Stille meine Sehnsucht
auf die Zehen und krallte sich an Jacks Hemd fest. “Bring Petey doch mit auf die Bar-K-Ranch”, schlug sie vor. “Wir alle lieben Kinder, und es wäre immer jemand da, der auf ihn aufpassen kann. Obendrein wärst du in der Nähe und könntest so viel Zeit mit ihm verbringen, wie du magst.”
Jacks Herz schlug schneller, aber er wollte sich nicht vorschnell freuen. “Das wäre doch eine zu große Belastung. Die Gäste kommen schon bald, da werdet ihr alle viel zu beschäftigt sein, um auf den Kleinen zu achten.”
“Nein, das werden wir schon hinkriegen. Wir tun das wirklich gern.”
Zweifelnd schüttelte er den Kopf. “Du weißt noch nicht, wie gern er sich in Schwierigkeiten bringt. Er kann sehr anstrengend sein, und er macht viel Arbeit. Er wird …”
Jack hätte weitergeredet, wenn Dani sich nicht auf die Zehen gestellt hätte. “Sei still”, sagte sie nur und küsste ihn auf den Mund. Und innerhalb von wenigen Sekunden hatte er jeglichen Widerspruch vergessen.
Erst der dritte Kuss, und schon jetzt bin ich süchtig danach, dachte er, als er spürte, wie Dani den Mund öffnete. Ihre festen Brüste pressten sich an seinen Oberkörper, und sie fuhr mit beiden Händen seine Arme entlang und über seine Schultern.
Ganz leise stöhnte sie auf und schmiegte sich noch enger an ihn. Für Jack war es, als würde sie in diesem Moment ein Teil von ihm werden. Er legte die Hände auf ihre Taille und strich höher. Sanft berührte er die Rundungen ihrer Brüste, und brennendes Verlangen überkam ihn so unvermittelt, dass es ihm den Atem raubte.
Zärtlich und gleichzeitig voller Leidenschaft küsste sie ihn, und Jack sehnte sich unbändig nach ihr. Aber hier am Ufer des kleinen Flusses sollte es nicht geschehen. Sanft schob Dani ihn von sich und zog die Arme weg. Nur ganz kurz sah Jack ihre erröteten Wangen. Dani wirkte durcheinander, doch dann drehte sie sich um und ging ein paar Schritte von ihm weg.
Jack sah, dass sie nach Luft rang, genau wie er. Als sie sich ihm wieder zuwandte, hatte sie sich wieder unter Kontrolle.
“Es tut mir leid”, sagte sie, doch es klang nicht so beiläufig, wie sie vielleicht gewollt hatte. “Es war meine Schuld, und ich …”
“Alles halb so wild.” Es fiel Jack schwer, ein Lächeln zu unterdrücken.
“Du hast einfach nicht aufgehört zu reden.”
“Ein tolles Rezept hast du da gegen zu viel Gerede, das muss ich mir merken.”
“Mach dich jetzt nicht über mich lustig.” Es sollte tadelnd klingen, aber sie musste lächeln. “Wenn du unbedingt willst, frage ich erst meine Schwestern und meine Großmutter, ob sie etwas dagegen haben, dass Petey kommt. Aber selbst wenn alle dafür sind, werden dein Vater und dein Großvater damit einverstanden sein?”
Darüber musste er einen Augenblick nachdenken. “Doch”, sagte er dann. “Ich bin ziemlich sicher, dass ich sie dazu bringen kann. Außerdem wäre es wirklich gut für Petey.”
“Prima.” Ihre Stimme klang wieder sehr ruhig, aber Dani sah immer noch wie eine Frau aus, die gerade leidenschaftlich geküsst worden war. “Reden wir mit den anderen.”
Jack war jetzt nach allem anderen als nach Reden zumute, dennoch stieg er auf sein Pferd und folgte Dani über die Weiden zur Ranch.
7. KAPITEL
Petey brauchte keine Viertelstunde, um die Frauen auf der Bar-K-Ranch vollkommen in seinen Bann zu ziehen. Belustigt sah Jack zu, wie sein Neffe die ganze Ranch im Handstreich nahm. Auch die Cowboys waren ganz vernarrt in den Kleinen.
“Sind eigentlich alle Frauen so verliebt in Kinder?”, fragte er Dani am zweiten Tag.
Sie hielt sich etwas von ihm fern, wie sie es ständig seit ihrem Treffen an der Flussbiegung tat. “Die meisten schon”, gab sie zu. “Aber du wirst bald merken, dass wir auch unseren Einfluss auf ihn haben. Das ist nicht so einseitig, wie es jetzt vielleicht aussieht.”
“So ist es fast immer”, stimmte er zu und musste daran denken, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Doch nicht nur ihn hatte die Leidenschaft mitgerissen – das wusste er. Mühsam riss er sich zusammen und verdrängte die Erinnerung. “Trotzdem solltest du wachsam bleiben. Petey kann sehr durchtrieben sein, wenn er seine Launen bekommt.”
“Ach, Jack!” Ungläubig sah sie ihm in die Augen. “Wie kannst du einen Vierjährigen durchtrieben nennen?”
Jack wollte nicht weiter darauf eingehen, und so wechselte er das Thema. “Hast du schon entschieden, ob du noch ein paar Pferde anschaffst? Wenn nicht, dann
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