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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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ausdruckslosem Blick an. »Hat sie nun meine Cousine gemeint oder nicht?«
    »Ja, das hat sie. Allerdings weiß sie nicht, wovon sie redet«, gab Nielson zurück.
    Er hoffte, Nia möge ihm glauben.
    Doch er ahnte bereits, dass seine Hoffnung enttäuscht werden würde.
    Die Frau hatte zu viel verloren. Und er ihr nichts zu bieten.
    Manchmal, wenn es rein gar nichts mehr gab, klammerte er sich selbst an Spekulationen und wilde Thesen.
    Nia verzog den Mund. »Meines Erachtens schien sie aber ziemlich überzeugt zu sein.«
    »Tja, ich hatte sie schon oft in meinem Büro stehen, und die Verdächtigungen reichten von ihrer Nichte, die angeblich ihren Hund entführt haben soll, bis hin zu den Nachbarskindern, die ihre Katze vergiften wollten. Und ungefähr jeden zweiten Monat meldet sie, ein Serienmörderauto gesichtet zu haben.«
    Nia zog die Augenbrauen zusammen. »Einen Serienmörder in einem Auto?«
    »Nein«, berichtigte Nielson sie, »ein Serienmörderauto. So nennt sie das. Deb zufolge ist jeder weiße Lieferwagen ein Serienmörderauto. Einmal hat sie den Transporter unserer Telefongesellschaft gemeldet.«
    »Und weil sie ständig irgendwelche Anzeigen erstattet, ignorieren Sie ihre Hinweise.«
    »Nein.« Nielson schüttelte den Kopf. »Ich ignoriere keine Anzeigen. Aber ihre Mutmaßungen haben weder Hand noch Fuß. Die Angelegenheit, über die sie sich gerade eben beschwert hat, wurde ausführlich untersucht. Der Mann, den sie beschuldigt, besitzt ein hieb- und stichfestes Alibi. Glauben Sie mir, Miss Hollister, wenn Sie wirklich wollen, dass ich die Person finde, die Ihnen Ihre Cousine genommen hat, dann lassen Sie mich nicht meine Zeit mit Deb Sparks verschwenden. Da ist nichts dran.«
    »Sie räumen also ein, gegen beide ermittelt zu haben … und zwar gründlich.«
    »Ja.« Nielson hielt ihrem Blick stand.
    Sie schaute als Erste weg, doch er wusste, dass dies nicht heißen musste, dass sie auch einsichtig war.
    Dann seufzte sie, rieb sich den Nacken und stellte sich ans Fenster.
    Nielson fragte sich, was es bloß mit diesem Fenster auf sich hatte, immerhin schien es die Besucher des Polizeibüros magisch anzuziehen. So gut wie jeder Gast stand früher oder später an genau derselben Stelle und starrte hinaus.
    »Haben Sie irgendetwas?«, fragte Nia nun. »Wissen Sie was Neues?«
    »Nein, leider nicht«, antwortete er leise. »Wir gehen immer noch allen Hinweisen nach.«
    Er wünschte, er hätte ihr etwas anderes sagen können.
    So hart sein Job sonst auch sein mochte, so war es nun noch schwieriger, in diese ungewöhnlich hellgoldenen Augen zu schauen und immer wieder mit Nein antworten zu müssen.
    »Allen Hinweisen«, murmelte sie vor sich hin und ihre Stimme klang leise und traurig.
    Dann drehte sie sich auf einmal um und blickte ihn mit funkelnden Augen an. »Das können Sie sich sonst wohin stecken, Sheriff«, fauchte sie. »Ich will nicht schon wieder diesen Standardsatz hören. Das hab ich nun oft genug geschluckt. Ich möchte wissen, was Sie unternehmen werden.«
    »Miss Hollister, Sie sind eine kluge Frau, und Sie haben sich mit Sicherheit ein wenig schlaugemacht … Dann wissen Sie auch, dass ich Ihnen keine Einzelheiten zu diesem Fall mitteilen darf.«
    Sie lächelte höhnisch. »Welcher Fall? Sie haben rein gar nichts in der Hand. Verdammte Scheiße«, brummte sie und stieß sich von der Wand ab. »So langsam glaube ich, dass Sie nicht einmal dazu in der Lage wären, Ihren eigenen Schwanz zu finden, wenn Ihnen niemand eine Taschenlampe und eine Landkarte in die Hand drückt.«
    Er zuckte zusammen, als sie den Raum verließ und die Tür hinter sich zuknallte.
    Dann würde sie eben einfach selbst dort vorbeifahren.
    Mehr nicht.
    Na gut, sie hatte tatsächlich ein bisschen herumtelefoniert, um herauszufinden, wo genau dieser Law Reilly wohnte, da weder seine Telefonnummer noch seine Adresse irgendwo verzeichnet waren und sie ganz sicher nicht in der Stadt nach ihm fragen würde.
    Sie steigerte sich jedoch nicht übertrieben in die Sache hinein. Außerdem – was hieß schon übertrieben? Immerhin ging es um ihre tote Cousine.
    Und solange sie niemanden umbrachte, hielt sich wohl alles noch im Rahmen.
    Sie erreichte die lange Auffahrt zum Haus und vergewisserte sich, dass sie den richtigen Weg genommen hatte.
    Von der Straße aus konnte man das Gebäude gar nicht richtig erkennen, erst nach einigen Kurven wurde es sichtbar.
    Dann kam man zu einer Lichtung, und erblickte … Mann, was für ein Haus!
    Sie

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