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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Dale
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gehören, ist ein alter Trick, um sich bei dem Betreffenden einzuschmeicheln. Was denkst du, wieso ich Wanda geheiratet habe? Sie war verrückt nach meinen Enkeln. Aber sobald ich mit ihr verheiratet war, mochte sie Jim und dich nicht mehr. Selbst mich mochte sie nicht mehr sonderlich.”
    “Dann warst du zu unvorsichtig. Dani spielt mir das nicht alles vor.” Mist, jetzt hatte er ihren Namen ausgesprochen.
    Austin und Travis wechselten einen raschen Blick. “Ich habe dir doch gesagt, dass es die ist, die Dani heißt”, bemerkte Travis zu seinem Vater.
    “Redet von ihr nicht wie von einem Ding”, erwiderte Jack aufgebracht. “Sie ist zufällig diejenige, die sich um alles Geschäftliche kümmert auf der …” Er unterbrach sich. “Wieso diskutiere ich überhaupt mit euch? Ihr wollt mir sowieso nicht richtig zuhören. Ich gebe euch eine Aufstellung der Pferde, die ich mitnehme. Sobald ich die Rechnung von euch habe, sorge ich dafür, dass ihr das Geld bekommt.” Er wandte sich ab.
    “Das heißt wohl, dass du den Großteil bezahlst”, rief Austin ihm nach.
    “Und wenn? Ihr wisst genau, dass ich …”
    “Will Keene noch einen Gefallen schulde”, vollendeten Travis und Austin den Satz für ihn.
    Jack riss die Tür zu seinem Pick-up auf, aber bevor er flüchten konnte, hörte er noch seinen Großvater sagen: “Diesen Satz kann ich allmählich wirklich nicht mehr hören!”
    Dani betrat das schlicht, aber gemütlich eingerichtete Gästehäuschen.
    Alle Hütten ähnelten sich. Es gab einen großen Raum mit einem Doppelbett oder zwei Einzelbetten, ein Sofa mit einem Couchtisch, eine Kommode, Nachttische und einen Kleiderschrank. Das kleine Bad war mit Dusche und Badewanne ausgestattet. Als einzigen Luxus gab es Klimaanlagen, und die waren im texanischen Sommer auch dringend nötig. Dani riss die Fenster und Türen der John-Wesley-Hardin-Hütte auf, um gründlich zu lüften.
    Es war erst April, und schon jetzt kletterte das Quecksilber von Tag zu Tag höher. Die Luftfeuchtigkeit wurde auch langsam lästig. Dani fragte sich, wie sie mit dem heißen Sommer hier zurechtkommen würde. Aus Montana waren sie eher gemäßigte Temperaturen gewöhnt.
    Auf einmal hörte sie ein Geräusch und drehte den Kopf. Was konnte das sein? Es klang wie …
    Pferde! Es musste eine ganze Herde sein! Dani warf das Bettzeug auf das Sofa und lief auf die kleine überdachte Veranda hinaus. Sie schirmte die Augen gegen die Sonne ab und sah zu der schmalen Straße, die zum Haupthaus führte.
    Eine Staubwolke kam immer näher, und dann erkannte sie Jack, der allein eine Gruppe von Pferden vor sich her trieb. Wieder einmal war er es, der die Probleme der Bar-K-Ranch löste.
    Sofort spürte Dani diese Sehnsucht wieder, die sie allmählich schon kannte, sobald sie ihn sah.
    Grüßend schwenkte er den Hut. Dann deutete er zur Weide und zum Korral neben der Scheune. Dani nickte und lief los, um vor ihm dort zu sein und das Gatter zu öffnen.
    Atemlos sah sie die acht Pferde an sich vorbeilaufen. Keines der Tiere wirkte ungeduldig oder launisch, alle schienen wie geschaffen dafür, dass des Reitens unkundige Touristen auf ihnen ritten. Allerdings war da noch der Preis. Konnte die Bar-K-Ranch sich die Pferde überhaupt leisten?
    Jack schwang sich von einem Pferd mit dem Brandzeichen der XOX-Ranch. “Na, was meinst du? Sind das die Pferde, die du dir gewünscht hast?”
    “Sie sind perfekt.” Vor Aufregung konnte Dani kaum still stehen. “Aber glaubst du, ich kann sie mir leisten? Sie sehen toll aus. Gesund und ruhig genug für Anfänger.” Dann fiel ihr etwas auf, und sie erstarrte. “Alle haben das Brandzeichen der XOX. Mitleid will ich wirklich nicht, Jack.”
    “Wie kommst du denn darauf?” Er lockerte den Sattelgurt. “Keine Bange, Grandpa wird dir schon eine Rechnung schicken.”
    “Ich kann nur hoffen, sie fällt nicht allzu hoch aus. Eigentlich können wir uns acht Tiere gar nicht leisten.”
    “So brave alte Pferde bekommt man im Dutzend günstiger.” Jack ließ sein Tier auf die Koppel. “Vertrau mir, du wirst überrascht sein, wie billig Pferde hier in Texas sind.”
    “In dem Fall …” Sie ging zu ihm, schlang die Arme um ihn und drückte Jack an sich.
    Eine einfache Umarmung aus Dankbarkeit, sagte sie sich. Mehr ist es nicht. “Vielen Dank”, flüsterte sie, und ihre Lippen streiften sein Hemd. “Dass du bloß nicht auf den Gedanken kommst, uns zuliebe den Preis zu drücken oder einen Teil aus eigener Tasche zu

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