Haut war so weich. Wie Seide. Er hatte schon andere Frauen mit so weicher Haut berührt – es war doch bloß Haut, oder nicht? Zarte, blasse Haut … über schmalen, zierlichen Gliedern …
    Doch aus irgendeinem Grund machte ihn ihre Haut benommen. Ihr Duft, ihr Anblick. Er war so was von verloren.
    »Sie brauchen keine Sorge mehr zu haben, dass irgendwer auftaucht und Sie verhaftet oder … sonst irgendwas«, fügte er unbeholfen hinzu. »Da … ähm, da gibt’s keinen Grund zur Sorge. Sie können ganz beruhigt sein.«
    »Kann ich das?«, fragte sie zurück.
    »Ja.« Er musste sich zwingen, ihren Arm loszulassen, und jeden Finger einzeln lösen. Dann vergrub er die Hand schleunigst in der Hosentasche, bevor er noch der Versuchung erlag, sie erneut zu berühren.
    »Und warum das auf einmal?« Mit einem ernsten, traurigen Lächeln auf den Lippen schüttelte sie den Kopf. »Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie mir plötzlich glauben.«
    »Hope …« Law legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Schon gut.« Sie tätschelte ihm die Hand, löste sich dann von ihm, stellte sich ans Fenster und warf

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