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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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blickte ihn starr an und verzog keine Miene, ließ keine Gemütsregung erkennen.
    Ihre sehr zart wirkende Haut sah wie Melange aus – wie cremiger, köstlicher Milchkaffee.
    Die Lederjacke, die sie trug, war eigentlich viel zu warm für dieses Wetter, stand ihr aber nichtsdestotrotz hervorragend. Genau wie das schlichte schwarze T-Shirt und die abgewetzte, ausgeblichene Jeans.
    Wahrscheinlich würde sie auch in schwarzer Seide gut aussehen – in schwarzer Seide mit Perlen und rotem Lippenstift auf ihren vollen Lippen. Eigentlich bräuchte sie auch gar nichts tragen. Heftiges Begehren stieg in ihm auf und er hatte das Gefühl, ihm würde der Boden unter den Füßen weggerissen.
    Sie zog eine ihrer schwarzen Augenbrauen nach oben.
    Und öffnete ihren sinnlichen Mund. »Sind Sie Reilly? Law Reilly?«
    Oh verdammt. Sie wollte tatsächlich zu ihm.
    Vielleicht meinte das Schicksal es heute gut mit ihm.
    Er trat zur Seite und deutete ins Innere des Hauses. »Der bin ich. Was kann ich für Sie tun, Miss …?«
    »Nia. Nennen Sie mich einfach Nia.« Sie senkte den Blick. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie die Hüften wiegend hineingeschlendert kam. Er folgte ihr mit dem Blick und bewunderte ihre Rückansicht, während er die Tür schloss.
    »Sie haben ein prachtvolles Haus.«
    Sie haben einen prachtvollen Hintern , dachte er. Doch den entsprechenden Kommentar verkniff er sich lieber. Nia. Der Name gefiel ihm.
    Sie warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu.
    In ihren Augen lag ein eigenartiger Ausdruck, eine seltsame Mischung aus Genugtuung und Verachtung. Mit einem selbstgefälligen Grinsen drehte sie sich mitten im Flur zu ihm um und musterte ihn.
    »Du bist also Law Reilly.«
    Unterbewusst war er alarmiert, schrillten bei ihm alle Alarmglocken.
    Und er hätte wirklich, wirklich auf dieses Bauchgefühl hören sollen.
    Doch er war immer noch zu sehr damit beschäftigt, sie anzusehen … dass er seine missliche Lage erst bemerkte, als sie mit einer Pistole auf seinen Kopf zielte.
    Ihr breites Grinsen, das sie dabei aufgesetzt hatte, wirkte auf ihn schließlich wie ein äußerst effektiver Weckruf.
    Ach, du Scheiße!
    Beinahe wäre ihm die Kinnlade heruntergeklappt, aber er konnte sich gerade eben noch so beherrschen, nicht wie der letzte Idiot mit offenem Mund die Waffe in ihrer Hand anzugaffen. Stattdessen ging er vor seinem geistigen Auge seine Handlungsmöglichkeiten und eventuelle Fluchtwege durch.
    Hope hatte sich in die Küche zurückgezogen, und als Einzelgängerin, die sie war, würde sie erst wieder herauskommen, wenn sie das Gefühl hätte, dass etwas nicht stimmte.
    Gut.
    Ein Opfer weniger.
    Die Frau vor ihm hielt die Pistole fest umklammert, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Doch etwas an der Art, wie sie sie hielt, verriet ihm, dass sie es nicht gewohnt war, eine Waffe in der Hand zu halten. Erst recht keine geladene. Und er hätte sowohl seinen kaputten rechten als auch seinen gesunden linken Arm darauf verwettet, dass diese Pistole sehr wohl geladen war – die Amazone wollte Blut sehen, ganz sicher.
    Aber man merkte, ihr selbst war nicht ganz wohl bei der Sache – wenigstens das würde ihm zugutekommen.
    Schließlich musste er nun jeden Vorteil, der sich ihm bot, nutzen, insbesondere da sein rechter Arm so gut wie nutzlos war und seine beste Freundin sich nur wenige Meter entfernt aufhielt.
    Ja, man konnte Hope als Einzelgängerin beschreiben, aber sollte sie dennoch zufällig aus der Küche kommen, würde sie dieser Frau ein weiteres Ziel liefern.
    »Ja, ich bin Reilly«, antwortete er leise und gefasst, obwohl er am liebsten geschrien hätte. »Was kann ich für Sie tun?«
    Sie verzog ihren sinnlichen, hübschen Mund zu einem höhnischen Grinsen.
    »Was du für mich tun kannst? Wie wär’s damit: Gib mir meine Cousine zurück. Die Frau, die du umgebracht hast – ich will sie zurück !«
    Die Frau, die du umgebracht hast …
    Er starrte in ihre hellen, schmerzerfüllten goldenen Augen und spürte einen Stich im Herzen.
    Unerklärlicherweise verspürte er auf einmal tiefen Kummer. Schon seit Wochen sah er sich mit diesen Vorwürfen konfrontiert. Ja, einige Leute glaubten wirklich, er hätte etwas mit der Vergewaltigung und dem Mord an einer Frau zu tun. Es waren nicht besonders viele, aber jeder Einzelne von ihnen, der es tatsächlich für möglich hielt, er wäre zu so einer Tat imstande, war eine Person zu viel.
    Er hatte gedacht, er würde sich schon daran gewöhnen

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