Stille meine Sehnsucht, Geliebter!
eigentlich nicht nach ihnen gefragt?“
„Ich habe es nicht gewagt …“ Sie drückte ihr Gesicht in Rambos weiches Fell. „Wahrscheinlich, weil sie mir so gefehlt haben und ich befürchtete, dass du sie verkauft oder verschenkt hattest.“
„Das würde ich niemals machen“, sagte er mit entschiedenem Nachdruck. „Möchtest du jetzt vielleicht unser Zuhause sehen?“
Zuhause?
„Du lebst jetzt hier?“ Laurel stand langsam auf, während sie mit einer Hand immer noch Terminators Kopf tätschelte. Es konnte kein Zufall sein, dass Cristiano ausgerechnet in dieser Gegend eine Immobilie gekauft hatte. Taormina war ihr gemeinsamer Ort – der Ort, wo sie sich das erste Mal geküsst hatten. Der Ort, wo er ihr das erste Mal seine Liebe gestanden hatte. Hier hatten sie die schönste und romantischste Zeit ihrer Beziehung verbracht. „Wann hast du es gekauft?“
„Das ist schon ziemlich lange her. Es sollte eine Überraschung für dich sein.“
„Du meinst … als wir noch zusammen waren ?“, fragte Laurel ungläubig.
„Ich wusste, wie sehr du diese Gegend liebst. Ich habe lange nach etwas Passendem für uns gesucht. Und dann hat es mich über ein Jahr gekostet, die vorherigen Besitzer zum Verkauf zu bewegen. Sechs Monate haben die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten gedauert …“, Cristiano stockte einen Moment, „… und dann bist du aus meinem Leben verschwunden.“
Als er ihr seine Hand entgegenstreckte, zögerte sie einen Moment – weil es ihr wie eine symbolträchtige Geste vorkam und sie nicht wusste, ob sie schon bereit dafür war. Doch dann legte sie ihre Hand in seine – und hörte, wie Cristiano erleichtert ausatmete.
Er führte sie um das Gebäude herum auf die dahinter liegende Terrasse. „Also? Wie findest du es?“
Laurel hatte immer gedacht, dass nichts, was mit Geld zu kaufen war, sie beeindrucken konnte.
Bis jetzt.
Langsam ließ sie den Blick vom castello über die Terrasse auf das Meer gleiten. Von hier aus hatte man eine 180-Grad-Sicht – der selbst im Sommer schneebedeckte Gipfel des Ätna, die Bucht von Naxos, das Ionische Meer, all das lag wie ein Gemälde vor ihr. Und zu ihren Füßen, nur wenige Meter entfernt, erstreckte sich eine unglaubliche Pool-Landschaft. Drei Swimmingpools, die kaskadenförmig ineinander übergingen, schmiegten sich harmonisch in den Hang und sorgten mit dem feinen Sprühnebel selbst außerhalb des Wassers für eine willkommene Abkühlung.
„Du bist definitiv größenwahnsinnig geworden“, brachte sie schließlich über die Lippen. Cristiano lachte herzhaft und zog sie in seine Arme.
„Die Pools sind genial, findest du nicht auch? Ich wusste, wie gerne du schwimmst, und so habe ich meinen Architekten gebeten, das natürliche Gefälle des Terrains auszunutzen. Aber ich muss zugeben, dass er mit diesem Projekt sogar meine Vorstellungen übertroffen hat.“
„Und du wolltest wirklich hier mit mir leben?“
„Ja. Zumindest in unseren Ferien und an den freien Wochenenden. Wenn dieser Ort sogar für D.H. Lawrence und Truman Capote gut genug war, muss schon etwas Besonderes an ihm dran sein.“
Ja, dieser Ort war etwas Besonderes. Nicht nur wegen seiner architektonischen und landschaftlichen Schönheit. Sondern auch, weil Cristiano bei dem Kauf und der Umgestaltung an sie gedacht hatte.
Sie hatte ihm immer vorgeworfen, ein unverbesserlicher Workaholic zu sein, für den nur die Arbeit zählte – um jetzt zu entdecken, dass er trotz seiner 18-Stunden-Tage die Zeit gefunden hatte, ein Zuhause für sie einzurichten.
„Willst du mir nicht sagen, was dir gerade durch dein hübsches Köpfchen geht?“, fragte er erwartungsvoll.
Sie dachte, dass es eine wunderbare Geste von ihm war, den Ort für ihr Zuhause ausgesucht zu haben, den sie so sehr liebte. Aber gleichzeitig versetzte ihr der Anblick dieses riesigen Anwesens einen Stich. Er hatte offensichtlich ihre gemeinsame Zukunft vor Augen gehabt. Mit Kindern. Sie konnte sich genau vorstellen, wie zwei Miniaturausgaben von Cristiano durch den weitläufigen Garten tobten oder in den türkisfarbenen Pools planschten. Sie hörte fröhliches Geschrei und Lachen.
Mochte gut sein, dass er sie – auf seine Art – wirklich geliebt hatte .
Was das Gefühl des Verlusts nur noch schmerzhafter machte.
Die resolute sizilianische Haushaltshilfe hatte den Tisch für das Mittagessen auf der Terrasse im Schatten eines großen Orangenbaums gedeckt.
Die Dorade in Kräuterkruste verströmte einen
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