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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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gab es zwar nur ungern zu, aber ihr Herz machte einen kleinen Sprung. Dann folgte ein tiefer Seufzer. Für einen kurzen Augenblick keimte Neid in ihr auf, wurde jedoch gleich darauf wieder von ihrer Wut verdrängt.
    Seit Jahren riss sie sich den Hintern auf und konnte sich dennoch nur mit Ach und Krach eine Wohnung auf halber Strecke von Chesapeake nach Williamsburg leisten, mehr war nicht drin. Jedenfalls kein Haus, das ihr auch gefallen hätte. Und irgend so ein Kerl, der womöglich sogar etwas mit Joelys Tod zu tun hatte, besaß so eine Villa? Was für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!
    Die Frau aus der Stadt hatte behauptet, dass dieser Mistkerl irgendwie in die Sache mit Joely verstrickt war … vielleicht sogar etwas mit ihrem Tod zu tun hatte.
    Ihr drehte sich der Magen um, und wenn sie etwas anderes als Tee zum Frühstück gehabt hätte, wäre es sicher nicht dringeblieben.
    Oh verdammt!
    Was, wenn dieser Mann ihre Cousine wirklich umgebracht hatte? Was, wenn es tödliche Dummheit von ihr war, zu ihm nach Hause zu fahren …
    Hör auf damit, Nia!
    Sie konnte sich durchaus verteidigen. Schließlich geriet sie immer mal wieder in brenzlige Situationen.
    Und sie war nicht unvorbereitet an diesen Ort gekommen.
    Sie hielt vor dem Haus, stieg von ihrer Maschine und nahm sich einen Augenblick lang Zeit, dieses Ungetüm aus Backsteinen und glänzendem Glas zu betrachten.
    Verdammt!
    Wenn Joelys Mörder hier wohnte, wurde der Liste von Fragen an Gott in ihrem Kopf noch eine hinzugefügt.
    Geisteskranke Mörder sollten nicht in solchen Villen wohnen dürfen.
    Sie gehörten in düstere, stinkende Drecklöcher.
    Basta.

13
    Law hörte das Motorengeräusch.
    In der Ferne.
    Doch er versuchte es auszublenden.
    Er war gerade voll in Fahrt – es schien nur so aus ihm herauszufließen. Er brachte richtig brauchbaren Stoff zu Papier, was ihm seit … seit Wochen nicht mehr hatte gelingen wollen. Wahrscheinlich war es sogar noch länger her. Hope hielt sich indes irgendwo im Haus auf und tat eben, was immer sie tat, um ihm das Leben zu erleichtern.
    Lena war es nicht, die ihn besuchen kam, sie rief stets vorher an. Ezra konnte es auch nicht sein, weil er bei Lena wohnte und diese ihn nötigen würde, erst Bescheid zu sagen.
    Im Grunde war also mit niemand Wichtigem zu rechnen.
    Und mehr musste er nicht wissen, um die Welt um sich herum zu vergessen, während sich die Geschichte in seinem Kopf immer weiter entwickelte.
    Zudem war es nicht ganz einfach, die Erzählung sauber zu diktieren, anstatt sie aufzuschreiben.
    Sein blödes Spracherkennungsprogramm würde ihm noch einmal den letzten Nerv rauben, doch er musste sich wohl oder übel daran gewöhnen.
    Trotzdem lief es an diesem Tag ausnahmsweise einmal besser als gewöhnlich, und er wollte seine Arbeit nicht einfach so unterbrechen. Jedenfalls nicht, bis das tiefe, heisere Dröhnen des Motors näher kam … und noch näher.
    Ein Schauer lief ihm über den Rücken, doch er versuchte es zu ignorieren.
    Als er aber im Begriff war, den nächsten Absatz zu diktieren – er hatte gerade alles im Kopf –, blieben ihm die Worte förmlich im Hals stecken. Geistesabwesend starrte Law aus dem Fenster.
    Noch konnte er nicht sehen.
    Rein gar nichts.
    Und dennoch … er musste einfach hinausschauen. Plötzlich wurde der Motor ausgeschaltet.
    Kurz darauf klopfte es an der Haustür.
    Mit finsterer Miene speicherte er seine Arbeit und stellte umständlich seinen Laptop zur Seite, wobei er wütend auf den Gips schaute, der seinen rechten Unterarm vom Ellbogen an ruhigstellte. Dann sprang er vom Stuhl auf und lief Richtung Haustür. Er hatte sie schon fast erreicht, als Hope im Flur erschien.
    »Ich gehe schon«, sagte er, als sie eine Augenbraue hob.
    »Um solche Dinge soll ich mich doch kümmern«, rief sie ihm in Erinnerung.
    Doch er reagierte nicht darauf.
    Dieses Mal musste er an die Tür gehen. Das wusste er einfach.
    Mit einer seltsamen Mischung aus Angst und Vorfreude drückte er die Klinke herunter.
    Vor der Tür stand eine Amazone. Zumindest war dies sein allererster Gedanke.
    Dann stellte er fest, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, warum sie auf sein Land gekommen war, aber wer immer sie zu ihm geschickt haben mochte, dem war er nun zu großem Dank verpflichtet.
    Ihre Augen … du liebe Güte. Ihre Augen …
    Niemals zuvor hatte er einen so hellen Goldton gesehen, reiner als die Farbe von Whisky, aber ebenso wirkungsmächtig, stark, geheimnisvoll und wunderschön.
    Sie

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