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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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der Bartenderin angenommen.“
    „Und du glaubst, du stehst das durch?“
    Sie wurde verlegen und ein wenig ungehalten. Sechs Jahre lag ihre Flucht nach New York zurück. Sie war nicht mehr verschüchtert und gebrochen. Bills Misstrauen ihrer Willenskraft gegenüber beschämte sie und rief eine leichte Wut in ihr wach.
    „Ich habe eine Probezeit von drei Wochen. Die Gäste sind nett, und ich werde mich von den Clubräumen fernhalten.“
    „Das glaubst du doch selbst nicht! Lucas Blick ist mir nicht entgangen. War klar, dass du auf den Schlimmsten stehst.“
    „Wollen wir uns wirklich nach all der Zeit, die wir uns nicht gesehen haben, streiten?“
    Bill ergriff ihre Hand, streichelte zart über ihren Handrücken. „Nein, Faith, ich will mich nicht mit dir streiten. Ich war nur nicht darauf vorbereitet, dich hier zu treffen. Seit Monaten reagierst du nicht auf meine Anrufe und Mails. Ich war drauf und dran, nach New York zu fliegen. Wieso bist du in London?“
    Verlegen senkte sie den Kopf und starrte auf Bills Daumen, der ihr unaufhörlich über den Handrücken streichelte. Plötzlich zog er sie an seine Brust, legte ihr einen Arm über den Rücken, die andere Hand auf den Hinterkopf.
    „Was ist passiert?“
    „Es ist alles schiefgegangen, Bill. Der Club ist weg. Ich wusste nicht, wo ich hin sollte und glaubte, in London wäre es einfacher, wieder auf die Beine zu kommen. Hier kennt mich keiner und niemand weiß von meinem Scheitern. Der Job im Delicious Club ist interessant, die Leute sind nett. Ich kann Cocktails mixen, und Aidan bezahlt gut.“
    Sanft streichelte Bill ihr Haar, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Diese Geste fühlte sich tröstlich an. Sie genoss sie in vollen Zügen.
    „Und was ist zwischen Luca und dir?“
    „Nichts!“
    Sie spürte, wie Bill sich versteifte. Er kannte sie zu gut. Wenn nicht mit ihm, mit wem sollte sie sonst reden? Einst hatte er ihr das Leben gerettet, war Freund und einziger Vertrauter.
    „Seine Aura spricht mich an. Mir schlägt das Herz höher, sobald ich ihn sehe. Er spürt es und sucht meine Nähe. Aber ich kann das nicht mehr, ertrage es nicht und doch … Ich vermisse es so sehr.“ Sie sah zu Bill auf. „Ich habe mich seit jener Nacht nicht hingeben können. K… er hat etwas in mir zerstört.“ Noch immer war sie nicht in der Lage, den Namen des Mannes auszusprechen, der sie fast zerstört hätte.
    „Luca ist nicht der Partner, mit dem man verlorenes Vertrauen aufbauen kann. Ich habe ihn beobachtet. Er ist extrem hart. Dich reizt die Gefahr, Faith. Du brauchst diesen Kick und diese Angst.“
    Zärtlich glitten Bills Lippen über ihre Wange und an ihrem Hals entlang.
    „Vor mir musst du dich nicht fürchten. Ich kann dir geben, was du brauchst.“
    Unter den sanften Berührungen begann Faith zu zittern. Seufzend ließ sie den Kopf gegen seine Brust sinken. „Das haben wir alles hinter uns, Bill. Ich kann dir nicht geben, was du suchst.“ Mit sanftem Druck schob sie ihn von sich. „Du bist mein bester Freund, mein einziger Freund. Lass uns das nicht zerstören.“
    „Warum kannst du mich nicht lieben, Faith?“ Die Verzweiflung in Bills Stimme machte sie traurig.
    „Weil wir zusammen auf Bäume geklettert sind, unsere Eltern miteinander befreundet waren, es zwischen uns keine Geheimnisse gibt. Ich liebe dich wie einen Bruder. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, aber ich empfinde nicht genug für dich, um dich glücklich zu machen.“
    Bill zog sie fest in seine Arme. „Ich werde für dich da sein, das weißt du. Ruf mich an, solltest du Hilfe brauchen.“
    Statt zurück in den Club ging Bill zu seinem Wagen. Sie wusste, er musste diese Begegnung erst verarbeiten. Wehmütig sah sie ihm nach. Seine Zuneigung hatte ihr immer viel bedeutet. Es tat ihr unendlich leid, dass sie seine Liebe nicht erwiderte. Um wie vieles einfacher wäre ihr Leben verlaufen, könnte sie es?

Kapitel 4
     
    Um sieben Uhr waren die letzten Gäste gegangen. Faith räumte die Bar auf, und Patrice saß an der Theke und schwatzte unaufhörlich von der Karibik. Seinem Freund Jean-Luc war es tatsächlich gelungen, Flugtickets für den Nachmittag zu ergattern. In acht Stunden würde er im Flieger sitzen und Faith sich allein den Gästen stellen.
    Entgegen ihren Erwartungen hatte sie den Abend genossen. Die meisten Gäste waren umgänglich und sympathisch. Schmunzelnd dachte sie an Sir Lymandt und Maya. Zwei Stunden, nachdem sie in den Clubräumen verschwunden waren,

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