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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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hast.
    Außerdem hatte sie immer noch die Pistole in der kleinen, bleichen Hand, die eigentlich viel zu zart wirkte, um das Gewicht der mit Sicherheit nicht registrierten und damit illegalen Browning zu halten.
    Nia streckte die Hand aus. »Kann ich meine Waffe wiederhaben?«
    »Sind Sie verrückt ?«
    Hopes grüne Augen waren weit aufgerissen, und ihr klappte der Unterkiefer herunter. Unsicher warf sie einen kurzen Blick zu Reilly – als wollte sie sagen: »Tu du doch was.«
    Nia reckte das Kinn. »Hör zu, es tut mir leid. Ich wurde falsch informiert, und meine Reaktion war … na ja, unangemessen. Ich bitte um Entschuldigung. Aber könnte ich jetzt bitte meine verdammte Pistole wiederbekommen, damit ich gehen kann?«
    Ihr Tonfall wurde schärfer, und sie funkelte die kleine Frau wütend an, darauf gefasst, sie gnadenlos einzuschüchtern, wenn es sein musste. Hope Carson sah aus, als hätte sie ein Rückgrat aus Wackelpudding. Und auch wenn Nia eigentlich nichts von solchen Einschüchterungsstrategien hielt, würde sie in diesem Augenblick nicht lange zögern, um zu kriegen, was sie wollte. Frauen wie Hope Carson knickten ein, wenn man nur genug Druck ausübte. Da wäre Nia jede Wette eingegangen.
    Und hätte diese mit fliegenden Fahnen verloren, denn Hope hielt ihrem Blick stand.
    »Äh, nein, Sie können Ihre verdammte Pistole nicht wiederbekommen«, erwiderte Hope mit zusammengekniffenen Augen. »Sie haben unangemessen reagiert? Ist das nicht ein bisschen untertrieben? Als würde man den Hurricane Katrina als Gewitterchen bezeichnen, finden Sie nicht auch?«
    »Jetzt pass mal auf«, blaffte Nia und ging einen Schritt auf Hope zu. »Meine Cousine , meine einzige Verwandte, ist tot, und mir wurde erzählt, ihr beide hättet etwas damit zu tun. Wie wäre da wohl deine Reaktion ausgefallen, wenn du an meiner Stelle gewesen wärst?«
    Hope hob abermals den Lauf der Pistole.
    Doch Nia grinste nur höhnisch. »Du traust dich eh nicht abzudrücken, Prinzessin.«
    »Wollen wir wetten?«, fauchte Hope zurück.
    »Das reicht.« Law ging dazwischen und drückte mit der Hand den Lauf nach unten, entwand die Waffe Hopes festem Griff und sicherte sie trotz seines eingegipsten rechten Arms, wobei Nia ihn nicht aus den Augen ließ. Wenn sie nun jedoch gedacht hatte, er würde sie ihr aushändigen, hatte sie sich gehörig geschnitten.
    Er untersuchte die Pistole von allen Seiten, dann schaute er sie mit hochgezogener Augenbraue an. »Die ist illegal.«
    Nia erwiderte schweigend seinen Blick und fragte sich, wie er das wissen konnte. Ja, die Seriennummer war entfernt worden, aber nicht jeder kannte diesen Kniff.
    »Gib sie mir«, fuhr sie ihn an, als er sich die Waffe hinten in die Hose steckte.
    »Wenn Sie es einmal geschafft haben, sich eine nicht registrierte Waffe zu besorgen, dann werden Sie das auch ein zweites Mal fertigbringen. Ich lasse Sie aber nicht mit einer geladenen Waffe in meinem Haus herumlaufen.«
    »Und woher willst du wissen, dass sie geladen ist?« Sie streckte herausfordernd das Kinn nach vorn.
    Er hob die Augenbrauen. »Soll ich nachgucken?« Dann schüttelte er den Kopf. »Sie sind hier eingedrungen und wollten Rache üben, und wenn Sie der Meinung gewesen wären, ich hätte etwas mit dem Tod Ihrer Cousine zu tun, wäre ich wohl ohne Zweifel von Ihnen erschossen worden. Man konnte es in Ihren Augen lesen. Sie werden hier nicht wieder mit der Pistole herausspazieren.«
    Nia ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte recht. Ja, sie hätte nicht gezögert, keine Sekunde – Himmel, sie war regelrecht darauf versessen gewesen, jemanden umzubringen, alles zu tun, um Joely zu rächen. Sie stieß einen gedehnten Seufzer aus. »Stimmt«, entgegnete sie leise. »Du hast recht. Aber du warst es nicht, das hab ich nun begriffen, und ich bin durch meine Trauer auch nicht so verblendet, dass ich unschuldige Menschen töten würde.«
    »Trauer stellt schlimme Dinge mit dem Verstand an«, bemerkte Reilly mit sanftem Tonfall. »Und manchmal sieht ein Unschuldiger gar nicht so unschuldig aus.«
    »Ja, Trauer kann einen ganz schön verrückt machen. Aber ich bin nicht blind vor Kummer. Und du kannst einem ganz schön Honig ums Maul schmieren, darauf verwette ich meine Maschine.« Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß, dann wandte sie sich Hope zu. »Aber zu glauben, dass dieses Mädchen irgendetwas mit einem Mord zu tun haben soll … auf gar keinen Fall.«
    So wie sie das sagte, klang es sowohl wie eine Feststellung als auch wie

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