Stille Gefahr #2
Aufregendes, und viele Frauen fänden es wahrscheinlich ziemlich anziehend.
»Diese Tussi hat uns gerade mit einer Waffe bedroht!«
»Ja, ich weiß.« Er runzelte die Stirn und zog die Browning hinter seinem Rücken hervor – oh Mann, steckten die Leute sich die Dinger wirklich einfach so in den Hosenbund? Noch immer verträumt und mit verklärtem Blick betrachtete er die Pistole, wirkte aber keineswegs verängstigt, und das, obwohl er eine Waffe in der Hand hielt.
Hope hingegen hatte das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen, weshalb sie sich eine Hand auf den Bauch drückte. »Ist die geladen?«
Er gab einen grummelnden Laut von sich. »Kann ich mit einer Hand schlecht überprüfen, aber ja, ich glaube schon.«
Hope stöhnte auf, und als ihre Beine nachgaben, ließ sie sich einfach zu Boden sinken und legte die Stirn auf die Knie. Kalter Schweiß brach ihr aus jeder Pore. »Sie ist tatsächlich geladen. Sie ist mit einer geladenen, nicht registrierten Waffe hergekommen. Jetzt ist sie zwar weg – aber wir wissen nicht, ob sie nicht vielleicht wiederkommt, um uns im Schlaf abzumurksen. Und du willst nicht, dass ich dem Sheriff Bescheid sage, sondern siehst auch noch so aus, als würdest du sie am liebsten vernaschen.«
Law schwieg, sodass sie zu ihm hochschaute. Er betrachtete immer noch die Pistole, als hielte sie das Geheimnis des Universums in sich verborgen.
Fluchend sprang Hope auf und funkelte ihn wütend an. »Law!«
»Was?«
»Diese Frau ist geistesgestört . Sie hat gedroht, uns umzubringen – hatte eine geladene, nicht registrierte Knarre in der Hand – und du hast sie einfach so abdampfen lassen. Und jetzt machst du ein Gesicht, als würdest du sie am liebsten aufspüren und nach ihrer Telefonnummer fragen! Vielleicht sogar noch nach ihrer Körbchengröße.«
Law wurde rot. Seufzend legte er die Waffe auf den Garderobentisch unter dem Flurspiegel. »Hope, sie wird nicht wiederkommen und uns im Schlaf umbringen.«
»Ach ja? Und warum bist du dir da so sicher? Kannst du jetzt hellsehen, oder was?«, fragte sie, und ihre Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus.
Er warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. »Meine Güte hast du ein loses Mundwerk in den letzten Wochen bekommen, Prinzessin.«
»Nenn mich nicht so.« Sie fuhr sich durchs Haar, sah zu der Waffe, dann wieder zu ihm. »Hör zu, ich habe einfach Angst. Du hast es selbst gesagt – Trauer kann einem den Kopf vernebeln. Das weißt du nur zu gut. Verdammt, und mir ist das auch bewusst.«
Als sie Joey nur wenige Wochen nach ihrem Schulabschluss geheiratet hatte, war sie durch den unerwarteten Tod ihrer Eltern ziemlich aus der Bahn geworfen worden. Wäre sie es ein wenig langsamer angegangen, wäre sie ein bisschen erwachsener geworden, wäre sie vielleicht sogar aufs College gegangen und hätte sie sich etwas mehr Zeit genommen, um mehr über sich selbst und die eigenen Wünsche herauszufinden, ja dann wäre sie ihm möglicherweise nicht so ausgeliefert gewesen.
»Hope.«
Sie schaute auf. Law kam durch den Flur auf sie zu, legte ihr eine Hand in den Nacken und zog sie an seine Brust. Sie seufzte, lehnte sich dann jedoch bei ihm an und lauschte seinem beruhigenden Herzschlag. Sein Puls ging ruhig und gleichmäßig … lebendig. Er war da – immer da gewesen. Es war nichts passiert.
»Gott, und wenn sie dich erschossen hätte?«, flüsterte Hope mit tränenerstickter Stimme. Sie hatte einen Kloß im Hals.
»Hat sie aber nicht. Und jetzt, da sie sich beruhigt hat und auch weiß, was ihr von der Klatschtante für eine Geschichte aufgetischt wurde, wird sie das auch nicht mehr tun wollen. Die Frau ist nicht dumm.« Er strich ihr über den Rücken. »Es ist alles gut, Kleine. Alles ist in Ordnung.«
»Aber was, wenn …«
Ach, du Schreck.
Sie war in Aufruhr.
Langsam begann sie zu begreifen. Und noch bevor sie richtig verstand, was genau passiert war, fing sie an zu zittern, bebte so sehr, dass sie kaum aufrecht stehen konnte. Ihre Zähne klapperten, Tränen standen ihr in den Augen. Sie konnte nicht mehr klar denken, nichts mehr sehen, war kaum noch in der Lage zu atmen.
»Hope …« Hilflos legte Law so gut es ging seinen Gipsarm um sie. »Komm schon, Süße. Mir geht es gut. Und dir auch.«
Aber sie schien ihn gar nicht wahrzunehmen, zitterte mittlerweile am ganzen Leib.
Plötzlich spürte er einen stechenden Blick in seinem Nacken und fuhr herum. Er war angespannt, Adrenalin jagte durch seinen Körper.
Erst als er
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