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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Verletzt worden. Verdammt. Das machte ihm zu schaffen. Was zum Teufel meinte Law damit genau?
    »Das ist ihre Sache«, sagte Law leise, »ihre Angelegenheit, und es ist nicht an mir, davon zu erzählen.«
    Dann schaute er Remy unnachgiebig an. »Ich weiß, was Sie glauben, Sie halten sie für verrückt. Sie konnten ein paar Informationen zusammentragen – zum Beispiel, dass sie in einer Anstalt gewesen ist. Und wahrscheinlich haben Sie auch mit ihrem Arschloch von Ehemann geredet. Aber trotzdem wissen Sie rein gar nichts.«
    »So langsam komme ich dahinter – und bevor Sie noch etwas sagen: Ich glaube nicht , dass sie verrückt ist«, erwiderte Remy. Alles wäre so viel einfacher, wenn er sie einfach für durchgedreht halten könnte. Was auch immer sie für Probleme hatte, was auch immer in ihr vorging, es war nicht so, wie ihr Exmann es dargestellt hatte. »Wäre ich wohl hier, wenn ich wirklich glauben würde, sie sei verrückt?«
    Law setzte ein Lächeln auf, doch es wich schnell einer düsteren, nachdenklichen Miene. »Bei allem, was er ihr angetan hat, gleicht es einem Wunder, dass sie nicht verrückt geworden ist.«
    Wut konnte ein Eigenleben entwickeln und in diesem Moment entwickelte sich Remys Wut zu einem wilden Drachen, der ihm ein Loch in den Magen riss. Weil er nicht stillhalten konnte, begann er, auf und ab zu laufen, doch das reichte nicht. Er wollte auf irgendetwas einschlagen – etwas zerstören. Nein. Nicht irgendetwas. Ihn . Den Mann, der für diesen Ausdruck von Traurigkeit in ihren Augen verantwortlich war.
    »Er hat sie geschlagen, nicht wahr?«
    »Das ist leider nur die halbe Wahrheit.« Law schüttelte den Kopf.
    Remy wandte den Blick ab. »Und er ist ein Cop.«
    »Ja. Genau wie sein Vater. Wir sind zusammen aufgewachsen – er war immer schon der Liebling der ganzen Stadt.« Law grinste. »Ein bisschen so wie Sie … aber er konnte noch nie gut damit umgehen, wenn es nicht nach seinem Willen lief. Und er bekam eigentlich immer, was er wollte, denn alle liebten und bewunderten ihn. Einschließlich Hope, jedenfalls am Anfang.
    Sie sind zusammengekommen, als wir noch zur Highschool gingen. Hope und ich waren damals schon Freunde. Na ja, früher waren wir alle drei befreundet.« Law zog die Stirn kraus, Zorn verdüsterte seine Miene.
    »Nach der Schule bin ich dann weggegangen und quasi von der Bildfläche verschwunden. Zu Hope hab ich den Kontakt gehalten – oder es zumindest probiert. Ich dachte, sie wäre einfach nur … Verdammt. Wir hatten beide viel zu tun und haben uns aus den Augen verloren. Das Leben drängelt sich irgendwann dazwischen, verstehen Sie? Eine Zeit lang dachte ich, es läge nur daran. Aber sie hat mich immer zurückgerufen und auf meine E-Mails geantwortet. Dann hörte das irgendwann auf.« Seufzend schüttelte er den Kopf. »Haben Sie sich jemals gefragt, wie es sein muss, ein Gefangener im eigenen Haus zu sein? Nie hinausgehen zu können? Haben Sie sich mal gefragt, wie es sich anfühlt, wenn man um Hilfe bittet und niemand hört einem zu?«
    Dieser Drache in Remys Magen wurde immer größer, immer wütender. Er ballte die Faust, und Schmerz durchzuckte seine Handknöchel. Als er hinsah, entdeckte er einen hellroten Riss – die Wunde war gerade wieder aufgeplatzt.
    Vielleicht war Brody nicht der Einzige in der Familie Jennings, der Probleme mit der Selbstbeherrschung hatte.
    »Hat sie deswegen versucht sich umzubringen? Um dem zu entfliehen?«
    Law antwortete ihm nicht, und kurz darauf wusste Remy auch, warum. Das leise Klacken von Schritten ließ sein Herz schneller schlagen, und dann erschien Hope im Türrahmen.
    Sie trug Jeans, die ihr um die schmale Hüfte schlackerten, und ein T-Shirt, in dem ihr schlanker Körper schier versank. Die Haare hatte sie zusammengebunden und sah aus, als wäre sie um die fünfzehn … Wenn da nicht ihre Augen gewesen wären, diese traurigen, weisen Augen. Es lag ein Wissen darin, das kein Kind haben sollte.
    Verdammt, niemand sollte mit so einem Wissen zu leben haben.
    Dieser gequälte Blick, ihre Seele hatte Verletzungen davongetragen und Narben. Es traf ihn wie ein Schlag, dass auch er ihr wehgetan hatte und beinahe noch mehr Narben zugefügt hätte. Er erinnerte sich an den Ausdruck in ihren Augen, als die Krankenschwester sie festhalten und ihr unnötige Medikamente einflößen wollte.
    Wieder einmal machte sich Wut in ihm breit.
    Wut, Selbstverachtung, Schmerz.
    Großer Gott, er konnte diesen ganzen Schlamassel wirklich nicht

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