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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Unaufhörlich sah sie Luca vor sich, diese bedrohliche Aura, die kalten Augen, sein schönes Gesicht, die sinnlichen Lippen. Auch jetzt flatterte ihr das Herz, als sie an ihn dachte. Dieser Mann musste Satan persönlich sein, dass er sie ständig in Versuchung führte. Vor vierundzwanzig Stunden hätte sie geschworen, dass sie das alles hinter sich gelassen hatte, es sie nicht mehr erregte, strahlte ein Mann Dominanz aus. Patrice sollte jedoch recht behalten – man kam nie mehr davon los. So schlimm und perfide ihre Erfahrungen auch waren – anfangs war es grenzenlose Lust gewesen. Nach diesen Erlebnissen sehnte sie sich wie eine Verdurstende nach einem Schluck Wasser.
    Ein energisches Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Kraftlos öffnete sie die Tür und erstarrte. „Wie hast du mich gefunden?“
    Aus traurigen Augen sah Bill sie an und warf einen verstohlenen Blick in das Zimmer.
    „Als du heute Morgen aus dem Club kamst, bin ich dir gefolgt. Ich kann nicht glauben, dass du nicht zu mir gekommen bist. Seit wann bist du in London?“
    „Seit drei Wochen.“ Sie trat zur Seite und ließ ihn herein.
    „Was soll das hier? Warum hast du mich nicht angerufen?“
    „Ich muss das allein schaffen.“
    „Nein, das musst du nicht! Du hast gestern Nacht behauptet, mich wie einen Bruder zu lieben. Hättest du deinen Bruder nicht angerufen und um Hilfe gebeten?“
    Faith antwortete nicht. Sie schämte sich zu sehr.
    „Du packst deine Sachen und kommst mit zu mir.“
    Protestierend holte sie Luft.
    „Keine Widerrede. Ich sitze allein in diesem großen Haus, und du brauchst Hilfe. Wenn du dich mit deiner Vergangenheit konfrontierst, lass mich dich auffangen, sollte es nötig sein. Lass mich für dich da sein, bitte.“
    Sie nickte, die Augen voller Tränen. Faith packte ihre Sachen in zwei Taschen – mehr besaß sie nicht – und folgte Bill zu seinem Wagen. Während der Fahrt fiel kein Wort. Sie hing ihren Gedanken nach – Gedanken an Luca.
    Faith kannte das große, geräumige Stadthaus. Ihre halbe Jugend hatte sie hier verbracht und erste sexuelle Erfahrungen gesammelt. Dann war ihr Leben aus den Fugen geraten, und sie nach New York geflohen. Jetzt stand sie abermals in dem kleinen gemütlichen Erkerzimmer mit der zarten Blümchentapete und dem Balkon, auf dem sie und Bill manche Flasche Wein geleert hatten.
    „Wieso lande ich immer wieder hier?“, fragte sie kraftlos.
    „Vielleicht, weil du hierher gehörst.“
    In Bills sanfter Stimme schwang derart viel Zärtlichkeit, dass es ihr Tränen in die Augen trieb.
    „Gott, Bill. Ich habe dich gar nicht verdient.“
    Sofort war er bei ihr, schloss sie in seine Arme.
    „Ich bin froh, dass du hier bist. Ohne dich fühle ich mich einsam.“ Er schob ihr den Zeigefinger unter das Kinn und hob es an. Zuneigung und Verlangen lagen in seinem Blick.
    Aus ihrem Mund kam ein Flüstern. „Ich kann dich nicht lieben, wie du es verdienst.“
    „Das weiß ich, Faith. Geliebte Faith!“ Seine Hand glitt sanft durch ihr Haar. „Sei einfach bei mir. Schenk mir deinen Körper. Mach die Einsamkeit ein bisschen erträglicher.“
    Seine Lippen waren sanft, als er ihren Hals küsste. Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen und ergab sich der Zärtlichkeit. Wie lange war es her, dass jemand sie berührt hatte? Sie erinnerte sich nicht.
    Seine Wärme sickerte in ihren Körper, erweckte diesen zum Leben. Ein Mal, ein letztes Mal wollte sie seine Nähe spüren. Es war nicht richtig, Hoffnungen in ihm zu wecken, doch sie sehnte sich nach Berührungen.
    Bill hob sie auf die Arme und trug sie zu dem Bett, in dem sie sich schon unzählige Male geliebt hatten. Ein wohliges Seufzen entstieg seiner Kehle, als er ihr mit den Fingern vorsichtig über die Haut streichelte.
    „Gott, Faith! Ich habe dich vermisst.“
    „Du weißt, dass es ein Fehler ist, das zu …“ Ihr brach die Stimme und ein Seufzen kam ihr stattdessen über die Lippen. Sie spürte seinen Mund auf ihrem Bauch und sog die Wärme seiner Hände in ihren Leib. Prickelnde Lust schoss in ihre Mitte. Leben strömte ihr durch die Adern. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es falsch war, mit Bill zu schlafen. Es war ihre eigene Sehnsucht nach Nähe, die ihre Bedenken in Rauch aufgehen ließ. Sie gierte nach einem Orgasmus, nach diesem kurzen Moment der Glückseligkeit und des Vergessens.
    Langsam, viel zu langsam, befreite er sie von den Sachen, streichelte ihr über die Haut und liebkoste jeden Zentimeter ihres Körpers. Sie

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