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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Gründe kenne, kann ich mir für den Fall, dass du Nein sagen solltest, die besten Gegenargumente überlegen.«
    »Das klingt aber sehr nach einem Anwalt.«
    »Ist mein Beruf Teil des Problems?«
    Sie schwieg für einen Moment, warf ihm einen kurzen Blick zu und zeichnete weiter Muster auf den Tisch. »Nein, nicht wirklich.«
    »Mal im Ernst – willst du mir erzählen, du hättest keinerlei Probleme damit? Nach allem, was vor ein paar Wochen gelaufen ist? Ich soll glauben, dass du keine Vorbehalte mir gegenüber hast?«
    Ein trauriges Lächeln trat auf ihre Lippen, und sie zuckte mit den Schultern. »Ich kann nicht behaupten, dass es mir nicht komisch vorkäme, aber ich habe schon Schlimmeres erlebt. Wenn es so furchtbar wäre, säße ich nicht hier.«
    Er wartete kurz, doch sie fügte nichts mehr hinzu. »Also, dich zum Reden zu bringen ist fast wie Zähneziehen.«
    »Würdest du mir einen Zahn ziehen wollen, hätten wir ein viel größeres Problem. Ich hasse Zahnärzte.« Für einen kurzen Augenblick umspielte die Andeutung eines Lächelns ihren Mund. Sie lehnte sich zurück und schob die Hände zwischen ihre Oberschenkel.
    »Dann haben wir was gemeinsam – meine Mutter musste mich immer bestechen, um mich zum Zahnarzt zu schleifen.«
    »Meine auch.« Sie lächelte wieder.
    »Also gut, wenn mein Beruf nicht zu den hundert Gründen gehört …«
    Hope schnaubte. »Du bist ganz schön hartnäckig.« Seufzend hob sie die Hand, hielt inne und ließ sie wieder sinken.
    Bestimmt hatte sie sich in die Haare greifen wollen. Es war eine Geste der Unsicherheit – sie besaß die Angewohnheit, mit ihrem Haar zu spielen, wenn sie nervös war, und hatte sich noch nicht daran gewöhnt, dass sie es jetzt kurz trug. »Hartnäckigkeit gehört nun mal zu meinem Job.«
    »Du bist eben ein Mann.«
    Remy hob eine Augenbraue. »Ja, schon seit meiner Geburt. Meinst du damit, dass du mehr Lust auf ein Date mit mir hättest, wenn ich eine Frau wäre?«
    Sie errötete.
    Und das war total süß anzusehen. Am Ausschnitt ihres Shirts fing es an, und Remy fragte sich unwillkürlich, wie tief sich die Röte wohl zog. Doch er schob den Gedanken schnell beiseite und musterte ihr Gesicht, nur ihr Gesicht, sah zu, wie ihre Wangen sich rosa färbten und in ihren grünen Augen eine Mischung aus Belustigung und Verlegenheit aufblitzte.
    »Nein, das meinte ich nicht. Ich … bin bloß, äh …« Sie schaute weg und kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Ich hatte seit der Highschool kein Date mehr, Remy, und selbst damals gab es nur einen einzigen Jungen. Ich habe den einzigen Mann geheiratet, mit dem ich je aus war, und das hat kein gutes Ende genommen.«
    »Dein Exmann war ein Schwein«, sagte er mit gesenkter, harter Stimme.
    Sie schaute ihn an. »Ja, das war er«, bestätigte sie leise.
    Dann stützte sie die Ellbogen auf. »Warum hast du Law über mich ausgefragt? Über meinen Ex?«
    Verdammt.
    Er war nicht darauf vorbereitet, damit konfrontiert zu werden, nicht von ihr. Angesichts ihres scheuen, ängstlichen Auftretens hatte er nicht mit einer so einfachen, direkten Frage gerechnet.
    In dem Augenblick brachte Natalie ihnen das Essen und verschaffte ihm so ein bisschen Zeit, um sich die richtige Antwort zu überlegen. Doch als sie kurz darauf wieder unter sich waren, feilte er in Gedanken immer noch daran.
    Ihre Teller standen unangetastet zwischen ihnen. Remy musterte Hope. »Sollte ich mich dafür entschuldigen?«
    »Kommt darauf an, ob du es aufrichtig so meinst oder nicht«, antwortete sie schulterzuckend. »Und ich möchte trotzdem eine Antwort.«
    »Ich entschuldige mich aufrichtig dafür, dich wütend gemacht zu haben«, sagte er ruhig. Dann beugte er sich vor und umfasste eines ihrer schmalen Handgelenke. Sanft zog er ihre Linke zu sich und betrachtete den dünnen, blassen Streifen Haut an ihrem Ringfinger. »Ist noch nicht allzu lange her, dass du den Ring abgenommen hast, stimmt’s?«
    »Nein. Ein halbes Jahr.«
    »Wenn er so ein Arschloch war, warum hast du es dann nicht schon früher getan?«
    »Gerade weil er so ein Arschloch war. Es … ich weiß nicht, es hat eben lange gedauert, bis ich ihn abnehmen konnte .« Sie sah auf ihren Teller. »Und wenn ich noch länger über ihn rede, dann werde ich keinen Bissen runterbekommen. Ich muss aber etwas essen.«
    Sie zog ihre Hand zurück. Widerwillig ließ er sie los und griff nach seinem Sandwich. »Also bist du im Grunde genommen einfach noch nicht bereit für Verabredungen, und es liegt

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