Stille Kuesse sind tief
um acht Uhr ab.“
„Okay, kann’s kaum erwarten.“
„Ich habe noch nie eine Brautparty organisiert“, flüsterte Charlie, während sie sich über den Tisch beugte. „Ich hab ja bisher noch nicht mal eine mitgemacht. Hätte ich mir einen Ratgeber besorgen sollen oder so?“
„Du machst das schon“, meinte Annabelle zu ihr. „Betrachte es einfach als eine ganz normale Party.“
„Aha, weil ich davon ja so viele schmeiße?“
Annabelle reichte ihr einen Stapel Papier. „Okay, dann stell dir einfach vor, dass wir ein paar von Heidis Freundinnen zum Dinner eingeladen haben. Das Gute daran ist, dass wir nicht mal kochen müssen.“ Einer der Vorteile, dass sie den neu eröffneten Raum in Jo ʼ s Bar mieten wollten, war, dass sich jemand anderes um die Verpflegung kümmern würde.
„Na schön, das müsste ich hinkriegen“, erwiderte Charlie. „Aber was ist mit demRest? Unsere Bürgermeisterin hat mich schon angesprochen und nach Spielen gefragt. Ich kenne keine Spiele.“
Annabelle musste sich ein Lächeln verkneifen. „Vergiss die Jordan-Mandeln nicht. Heidi hat darauf bestanden.“
„Was zum Teufel sind Jordan-Mandeln?“
Annabelle lachte. „Wie wäre das? Wir bestellen heute das Essen, den Kuchen und den Champagner. Und nächste Woche besorgen wir die Dekoration und die kleinen Geschenke für die Gäste. Ich kümmere mich um die Spiele, und du kannst die Blumen bestellen. Nichts Ausgefallenes, nur ein kleines Gesteck für jeden Tisch.“
„Ich hätte Samstag frei. Wollen wir das dann erledigen?“
„Ich, äh, fahre übers Wochenende weg.“
Erstaunt starrte Charlie sie an. „Seit wann?“
„Hat sich gestern ergeben. Ich fahre nach Del Mar.“
„Ach, sind wir auf einmal vornehm.“ Charlie griff nach ihrer Limo, hielt jedoch auf einmal inne. „Gibt es da nicht eine Rennbahn?“
„Soweit ich weiß, ja.“
„Hat Shane nicht ein paar Rennpferde?“
Annabelle klimperte mit den Wimpern. „Könnte sein.“
„Du fährst mit ihm übers Wochenende weg.“
War Charlie jetzt entsetzt oder beeindruckt? Annabelle wusste es nicht so genau, aber beides wäre okay für sie.
„Ja“, antwortete sie verschwörerisch. „Ich werde das Wochenende mit einem Freund verbringen.“
„Interessant. Die Sache mit dem Freund scheint sich gut zu entwickeln, was?“
„Kann man so sagen. Ich mag Shane. Er ist ein netter Mann, was selten genug vorkommt.“
„Wem sagst du das“, erwiderte Charlie grimmig.
Annabelle zuckte zusammen. „Oh, nein. Es tut mir leid. Ist das für dich ein Problem, über solche Sachen zu reden?“
„Nein. Ich bin nur eifersüchtig, nicht erschüttert oder verletzt.“ Charlie verdrehte die Augen. „Okay, richtig eifersüchtig natürlich auch nicht, denn Shane ist nicht unbedingt mein Typ. Es ist nur die Tatsache, dass du mit einem Mann wegfährst. Es ist keine große Sache.“ Sie grinste. „Ich halte dich auch nicht für eine Schlampe deswegen.“
„Na, da bin ich aber froh.“
„Gut.“ Charlie atmete einmal tief durch. „Du bist nur so herrlich normal. Manchmal wäre ich das auch gern.“
Annabelle wusste, dass Charlies erstes Mal, als sie von dem Jungen, mit dem sie verabredet gewesen war, vergewaltigt worden war, so tiefe Wunden hinterlassen hatte, dass sie es seitdem nicht wieder versucht hatte. „Hast du eigentlich mal mit jemandem darüber geredet?“
„Ja, mit dir.“
„Ich meine …“
„Ich weiß, was du meinst“, entgegnete Charlie schnell. „Mit einer Therapeutin. Ja. Vor ein paar Jahren. Es hat nicht geholfen.“
„Hast du ihr auch eine Chance gegeben, oder warst du schon während der ersten Sitzung so genervt, dass du nie wieder hingegangen bist?“
Charlie verzog das Gesicht. „Ich war bei zwei Sitzungen, ehe sie mich total genervt hat.“
„Solange du nicht aufgegeben hast.“
Ihre Freundin griff nach dem Glas, stellte es aber gleich darauf wieder hin. „Nagut. Vielleicht sollte ich tatsächlich mit jemandem darüber reden. Aber nicht jetzt. Wenn ich nach Hause komme, muss ich mich erst mal vor den Computer setzen und herausfinden, was diese blöden Jordan-Mandeln sind.“
Das Del Mar Oceania Resort war eine dieser umzäunten Hotelanlagen mit weitläufigen Grünanlagen und einem bewachten Eingang. Shane hielt hinter einem Lexus.
„Meinst du, dass sie uns wieder weggeschickt hätten, wenn wir mit meinem Laster gekommen wären?“, fragte er grinsend.
„Gut möglich“, erwiderte Annabelle und versuchte, angesichts der
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