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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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ihrem Bett im Gästezimmer. Er bräuchte lediglich zu ihr zu gehen, sich für seine harten Worte zu entschuldigen und sie in die Arme zu schließen. Allerdings würde er an die Session mit ihr und Janette denken, an die vielen verwirrenden Eindrücke und Empfindungen.
    Nein, es war besser, er ging ihr aus dem Weg. Er würde sich selbst nach einer Wohnung umhören. Je schneller Faith sein Haus verließ, desto eher zog die gewohnte Ruhe und Ausgeglichenheit wieder ein. Wenn er sie nicht mehr sah, musste er nicht mehr an den Klang der Schläge, das Zischen des Leders und das lüsterne Stöhnen denken. Dann bekam er auch die Bilder von …
    „Schluss jetzt! Reiß dich endlich zusammen, Bill Pullman. Es sind ihre Fantasien, nicht deine. Belaste dich nicht mit ihrer kranken Psyche.“
    Er schrieb Faith eine Nachricht, legte sie in der Küche neben die Kaffeemaschine und machte sich auf den Weg in die Praxis.
     
    Kurz vor sieben Uhr betrat Faith den Club durch den Hintereingang. Aidans Büro war leer. Aus der Bar vernahm sie Stimmen, und ihr Herz schlug schneller. Als sie die Tür öffnete, blieb sie wie angewurzelt stehen. Aidan und Sir Lymandt saßen an einem der Tische.
    Faith hielt gebührenden Abstand zu den beiden Männern. „Sir Lymandt, Aidan?“
    „Faith!“
    Sir Lymandt kam auf sie zu und wollte nach ihrer Hand greifen.
    Panisch wich sie zurück. „Was hat das zu bedeuten?“
    Aidan erhob sich mit einem erst irritierten, dann entsetzten Blick.
    „Charles ist hier, weil er eine Wohnung für dich hat. Sie ist zwei Blocks entfernt, ein hübsches kleines Apartment.“
    Geräuschvoll atmete Faith aus. Das Zittern ihrer Hände hatte sie weniger schnell im Griff.
    „Faith, mein Gott, Sie dachten doch nicht … Was halten Sie denn von mir? Ich würde Sie nie gegen Ihren Willen …“ Charles Lymandt schüttelte den Kopf.
    „Es tut mir leid, Sir Lymandt, aber …“
    „Nein, Faith, mir tut es leid, dass Sie offensichtlich solche Erfahrungen gemacht haben.“
    Faith rang sich ein Lächeln ab, ihr wild schlagendes Herz wollte sich hingegen nicht beruhigen. Scheinbar besaß sie Grenzen: Nie wieder wollte sie durch den Willen eines Mannes einem zweiten ausgeliefert sein.
    „Sie haben eine Wohnung für mich?“, versuchte sie die Situation zu überspielen.
    „Vielleicht! Aidan rief mich am Montag an und fragte, ob wir das Apartment noch haben, in dem Maya gewohnt hat. Ich musste erst mit ihr darüber sprechen, es ist schließlich ihres. Sie würde sich freuen, wenn Sie es mieten. Maya nutzt es nicht mehr, und es ist zu schade, um es leer stehen zu lassen. Ich könnte Ihnen die Wohnung gleich zeigen. Aus diesem Grund bin ich hier.“
    „Das wäre toll! Ich brauche dringend eine neue Bleibe. Was soll es kosten?“
    Charles Lymandt bot ihr seinen Arm an. Zögerlich nahm Faith diesen.
    „Wir werden uns schon einigen.“
    Sie verließen die Bar, um sich die Wohnung anzusehen. Tatsächlich brauchten sie zu Fuß weniger als eine Viertelstunde.
    Faith stieß einen spitzen Freudenschrei aus und drehte sich im Kreis, als sie das Apartment betreten hatten. Eine weiße Tapete mit zartem Blümchenmuster verwandelte das Wohnzimmer in einen Mädchentraum. Die weiße Sitzgruppe strahlte Gemütlichkeit und Eleganz aus, die Küche ließ keine Wünsche offen, und das Badezimmer hatte eine Regendusche und einen Jacuzzi. Faith strahlte übers ganze Gesicht. Zugegeben, klein war anders, doch sie fühlte sich augenblicklich wohl.
    „Das Apartment ist ein Traum. Was soll es kosten?“
    „Sie haben ja noch gar nicht alles gesehen.“
    Sanft dirigierte er sie auf eine kleine Loggia. Die Wohnung lag im obersten Stockwerk, und man konnte über die Dächer der Stadt sehen. Ein traumhafter Ausblick!
    Faith drehte sich zu ihm um und lachte. „Ich will diese Wohnung unbedingt. Ich hoffe, meine Begeisterung treibt den Preis nicht in die Höhe.“
    Sir Lymandt lächelte milde und deutete mit der Hand auf eine geschlossene Tür. „Wollen Sie das Schlafzimmer sehen?“
    Das Schlafzimmer war ebenfalls fantastisch. Sie hatte keine anderen Worte dafür. Ein riesiger, verspiegelter Kleiderschrank nahm eine ganze Wand ein, und ihm gegenüber stand ein französisches Bett. Faith warf Sir Lymandt ein süffisantes Lächeln zu. „Wie oft haben Sie Maya an dieses Bett gefesselt, Sir Lymandt?“
    „Unzählige Male, und jedes einzelne war berauschend. Tun Sie mir bitte einen Gefallen: Wir sind nicht im Club – nennen Sie mich Charles.“
    Faith errötete.

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